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Aktie Analyse

Clinuvel Pharmaceuticals Aktie Analyse

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WKN
A0JEGY
Symbol
CUV.AX
Sektor
Gesundheit
Investor Relations
Investor Relations

Clinuvel ist ein globales und diversifiziertes biopharmazeutisches Unternehmen. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Behandlungen für Patienten mit genetischen, metabolischen und lebensbedrohlichen Erkrankungen sowie auf Gesundheitslösungen für die Allgemeinbevölkerung.

Als Pionier in der Photomedizin und dem Verständnis der Interaktion von Licht und Humanbiologie zielt die Forschung und Entwicklung von Clinuvel darauf ab, die Symptome von Hautkrankheiten im Zusammenhang mit schädlicher UV-Strahlung zu verhindern und die Repigmentierung der Haut aufgrund verschiedener Depigmentierungsstörungen zu verhindern.

Geschichte

1987: Eine Idee beginnt zu keimen. Die Geschichte von Clinuvel beginnt 1987, als Universitätsforscher eine Idee zur Synthese menschlicher Hormone zum Schutz der Haut auf den Markt brachten. Über die Eigenschaften der entsprechenden Hormone war zu dieser Zeit aber noch wenig bekannt.

2001: Gründung von EpiTan. Im Jahr 2001 erwirbt das Clinuvel-Team die Rechte an den Technologien und gründet ein Unternehmen rund um alpha-MSH. Das Unternehmen heißt zu diesem Zeitpunkt noch EpiTan. Das Kernprodukt ist Melanotan (Afamelanotid), eine synthetische Kopie des natürlich vorkommenden Hormons alpha-MSH.

2005: Neuer CEO. Im November 2005 löst Philippe Wolgen den bisherigen CEO von EpiTan Iain Kirkwood. Die Ablösung war ein Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens.

2006: EpiTan wird zu Clinuvel. Mitte des Jahres 2006 wird Epitan in Clinuvel Pharmaceuticals umbenannt. Clinuvel bekam auch ein neues Logo, eine Rüschenhalseidechse. „Die Eidechse spiegelt UV- und Sonnenschutz wider, und ich finde es legitim und spannend, das australische Erbe im Unternehmen hervorzuheben“, sagt Wolgen. Im Verlauf des Jahres 2006 führte Clinuvel seine erste klinische Studie mit Afamelanotid bei erwachsenen EPP-Patienten durch.

2014: Zulassung von Scenesse in der EU. Acht Jahre später – im Jahr 2014 – ist es so weit: Die Europäische Arzneimittel-Agentur erteilt Scenesse (Afamelanotid 16 mg) zur Vorbeugung von Phototoxizität bei erwachsenen EPP-Patienten die Genehmigung für das Inverkehrbringen. Was einst als Science-Fiction galt, wurde im Oktober 2014 Realität, als Scenesse das erste systemische Medikament war, das die gesamte Hautoberfläche ohne Licht- und UV-Exposition schützt.

2019: Zulassung von Scenesse in den USA. Im Jahr 2019 erteilt auch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) die Marktzulassung für Scenesse (Afamelanotid) für erwachsene Patienten mit erythropoetischer Protoporphyrie (EPP).

2020: Start der Entwicklung von Prenumbra. Im Jahr 2020 gibt Clinuvel die Entwicklung von Prenumbra bekannt, einer nicht festen (flüssigen) Formulierung von Afamelanotid zur Behandlung akuter Erkrankungen.

Mission

Clinuvel konzentriert seine Forschung und Entwicklung auf noch nicht angegangene Gesundheitsprobleme mit dem Ziel, innovative medizinische Lösungen zu liefern.

Die Produkte zielen darauf ab, akute und chronische Erkrankungen zu verhindern oder zu behandeln, wenn es keine Alternativen gibt. Dabei arbeitet Clinuvel daran, wissenschaftliche Konzepte und Durchbrüche in kommerzielle Produkte umzusetzen.

Management

Dr. Philippe Jacques Wolgen ist seit 2005 Geschäftsführer von Clinuvel. Er hält rund 7,5 % der Aktien.

Wolgen erhielt einen MBA von Columbia University, New York, einen Doktortitel von der Universität Utrecht und einen MBA von der London Business School.

Während seiner Amtszeit wurde das Geschäftsmodell zur Entwicklung und Markteinführung von Scenesse eingeführt, das die Gruppe durch ein komplexes Entwicklungsprogramm für pharmazeutische Produkte führte. Seine gesamte Geschäftsabwicklung und sein exaktes Finanzmanagement gelten in der Life-Science-Branche als vorbildlich, und die von ihm geleitete Finanzierungsstrategie gilt als einzigartig in der Branche.

Branche

Die Pharmabranche und speziell die Biopharmazie ist ein Bereich, der für Nicht-Medizinier nur schwer zu durchsteigen ist.

Biopharmaka sind längt kein Hokuspokus mehr, sondern mittlerweile ein fester Bestandteil der modernen Medizin. Sie werden bei der Behandlung vieler, zumeist schwerer, Erkrankungen eingesetzt. Heute macht Biopharmazie rund 20 % der gesamten Pharmabranche aus. Das organische Wachstum der Branche liegt bei rund 10-13% p.a.

Die Biopharmazie unterscheidet sich zur herkömmlichen Pharmazie auf zwei Arten. In der herkömmlichen Pharmazie werden Wirkstoffe zusammengesetzt, um Symptome zu erleichtern oder Erreger abzutöten. In der Biopharmazie werden Krankheiten geheilt, indem Zellen des Körpers oder des Erregers kopiert oder verändert werden. Herkömmliche Pharmazeutika werden durch verschiedene chemische Syntheseprozesse hergestellt. Biopharmazeutika werden in lebenden Organismen hergestellt. Zum Beispiel in Bakterien, Hefe oder tierischen Zellen.

Die Entwicklung von Biopharmaka ist enorm aufwendig und komplex. Einerseits ist die Erforschung sehr aufwendig, um die biologischen Zusammenhänge zu verstehen und außerdem ist der Produktionsprozess der einzelnen Moleküle enorm aufwendig. Um es an einem plastischen Beispiel zu erklären: Ein Molekül Aspirin hat 21 Atome. Ein Molekül eines Biopharmaka kann zwischen 3.000 und 25.000 Atome haben.

Die sieben größten Märkte der Pharmabranche sind die USA, Europa, China, Japan, Kanada, Großbritannien und Brasilien. Im Jahr 2020 hatten diese sieben Märkte zusammen einen Umsatz von etwa 1.160 Mrd. US-Dollar. Das globale Wachstum liegt bei 3-4% pro Jahr. Mit einem jährlichen Umsatz von 534 Mrd. US-Dollar sind die USA der mit Abstand lukrativste Markt für Pharmaunternehmen. Zum Vergleich: der gesamte deutsche Pharmamarkt kommt mit rund 57 Mrd. US-Dollar auf ein Zehntel dieses Umsatzes.

Der Markt für Biopharmaka ist 2020 schon ca. 270 Mrd. US-Dollar groß. Er macht ca. 20 % der gesamten Pharmabranche aus. Amerika ist mit 50 % die wichtigste Region für Biopharmaka. Der globale Umsatz für Biopharmazeutika wächst mit 10-13% pro Jahr deutlich schneller als der Umsatz des allgemeinen Pharmamarktes.

Geschäftsmodell

Die Haupttätigkeit des Unternehmens besteht in der Vermarktung und dem Vertrieb seines Medikamentenkandidaten Scenesse zur Behandlung der seltenen, genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung Erythropoetische Protoporphyrie (EPP). Geografisch erzielt es einen Großteil des Umsatzes aus Europa und den USA.

Der Kurs bei Clinuvel steht auf Expansion. Im Geschäftsbericht 2021 präsentiert das Unternehmen, eine neue Organisationsstruktur mit vier Abteilungen („Divisions“).

  1. Die Abteilung Pharma ist der Kern der Gruppe und konzentriert sich auf die Entwicklung und Bereitstellung von Behandlungen für Patienten mit ungedecktem medizinischem Bedarf.
  2. Die Abteilung Healthcare Solutions konzentriert sich auf rezeptfreie Produkte, die auf dem Know-how und den Wirkstoffen der Pharma-Abteilung basieren, für Zielgruppen mit hohem UV- und HEV-Risiko.
  3. Die CBM-Abteilung bereitet die Kommunikation für ein breiteres und differenzierteres Publikum vor, positioniert die Gruppe für ein breiteres Engagement und ist nun voll ausgestattet und aktiv.

Die Fertigungsabteilung wird neue Wirkstoffe und Produkte für Clinuvel und andere Unternehmen in relevanten Sektoren herstellen.

Aktuell hängt fast der gesamte Umsatz an Scenesse. Bis zur Einführung von Scenesse lagen die Umsätze im einstelligen Millionenbereich und das Unternehmen war EBITDA- und EBIT-negativ. Der Gesamtumsatz ist seit der Einführung von Scenesse im Geschäftsjahr 2016 Jahr für Jahr weiter gestiegen, was die Fortschritte bei der Zulassung in zwei großen Märkten und den anschließenden Vereinbarungen zur Festsetzung eines Preises für das Arzneimittel widerspiegelt.

Kennzahlen

Clinuvel kann aufgrund des kurzen Trackrecords nicht sauber mit dem AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) bewertet werden.

Das Wachstum von Clinuvel sucht seinesgleichen. Das prognostizierte Umsatz- und Gewinnwachstum für die nächsten 3 Jahre liegt bei 30 % und 40 %, wobei das Unternehmen quasi unverschuldet ist.

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