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Constellation Brands Aktie Analyse

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WKN
871918
Symbol
STZ
Sektor
nicht-zyklischer Konsum
Investor Relations
Investor Relations

Constellation Brands ist ein US-amerikanischer Produzent für und Vertreiber von alkoholischen Getränken. Als größter Anbieter von Wein der Welt ist das Unternehmen Teil des S&P 500. Insgesamt vereinigt das Unternehmen über 100 Marken, unter anderem die Biermarke Corona, in seinem Firmenportfolio. Über das Kerngeschäft hinaus investiert der Konzern aktuell in medizinisches Cannabis.

Geschichte

1945: Gründung. Marvin Sands gründet das Unternehmen unter dem Namen Canandaigua Industries und beginnt mit dem Verkauf von günstigem Wein an Abfüller in den ganzen USA. Im ersten Geschäftsjahr werden fast 760 Tausend Liter Wein verkauft. Neben dem Vertrieb des Weins als Massenware wird bald auch ein Teil der Produktion selbst abgefüllt und verkauft.

1973: Börsengang. Das Unternehmen geht an die Börse, um Kapital für die Expansion einzusammeln. Seitdem ist Constellation Brands an der New York Stock Exchange gelistet.

1993: Familienunternehmen. Der Sohn des Gründers, Richard Sands, wird zunächst Vorstandsvorsitzender und dann drei Jahre später CEO des Unternehmens und übernimmt es damit in zweiter Generation. 1999 verstirbt er jedoch leider nach kurzer Krankheit. Die Familie wird nicht mehr weiter ins Geschäft involviert.

2000: Neuausrichtung. Das Unternehmen beginnt das neue Jahrtausend mit einer Namensänderung zum heutigen Constellation Brands, welches die Vielschichtigkeit und Markenvielfalt des Unternehmens widerspiegelt. Das folgende Jahrzehnt ist geprägt von einer Reihe großer Übernahmen hochqualitativer Winzereien. Gleichzeitig wird das preiswertere Segment aufgelöst. Mehr als dreißig Weinmarken des Billigsegments werden abverkauft.

2013: Corona. Das Unternehmen Grupo Modelo wird mit all seinen Marken in den USA, allen voran dem Bier Corona, übernommen. Damit erschließt das Unternehmen ein völlig neues Segment für sich und kauf direkt auch die nötige Infrastruktur und Lizenzen für den Import nach Amerika ein. Bereits zuvor war Constellation Brands der Hauptvertreiber vieler dieser Marken in der USA, mit der Übernahme werden jedoch auch neue Produktionsstätten in den USA zur Produktion unter den Markennamen aufgebaut.

2015-2020: Wandel. Das Unternehmen kauft neue Destillerien und Brauereien in den USA für einen kombinierten Kaufpreis von über 1,5 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig werden aber noch weitere Weinmarken in größerem Umfang, circa 1,7 Milliarden US-Dollar, an andere Konzerne weiter verkauft.
Parallel zu diesen Entwicklungen zeigt das Unternehmen auch Interesse am aufkommenden Markt für medizinisches Cannabis in Kanada, wo die Legalisierung durchgeführt wird. Insgesamt investiert man über 4,2 Milliarden US-Dollar in das kanadische Unternehmen Canopy Growth Corporation, um von diesem Wachstumsmarkt zu profitieren. Der Anteil an diesem Unternehmen liegt damit bei 38 %.

2022: Gegenwart. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte über die USA hinaus in 60 weiteren Ländern, verteilt über die amerikanischen Kontinente, Europa und Australien. Seit Gründung hat das Unternehmen seine Firmenzentrale in New York.

Geschäftsmodell

Constellation Brands produziert und vertriebt seine alkoholischen Getränke selbst. Hergestellt werden Bier, Wein und Spirituosen, weshalb das Unternehmen sich in zwei wesentliche Segmente unterteilen lässt:

1. Bier: 76,5 % der Gesamtumsätze

Constellation Beer hat eine starke Marktposition in den USA. Besonders wichtig für dieses Segment sind die Marken des mexikanischen Konzerns Grupo Modelo, für welche exklusive Vertriebsrechte in den USA bestehen.

Seine Marken machen Constellation Brands besonders im hochpreisigen Segment zum Marktführer in den USA. Auf diesem liegt ohnehin der strategische Fokus, was sich auch durch das überproportionale Wachstum dieses Segments erklärt. Insgesamt ist der Alkoholkonsum im Kernmarkt USA tendenziell rückläufig, nur die hochpreisigen Segmente weisen noch ein Wachstum auf. Für Biere liegt dieses Marktwachstum jährlich bei etwas über einem Prozent.

2. Wein und Spirituosen: 23,5 % der Gesamtumsätze

Global betrachtet ist Constellation Brands an der Produktionsmenge gemessen der größte Weinhersteller. Der klare Kernmarkt liegt auch hier auf den USA, wo der Konzern zu den größten Wein- und Spirituosenversorgern gehört. Das hochpreisige Segment ist auch hier im Fokus, da es das stärkste Wachstum verzeichnet.

Die Investition in den Cannabismarkt ist ebenfalls Teil des Geschäfts, wirft aber noch keine Gewinne ab. Das Unternehmen experimentiert zudem mit THC-haltigen Getränken, die dem Produktportfolio hinzugefügt werden könnten.

Entscheidend für das Unternehmen ist aktuell der kundenseitige Trend hin zu Premiumprodukten. Wie bei anderen Luxusgütern sind die Margen hier wesentlich höher. Constellation Brands hat diesen Trend frühzeitig erkannt und erfolgreich in die Firmenstrategie integriert.

Eine weitere strategisch effektive Entscheidung ist die Diversifikation über alle drei wesentlichen Produktkategorien. Der Beleg für den Erfolg liegt in der Tatsache, dass über 58 % der Gewinne mit Kunden gemacht werden, die Produkte in allen drei Segmenten kaufen. Durch eine diverse Produktpalette mit vielen Marken, die alle unter Constellation zusammenlaufen, kann der Konzern die profitabelsten Kunden und intensivsten Konsumenten ideal bedienen.

Branche

Unternehmen der Alkoholindustrie, wie Constellation Brands, gehören zu den klassischen Sünden-Aktien, die Profit aus den „Sünden“ der Kunden schlagen.'

Die pro Kopf Umsätze mit Alkohol stagnierten im letzten Jahrzehnt eher bei ungefähr 230 US-Dollar, diese Zahl stellt jedoch einen weltweiten Durchschnitt dar. Während in den Industrieländern der Alkoholkonsum in den jüngeren Generationen eine fallende Tendenz aufweist, wird Alkohol als Luxusgut und damit auch Statussymbol immer mehr Menschen zugänglich. Märkte wie China, in deren Kulturen Alkohol eine wichtigere Rolle spielt, wachsen massiv. Zu bedenken ist hier jedoch, dass der Kernmarkt von Constellation Brands weiter in den USA liegt, wo ein weiteres Wachstum deutlich schwieriger ist. Nur 2,7 % der Umsätze entfallen 2022 auf andere Länder als die USA.

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