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Aktie Analyse

Eastman Chemical Aktie Analyse

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WKN
889082
Symbol
EMN
Sektor
Grundstoffe
Investor Relations
Investor Relations

Eastman Chemical ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus dem Grundstoffsektor. Das Unternehmen ist ein globaler Chemiekonzern, der eine breite Palette von fortschrittlichen Materialien, Chemikalien und Fasern produziert, die in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs zu finden sind. Das Unternehmen wurde 1920 von George Eastman gegründet und hat seinen Hauptsitz in Kingsport im US-Bundesstaat Tennessee.

Geschichte

1920: George Eastman gründet das Unternehmen als Tennessee Eastman Company. Zunächst beliefert der Konzern Kodak mit verschiedenen Materialien für das Fotogeschäft.

1930er: Das Unternehmen erweitert seine Produktpalette um Acetat-Garn und Zellulose-Kunststoffe. Die Materialien werden in Produkten wie Lenkräder, Radioknöpfen und Pokerchips verwendet. Zudem beginnt Eastman mit der Produktion von Spezialchemikalien.

1940er: Während des 2. Weltkrieges stellt das Unternehmen giftige Sprengstoffe her. Das von Eastman produzierte Hydrochinon wird ein wichtiger Bestandteil bei der Produktion für Auto- und Flugzeugreifen. Außerdem hilft das Unternehmen dabei, die Atombombe zu entwickeln.

1950er: Das Unternehmen expandiert nach Texas und entwickelt Chemikalien, die Verwendung in Produkten wie Verpackungen und Kameras finden. Des Weiteren werden neue Forschungslabore zur Entwicklung von Textil- und Polyesterfasern, Klebstoffen und Wachsbeschichtungen gebaut.

1960er: Eastman schafft es seine Umsätze zu verdoppeln und eröffnet seine erste Produktionsanlage außerhalb der USA in England. Um die Nachfrage an Polyester zu decken, wird zudem eine neue Produktionsstätte in South Carolina eröffnet.

1970er: Die Produktion von Chemikalien für hochwertige Automobillacke wird eingeführt. Das Öl-Embargo zwingt das Unternehmen, sich unabhängiger von Öl zu machen.

1980er: Eastman nimmt den Betrieb der ersten kommerziellen Anlage zur Herstellung von Industriechemikalien aus Kohle auf.

1990er: Das Unternehmen wird von Eastman Kodak abgespalten und agiert nun als unabhängiges Unternehmen

2010er: Im Jahr 2012 übernimmt das Unternehmen Solutia für 4,7 Mrd. USD. Die Produkte von Solutia kommen unter anderem in der Auto-, in der Solar- sowie in der Elektronikbranche zum Einsatz. Die nächste große Übernahme erfolgt zwei Jahre später als Taminco für 2,8 Mrd. USD gekauft wird. Mit dem Zukauf möchte Eastman seine Geschäfte in der Lebensmittel- und Agrarindustrie ausbauen.

Heute: Eastman produziert eine Vielzahl von Werkstoffen und veredelter Rohstoffe für die Industrie. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in über 100 Ländern und beschäftigt weltweit mehr als 14.000 Mitarbeiter.

Mission

Eastman Chemical hat sich zum Ziel gesetzt, Materialien zu entwickeln, die für die Herstellung alltäglicher Waren und Produkte unabdingbar sind. Auch beim Thema Nachhaltigkeit möchte das Unternehmen vorangehen. So ermöglicht Eastman Chemicals seinen Kunden durch Technologien, wie dem molekularem Recycling, bei dem Kunststoff, der sonst auf Deponien oder Verbrennungsanlagen landen würde, in seine ursprünglichen Bausteine ​​zerlegt wird, damit er wieder verwendet werden kann.

Eastman Chemical glaubt daran, Spezialmaterialien mit nachhaltigen Herstellungsprozessen zu produzieren und gleichzeitig seinen Kunden bei der Lösung globaler Herausforderungen zu helfen. Damit trägt das Unternehmen dazu bei, den Klimawandel und die globale Abfallkrise zu bekämpfen.

Management

Mark J. Costa ist seit 2014 der Geschäftsführer von Eastman Chemical. Er erwarb seinen Bachelorabschluss in Wirtschaft an der University of California, Berkeley. Außerdem verfügt Costa über einen M.B.A (Master of Business Administration) von der Harvard University.

Vor seiner Tätigkeit bei Eastman Chemical war Mark J. Costa bei der ehemaligen US-amerikanischen Unternehmensberatung Monitor tätig. Im Jahr 2006 schloss er sich Eastman an und war als Marketing-Chef und als Leiter der Unternehmensstrategie und Geschäftsentwicklung aktiv. Zwei Jahre später wurde er in eine Führungsposition des Tagesgeschäfts befördert. Im folgenden Jahr wurde seine Rolle um die Leitung des Spezialproduktgeschäfts erweitert.

Mark J. Costa hat sich in den acht Jahren bis zur Ernennung zum CEO des Unternehmens durch gute Leistungen die Karriereleiter nach oben gearbeitet. Unter seiner Leitung hat Eastman Chemical eine Wandlung durchlaufen. Viele Rohstoffgeschäfte wurden veräußert und das Portfolio durch den Erwerb und die Integration mehrerer Spezialunternehmen ergänzt.

Dadurch erhofft sich das Management nicht nur einen Mehrwert für das Unternehmen und seine Aktionäre, sondern auch einen Mehrwert für den Kampf gegen die Klimakrise und die Verschwendung von Rohstoffen.

Branche

Eastman Chemical ist im Markt für Spezialchemikalien tätig. Spezialchemikalien sind die chemischen Produkte, auf die viele andere Industrien wie Bauchemie, Farben und Lacke, Textilchemikalien, Bergbauchemikalien, Kunststoffadditive und andere angewiesen sind. Ohne diese Chemikalien können viele Produkte nicht hergestellt werden.

Besonders profitiert der Markt für Chemikalien durch den wachsenden Wohlstand und den steigenden Konsum. Denn in vielen Konsumgütern und Medikamenten sind Chemikalien enthalten. Für die Branche wird in den nächsten Jahren daher ein jährliches Wachstum von rund 4,3 % erwartet.

Neben den vorgenannten Gründen wird auch der Bausektor als Wachstumstreiber gesehen. Die weltweiten Bauprojekte sorgen für eine hohe Nachfrage nach Farben und Lacken, Kleb- und Dichtstoffen, Bauchemikalien und Spezialpolymeren. Davon profitieren die Chemiekonzerne.

Auch der immer kleiner werdende Platz für den Anbau von Getreide, Gemüse, Obst und anderen Lebensmitteln sorgt für Wachstum. Denn der Ertrag muss auf der kleiner werdenden Fläche maximiert werden, um die steigende Weltbevölkerung zu versorgen. Aus diesem Grund werden Düngemittel eingesetzt, um die Produktivität des Anbaus zu steigern. Damit steigt auch die Nachfrage an Agrochemikalien.

Der Asien-Pazifik-Raum ist mit rund 47 % für den Großteil der Umsätze in der Branche verantwortlich. Danach folgen Europa und Nordamerika. Unter diesem Aspekt ist es interessant, dass Eastman Chemical rund 58 % seiner Umsätze außerhalb der USA erzielt.

Der Markt für Spezialchemikalien ist stark fragmentiert. Unternehmen wie 3M, BASF, Henkel, Huntsman International oder Albemarle gehören zu größten Playern am Markt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich nicht alle Unternehmen auf dieselben Bereiche konzentrieren. Aufgrund der Vielfältigkeit der Chemikalien und der vielen Anwendungsbereiche ist es nur logisch, dass es viele Unternehmen auf dem Markt gibt. Nichtsdestotrotz gibt es viele Wettbewerber.

Zusammenfassend ist die Branche gut diversifiziert, da die Produkte der Unternehmen in vielen Märkten benötigt werden. Gleichzeitig sind Zulieferer der Industrie immer von der Wirtschaft abhängig. Wann immer die globale Industrieproduktion schwächelt, bekommen die Zulieferer das zu spüren. Die Branche unterliegt also einer Zyklik. Geht es der Weltwirtschaft gut, geht es auch den Industriezulieferern gut.

Geschäftsmodell

Eastman Chemical auf die Herstellung und den Vertrieb von Chemikalien, Fasern und Kunststoffen spezialisiert. Das Unternehmen verfügt über mehr als 40 Produktionsstätten in 16 Ländern und Beteiligungen an Joint Ventures, um Chemikalien, Kunststoffe, Fasern und Produkte an Kunden in aller Welt zu liefern. Die Umsätze lassen sich in vier Segmente einteilen.

Additive und funktionelle Produkte:
In diesem Segment beschäftigt sich Eastman Chemical mit der Herstellung und dem Vertrieb von Materialien und Produkten, die in einer Vielzahl von Industrien verwendet werden. In den folgenden Bereichen werden Eastman Chemicals Produkte eingesetzt: Transportwesen, Körperpflege und Wellness, Lebensmittel, Futtermittel und Landwirtschaft, Bauwesen und Konstruktion, Wasseraufbereitung und Energie, Verbrauchsmaterial und Elektronik.

Es lässt sich also feststellen, dass Eastman Chemical in fast allen Branchen tätig ist. Den Kunden werden dabei unverzichtbare Materialien geliefert, die jedoch nur einen geringen Teil der Kosten des Endprodukts ausmachen.

Spezialkunststoffe: In diesem Segment geht es um die Produktion und Vermarktung von Polymeren, Folien und Kunststoffe mit differenzierten Leistungseigenschaften für wertschöpfende Endanwendungen in den Bereichen Transport, Verbrauchsgüter, Bau und Konstruktion, langlebige Güter sowie Gesundheit und Wellness.

Die langfristigen Kundenbeziehungen, die Skalierung im Vertrieb und der Fertigung sorgen laut dem Management für eine starke Marktposition in diesem Segment.

Veredelungschemikalien und Zwischenprodukte: In diesem Segment geht es hauptsächlich um die Herstellung und den Verkauf von speziellen Chemikalien und Zwischenprodukten, die in einer Vielzahl von Märkten benötigt werden.

Fasern. In diesem Segment produziert und vertreibt das Unternehmen Materialien und Weichmacher, die für die Herstellung von Filtrationsmedien gebraucht werden. Zu den Endprodukten gehören beispielsweise Zigarettenfilter. Aber auch Zellulose-Fasern- und Garne, die in der Textilindustrie verwendet werden, gehören in dieses Segment. Eastman Chemical ist der weltweit größte Acetat-Garn-Produzent und seit 85 Jahren in diesem Geschäftsfeld tätig.

Eastman Chemical ist indirekt in vielen Wirtschaftszweigen vertreten. Ohne die Materialien und Vorprodukte können viele Endprodukte nicht hergestellt werden. Als Zulieferer der Industrie ist Eastman Chemical jedoch davon abhängig, dass die Wirtschaft brummt. Durch ein starkes Portfolio von Spezialunternehmen sieht sich das Unternehmen aber auch für wirtschaftsschwächere Zeiten gewappnet.

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