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Rivian Aktie Analyse

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WKN
A3C47B
Symbol
RIVN
Sektor
Zyklischer Konsum
Webseite
Rivian
Investor Relations
Investor Relations
Obermatt
Rivian Analyse

Rivian Automotive ist ein US-amerikanischer Hersteller von Elektroautos. Das Unternehmen beschäftigt aktuell über 10.000 Mitarbeiter und bietet drei verschiedene, vollelektrische Fahrzeuge an.

2009 gründet Robert Scaringe das Unternehmen Mainstream Motors, welches zwei Jahre später in Rivian Automotive umbenannt wurde. Anfangs wollte das Unternehmen einen Hybrid-Sportwagen herstellen, verwarf diese Pläne allerdings wieder, um sich auf Modelle für die breite Masse zu konzentrieren.

Anfang 2017 übernahm Rivian ein altes Produktionswerk von Mitsubishi Motors in Illinois, mit dem Plan, es als Hauptwerk für die nordamerikanische Produktion des Unternehmens zu nutzen. Ende 2017 stellte Rivian dann seine ersten zwei Produkte vor: den R1T (Pick-up Truck) und R1S (SUV).

Die ersten Modelle des R1T wurden im Oktober 2021 an Privatkunden ausgeliefert, Vorbesteller des R1S erhielten im Dezember 2021 ihre ersten Autos.

Das Unternehmen wurde am 10. November 2021 zu einem Preis von 78 US-Dollar an der amerikanischen Nasdaq gelistet. Aufgrund einer Kursrallye kurz nach dem IPO war Rivian zeitweise der zweit wertvollste Autohersteller der Welt, nach Tesla.

Management
Gründer Robert Scaringe ist noch heute CEO des Unternehmens. Er studierte Maschinenbau und schloss seinen Master am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab. Später machte er zudem einen Doktor am Sloan Automotive Lab, einem renommierten Forschungszentrum des MIT.

Die Fahrzeuge von Rivian

Aktuell hat Rivian ein überschaubares Produktportfolio von drei verschiedenen Elektrofahrzeugen.

R1T
Der Rivian R1T ist ein Pickup-Truck mit 5 Sitzplätzen. Er ist ausgelegt für Offroadfahrten und soll aufgrund hoher Praktikabilität vor allem Abenteurer und Naturfreunde ansprechen. Die Reichweite von 314 Meilen (ca. 505 km) gibt es zum Basispreis von 67.500 US-Dollar.

R1S
Der R1S ist ein SUV mit 7 Sitzplätzen. Die Reichweite wird mit 316 Meilen (ca. 509 km)angegeben. Dieses Modell eignet sich optimal für Familien, die viel Stauraum brauchen.

Electric Delivery Van
Im Rahmen einer Großbestellung von Amazon hat Rivian einen kommerziellen Truck in Form eines Sprinters angekündigt. Amazon hat 2019 eine Bestellung von 100.000 Electric Delivery Vans platziert, von denen Rivian mindestens 10.000 Ende 2022 ausliefern muss. Die frühen Modelle dieses Lieferwagens werden bis zu 150 Meilen (ca. 241 km) Reichweite und fast 15.000 Liter Stauraum bieten.

Besonders interessant ist das Flottenmanagementsystem Fleet OS, welches bei jeder Bestellung der kommerziellen Trucks inkludiert ist. Hier erhält Rivian je nach Flottengröße und Funktionsumfang eine monatliche Nutzungsgebühr.

Branchenanalyse: Elektroautos

Rivian ist – anders als zum Beispiel Tesla – aktuell ausschließlich im Markt für Elektroautos aktiv und ist demnach stark vom Marktwachstum abhängig.

Aktuell wächst die Nachfrage nach Elektroautos stark an. Der Umsatz mit vollelektrischen KFZ soll in den kommenden Jahren mit über 20 % pro Jahr anwachsen. Aber: Die zwei größten Märkte – China und die EU – werden von Rivian noch nicht bedient. Zurzeit verkauft Rivian seine Fahrzeuge nur in den USA und Kanada.

Haupttreiber des Wachstums sind staatliche Eingriffe wie Subventionen. Besonders unter US-Präsident Joe Biden ist mit weiteren Subventionen zu rechnen, von denen auch Rivian profitieren würde. Langfristig muss das Unternehmen aber auch internationale Märkte in Angriff nehmen, wie es Tesla schon seit Jahren macht.

Status Quo und ein strategischer Ausblick

Seit einer kurzen Post-IPO-Rallye auf fast 180 US-Dollar ist die Aktie kontinuierlich im Sinkflug. Bei aktuell 86 USD ergibt sich eine Bewertung von fast 80 Mrd. US-Dollar. Damit ist Rivian zurzeit mehr Wert als Branchenriesen wie BMW oder Honda. Und das, obwohl Rivian bis jetzt noch keinen nennenswerten Umsatz erwirtschaftet hat. In den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2021 wurde einen Nettoverlust von über 2 Milliarden US-Dollar geschrieben.

Immerhin gibt es Fahrzeuge auf der R1-Basis schon über 70.000 Vorbestellungen, die jetzt sukzessive abgearbeitet werden.

Aktuell ist das Unternehmen hauptsächlich damit beschäftigt, die Produktion der drei Fahrzeuge gleichzeitig hochzufahren. Von profitablen Quartalen ist Rivian also noch weit entfernt. Um die finanzielle Situation von Rivian muss man sich aktuell aber noch keine Sorgen machen. Alleine durch den IPO konnte das Unternehmen über 13 Mrd. US-Dollar einnehmen. In den aktuell Cashreserven von 5.2 Mrd. USD sind diese Einnahmen noch nicht enthalten. Rivian rechnet damit, zum nächsten Quartal liquide Mittel von fast 20 Mrd. US-Dollar zu besitzen. Dieser Wert überschreitet die langfristigen Finanzverbindlichkeiten von 4,2 Mrd. US-Dollar deutlich. Der Cashburn kann also erstmal problemlos weiter gehen, während die Produktion hochgefahren wird.

Da Rivian nicht profitabel und aktuell nur mit Wachstum beschäftigt ist, zahlt das Unternehmen natürlich keine Dividende.

Der große Streitpunkt bei Rivian – und vielen anderen Elektroautoherstellern – ist die Bewertung. Für viele Investoren war es der endgültige Beweis irrationaler Märkte, als Rivian zweitgrößter Autohersteller wurde, ohne je einen Dollar an Umsatz mit dem Verkauf von Autos gemacht zu haben. Nur die Zukunft wird zeigen, ob die aktuelle Bewertung gerechtfertigt ist.

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