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Lexikon

Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein finanzieller Vertrag zwischen einem Käufer und einem Verkäufer, der gehandelt und beglichen werden kann. Für den Käufer stellt der Vertrag einen Vermögenswert dar und für den Verkäufer eine finanzielle Verbindlichkeit.

Finanzinstrumente gemäß Anlegerschutzverbesserungsgesetz:

Nach § 2 WpHG zählt Folgendes zu den Finanzinstrumenten:

  • Wertpapiere
    Aktien, Schuldverschreibungen, Genussscheine, Optionsscheine, Investmentanteile
  • Geldmarktinstrumente
    Forderungen, die keine Wertpapiere sind, aber gehandelt werden wie Schuldscheine
  • Derivate im Sinne des WpHG, Termingeschäfte
  • Rechte auf Zeichnung von Wertpapieren
  • Sonstige Instrumente, die an einem organisierten Markt im Inland oder der EU zugelassen sind

Beispiele für Finanzinstrumente

Finanzinstrumente lassen sich in zwei Kategorien aufteilen, nämlich in komplexe und nicht- komplexe.

Komplexe Finanzinstrumente

Wie es der Name schon sagt, erfordern komplexe Finanzinstrumente ein fundiertes Wissen, das meist nur Profis besitzen. Derivate wie CFDs, Futures-Kontrakte oder Optionen sind die am häufigsten gehandelten komplexen Finanzinstrumente.

Nicht-komplexe Finanzinstrumente

Nicht-komplexe Finanzinstrumente sind für ein breites Publikum gedacht und können ohne großes Fachwissen gekauft und verkauft werden. In einigen Fällen benötigt es nur eine anfängliche Investition und dann tätigt beispielsweise ein Fondsmanager weitere Investitionen im Namen des Anlegers. Zu den nicht-komplexen Finanzinstrumenten zählen Aktien oder Beteiligungspapiere sowie Schuldverschreibungen und gewisse Arten von Investmentfonds.

Aufgaben verschiedener Finanzinstrumente

Jedes Finanzinstrument hat unterschiedliche Eigenschaften. Basierend auf Zweck, Höhe und Dauer einer Investition wählt ein Anleger das für ihn geeignete Finanzinstrument aus. Dabei kommt das sogenannte magische Dreieck der Vermögensanlage zum Einsatz. Es handelt sich dabei um die drei Anlagekriterien “Rentabilität, Liquidität und Sicherheit”. Sie bilden die möglichen Ausrichtungen einer Investition, wobei es unmöglich ist, dass ein Finanzinstrument alle drei Kriterien gleichzeitig erfüllt.

Einteilung nach dem International According Standard 39

Der International According Standard 39 (kurz IAS 39) ist eine Rechnungslegungsvorschrift und eine verbindliche EU-Bilanz und Berichtsregel. Sie regelt die Bewertung und den Ansatz finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie bestimmter Verträge über den Kauf oder Verkauf nicht finanzieller Posten.

Die Kategorisierung von Finanzinstrumenten ist besonders für die Bewertung und Bilanzierung im IFRS –Jahresabschluss wichtig. Für diesen Jahresabschluss werden Finanzinstrumente neben finanziellen Vermögenswerten, finanziellen Verpflichtungen und Eigenkapitalinstrumenten zusätzlich in Handel, finanzielle Vermögenswerte, die bis zur Fälligkeit gehalten werden sollen und Darlehen sowie Forderungen eingeteilt.

Basierend auf dem International Accounting Standard 39 lassen sich Finanzinstrumente in verschiedene Kategorien einteilen:

  • Finanzielle Vermögenswerte
  • Finanzielle Verbindlichkeiten
  • Eigenkapitalinstrumente

Finanzielle Vermögensrechte

Dabei handelt es sich um Geld- und Kassenbestände, Eigenkapitalinstrumente anderer Unternehmen, das Recht Vermögenswerte von anderen Unternehmen zu erhalten oder zu tauschen oder einen Vertrag, der in den Eigenkapitalinstrumenten eines Unternehmens selbst erfüllt wird.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Das sind finanzielle Schulden. Dies kann beispielsweise eine vertragliche Verpflichtung sein, einen finanziellen Vermögenswert an ein anderes Unternehmen zu liefern.

Eigenkapitalinstrumente

Auch bekannt als Equity-Instruments. Dies sind vertragliche Vereinbarungen, die den Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens festlegen.

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