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Erlebnis Akademie AG - Unternehmensanalyse

Die Erlebnis Akademie AG betreibt Baumwipfelpfade an verschiedenen Standorten in Europa und ist führender Anbieter im naturnahen Freizeit- und Erlebnisbereich. Das Unternehmen aus Bayern arbeitet derzeit mit Volldampf an seiner europäischen Expansion in dem bisher weitgehend unbekannten Nischenmarkt. In der folgenden Analyse werde ich das Unternehmen genau unter die Lupe nehmen und erläutern, warum ich die Aktie für eine attraktive Anlagemöglichkeit halte.

Viel Spaß beim Lesen!

Erlebnis Akademie AG

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Hinweise

I. Unternehmensprofil
II. Aussagen Geschäftsbericht 2016
III. Geschäftsmodell
IV. Strategie & Ziele
V. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
VI. Management
VII. Risiken
VIII. Details aus dem Geschäftsbericht
IX. Zahlen & Fakten
X. Entwicklung im Jahr 2017
XI. Aktie
XII. Fragen an das Management
XIII. Beurteilung
XIV. Fazit
Quellen & Links

Allgemeine Hinweise

Ich werde zunächst die relevanten Informationen des Geschäftsberichts 2016 wiedergeben. Außerdem greife ich auf das für den Börsengang im Jahr 2015 publizierte Wertpapierprospekt zurück. Hierbei verwende ich ausnahmslos Textabschnitte aus diesen Dokumenten, die ich auf die wichtigsten Informationen kürze oder der besseren Verständlichkeit halber sinngemäß wiedergebe. Eigene Aussagen werde ich im weiteren Verlauf kenntlich machen, weshalb ich für übernommenen Text keine Zitate nutze. Eine Quellenangabe und weiterführende Links finden sich am Ende der Präsentation. Da der Geschäftsbericht 2017 noch aussteht, verwende ich weiterhin den Quartalsbericht Nr. 3 von 2017. Sobald der Jahresbericht für 2017 erscheint, werde ich ein Update veröffentlichen.

Dieses Dokument stellt keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Erwerb/ zur Veräußerung von Wertpapieren dar. Zu Beginn der Erstellung dieses Dokuments war ich nicht in das Unternehmen investiert, habe jedoch im Laufe der Recherche Aktien des Unternehmens zu einem Preis von 14,00 € pro Stück erworben. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung habe ich diese Aktien gehalten. Ich verfolge einen langfristigen Anlagehorizont und habe nicht vor, die Anteile kurzfristig zu verkaufen.

I. Unternehmensprofil

Die Erlebnis Akademie AG (im Folgenden „EAK“) wurde im Jahr 2001 gegründet und ist mit ihren außergewöhnlichen und imposanten Baumwipfelpfaden führender Anbieter im naturnahen Freizeit- und Erlebnisbereich und setzt Maßstäbe für Naturerlebniseinrichtungen in einem wachsenden Markt. Die überwiegend aus Holz gefertigten, barrierearmen Baumwipfelpfade werden mit höchsten Ansprüchen an die Architektur in naturschonender Bauweise errichtet. Sie fügen sich optimal in die umgebende Natur ein und werten ihre Umgebung als Erlebnisdestination zusätzlich auf. Für Besucher jeden Alters entstehen unvergleichliche Naturerlebnisse, die mit edukativen und bewegungsorientierten Elementen ergänzt werden.

Folgendes Video zeigt dir den Baumwipfelpfad "Saarschleife" auf, damit du dir einen genauen Eindruck der errichteten Parks machen kannst.

II. Aussagen Geschäftsbericht 2016

  • ist der einzige Anbieter, der über mehrere Anlagen verfügt und hat daher Erfahrungs- und Wissensvorsprung
  • Ziel: einzigartiges Naturerlebnis mit möglichst geringem Eingriff in die Umwelt
    → Verwendung nachhaltiger Ressourcen, spielerisch nutzbare didaktische Bereiche
  • Wachstumspotenziale werden insbesondere auch im europäischen Ausland gesehen
  • zum Teil werden Baumwipfelpfade durch Länder bezuschusst (nur kleiner Teil)
    → Beispiel Saarland: Gesamtinvestition ca. 4,6 Mio. EUR, davon 275.000 EUR Fördermittel
  • Eröffnung vorzugsweise früh im Sommer (Ferien), damit Projekte schneller rentabel werden
    → Beispiel Saarschleife: Eröffnung Juli 2016, lieferte schon im ersten Jahr Deckungsbeitrag
  • Projektpipeline mit 12 Vorhaben in sechs Ländern (vermutlich nicht alle realisierbar)
  • Konzentration auf Europa, allerdings wenig Umsatz im Winter
  • Fokus bis 2019: Erweiterung der derzeit 6 Baumwipfelpfade, um langfristige Ertragskraft sicherzustellen, Vernetzung der Angebote durch Merchandise/Kooperationsmarketing
  • Management hat Visionen und möchte das Unternehmen wachsen sehen

III. Geschäftsmodell

Die Geschäftstätigkeit gliedert sich in die drei wesentlichen Bereiche Naturerlebniseinrichtungen, Merchandise & Gastronomie sowie Seminare, Events und Teamtraining.

Im Hauptgeschäftsbereich Naturerlebniseinrichtungen konzeptioniert, errichtet und betreibt das Unternehmen Naturerlebniseinrichtungen, welche vorrangig in Baumwipfelpfaden umgesetzt werden. Ein Baumwipfelpfad ist eine Holz- und Stahlkonstruktion welche es den Besuchern ermöglicht, ohne zusätzliche Sicherungsmechanismen auf Höhe der Baumkronen über einen mit Geländern versehenen Holzsteg zu gehen. Durch die Höhe der Pfade erhalten die Besucher einen völlig neuen Blick auf den Wald, da sie diesen nun von oben betrachten können. Die Konstruktion der Pfade erlaubt es Menschen aller Altersgruppen sowie Menschen mit Behinderungen dieses Erlebnis zu genießen. Zudem geben die ca. 40 Meter hohen Aussichtstürme, welche jeweils den Abschluss und Höhepunkt der Baumwipfelpfade bilden, den Blick in die Ferne frei. Neben der Gelegenheit die Natur aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen, bieten die Pfade in ihrem Verlauf zahlreiche didaktische Stationen, welche über den umgebenden Naturraum informieren. Die einzelnen Pfade werden jeweils mit edukativen und bewegungsorientierten Elementen ergänzt.

Sämtliche Einrichtungen zeichnen sich durch ihre nachhaltige Gestaltung sowie ihre breite Zielgruppenansprache aus und sind grundsätzlich ganzjährig geöffnet. Die Umsatzgenerierung im Geschäftsbereich Baumwipfelpfade erfolgt hauptsächlich über Eintrittsgelder der Besucher.

Baumwipfelpfad Saarschleife © Erlebnis Akademie AG

Im Geschäftsbereich Merchandise & Gastronomie stellt das Unternehmen an den Standorten der Naturerlebniseinrichtungen ein gastronomisches Angebot und vertreibt Merchandiseartikel.

Im Geschäftsbereich Seminare, Events und Teamtrainings richtet sich das Angebot der EAK insbesondere an Unternehmen und Gruppen. Das Programm der Gesellschaft erstreckt sich dabei von kurzen Events über umfangreichere und komplexere Teamtrainings bis hin zu mehrtägigen Seminaren.

Aus dem ehemaligen Geschäftsfeld Hochseil- und Kletterparks hat sich die EAK aufgrund des ungünstigen Wettbewerbsumfelds und hoher Personalintensität zurückgezogen.

IV. Strategie & Ziele

Das Geschäftsmodell der Erlebnis Akademie AG ist ausgerichtet auf eine möglichst optimale Verbindung von Ökonomie und Ökologie durch:

• nachhaltiges Umsatzwachstum durch Erweiterung bestehender und Eröffnung neuer
Naturerlebniseinrichtungen
• Bedienung des Markttrends „Natur Erleben“
• Schaffung neuer Perspektiven und Erlebnisse in außergewöhnlich reizvollen Umgebungen
• Vermittlung von natur- und umweltpädagogischem Wissen und Fähigkeiten
(Ziel: positiver Einfluss auf das Umweltbewusstsein der Besucher)

In den kommenden Jahren plant das Unternehmen durch die Errichtung weiterer Naturerlebnis-
einrichtungen in Deutschland und dem europäischen Ausland kontinuierlich zu wachsen und sich als europäischer Marktführer in diesem Bereich weiter auszudehnen. Darüber hinaus soll das Angebot an Produkten und Dienstleistungen auch an den bestehenden Standorten ausgebaut werden, um die Wertschöpfung zu steigern und die nachhaltige Ausrichtung der Angebote zu unterstreichen. Zur Unterstützung der geplanten Erweiterung der Geschäftsfelder wurde ein sog. F&E Think Tank etabliert. Diesem gehören erfahrene Betreiber, Manager und Gestalter von Naturerlebniseinrichtungen an, welche die Weiterentwicklung der zu vermarktenden Dienstleistungen und Produkte vorantreiben sollen. Weiterhin prüft die Gesellschaft ihr Know-How zu vermarkten, indem sie die Planung und die Abwicklung der Errichtung von Naturerlebniseinrichtungen anbietet.

Kinder lernen spielerisch die Natur kennen. © Erlebnis Akademie AG

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V. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Naturerlebnis als Freizeitgestaltung und auch der Besuch von kostenpflichtigen Naturerlebniseinrichtungen zeigt sich gegenüber konjunkturellen Entwicklungen weitestgehend unabhängig, so die unternehmenseigene Einschätzung basierend auf Erfahrungen der Vergangenheit. In dem Maße, wie die Erlebnis Akademie AG zunehmend Umsätze aus Merchandising, Gastronomie oder Kooperationsmarketing generiert, könnte die konjunkturelle Entwicklung und die Konsumbereitschaft in den relevanten regionalen Märkten an Bedeutung gewinnen.

Als Freizeiteinrichtungen stehen die Naturerlebniseinrichtungen der EAK im Wettbewerb mit anderen Freizeitattraktionen, wie z. B. Fun-, Freizeit-, Tier- und Themenparks. Durch die stringente Ausrichtung der Angebote auf Naturerlebnisse grenzt sich diese jedoch deutlich von den Anbietern vorgenannter Freizeitangebote ab und erschwert daher eine klassische Wettbewerbsanalyse. Insbesondere die Schnelllebigkeit der Funpark-Attraktionen steht in einem deutlichen Gegensatz zur dauerhaften Faszination und Anziehungskraft der Natur. Dabei profitiert das Unternehmen einerseits von Trends wie Gesundheit, Natur, Lernen von der Natur, Nachhaltigkeit und von der großen Popularität einer naturorientierten Freizeitgestaltung.

Zudem steht das Unternehmen im Wettbewerb mit anderen Formen von Naturerlebnissen, auch wenn diese nicht zwingend anbietergebunden sind. So kann ein Baumwipfelpfad, je nach verfügbarer Zeit sowie Vorlieben des Besuchers als komplementäre oder konkurrierende Aktivität z. B. zu einer Radtour oder einer Wanderung gesehen werden.

Die allgemeine Betrachtung der Freizeitbranche zeigt, dass sowohl bei Freizeitparks als auch im Bereich Botanische Garten, Zoos und Naturparks in Deutschland in den Jahren von 2010 bis 2014 mit einer Ausnahme stetig steigende Umsätze zu verzeichnen sind. Auch an der Anzahl der Baumwipfelpfade, die seit Eröffnung des ersten Baumwipfelpfads der EAK im Jahr 2009 im Nationalpark Bayerischer Wald erbaut wurden, lasst sich ein eindeutiger Markttrend erkennen: Im deutschsprachigen Raum bestehen zum Ende des Jahres 2016 insgesamt 21 Anlagen, davon fünf in Österreich und 16 in Deutschland. An vier der deutschen Standorte ist die EAK Erbauer und Betreiber und damit größter Anbieter auf dem deutschen Markt. Die EAK konnte bisher keinen weiteren Anbieter identifizieren, der mit mehr als einem Baumwipfelpfad am Markt vertreten ist.

Nach bisherigen Erfahrungen haben Wetterkonditionen eine weitaus signifikantere Auswirkung als gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen auf das Besucheraufkommen. Dazu werden gerade retrospektiv Datenerhebungen vorgenommen, die die Grundlage zu einem Analysemodell darstellen werden, das zukünftig auch bei der Bewertung neuer Standorte herangezogen wird.

© Erlebnis Akademie AG/Baumwipfelpfad Saarschleife
© Erlebnis Akademie AG

VI. Management

Die Erlebnis Akademie AG wird von zwei Vorständen geführt.

Herr Bernd Bayerköhler ist Sprecher des Vorstands. Er hat von 1986 bis 1992 Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Touristik und Tourismusmanagement an der Fachhochschule München studiert und mit Diplom abgeschlossen. Im Anschluss arbeitete er für knapp drei Jahre als selbstständiger Geschäftsführer in einer Werbeagentur, wonach er für etwa 10 Jahre in verschiedenen Leitungspositionen im Bereich Vertrieb und Projektmanagement der Deutschen Telekom AG und deren Töchtern DTAG, DeTeCSM sowie der DeTeSystem arbeitete. Seit 2002 ist er Vorstand der Erlebnis Akademie AG und verantwortet hauptsächlich die Bereiche Marketing, Vertrieb, Organisation und Projektmanagement. Herr Bayerköhler ist mit 3,37 % an der Erlebnis Akademie AG beteiligt.

Herr Christoph Blaß ist Finanzvorstand. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzierung und Marketing arbeitete er als geschäftsführender Gesellschafter in zwei Medizinischen Fachverlagen und war später einer von drei Gründungsaktionären der Erlebnis Akademie AG. Bis zum Jahr 2010 war er deren Aufsichtsratsvorsitzender. Seit 2011/2012 verantwortet er als Finanzvorstand primär die Bereiche Investitionsrechnung, Finanzierung, Warenwirtschaft, Finanzbuchhaltung, Betriebsstatistik und Investor Relations. Herr Blaß ist persönlich und über die Blaß Beteiligungsgesellschaft mbH mit 6,64 % an der Erlebnis Akademie AG beteiligt.

links: Christoph Blaß (CFO), rechts: Bernd Bayerköhler (CEO) © Erlebnis Akademie AG

Vergütung des Vorstandes im Jahr 2016:

VII. Risiken

Die Umsatzgenerierung geschieht derzeit überwiegend in den drei Geschäftsbereichen, in welchen Erlöse aus Eintrittsgeldern für Baumwipfelpfaden, aus Merchandising und Gastronomie sowie aus Seminaren, Events und Teamtrainings erzielt werden. Der wirtschaftliche Erfolg der EAK hängt maßgeblich von der Umsatzentwicklung der einzelnen Naturerlebniseinrichtungen ab. Da die EAK nur eine sehr begrenzte Anzahl von Naturerlebniseinrichtungen betreibt, entsteht eine besondere Abhängigkeit von den einzelnen Naturerlebniseinrichtungen.

Zukünftige Einrichtungen sowie die Planung und Errichtung von neuen Naturerlebniseinrichtungen sind jeweils mit einem erheblichen Finanzierungsaufwand verbunden. Das Scheitern einer jeden bestehenden oder neuen Naturerlebniseinrichtung sowie eine Verzögerung beim Aufbau einer neuen Naturerlebniseinrichtung können daher gravierende finanzielle Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.

Die Reputation der Gruppe könnte u.a. aufgrund negativer Berichterstattung oder sonstiger Faktoren Schaden nehmen. Unfälle könnten, neben haftungsbedingten Belastungen, einen weitreichenden Reputationsschaden für die betroffene Naturerlebniseinrichtung und die EAK nach sich ziehen.

Zentrale Komponenten für den angestrebten künftigen Erfolg der EAK bilden das umfangreiche Know-how und die langjährige Branchenerfahrung der Vorstandsmitglieder Bernd Bayerköhler und Christoph Blaß. Ein Ausscheiden der Vorstandsmitglieder der EAK könnte sich nachteilig auf die Geschäftslage auswirken.

Es bestehen Risiken von Interessenskonflikten aufgrund von substanziellen Beteiligungen verschiedener Schlüsselpersonen als Anteilseigner der EAK sowie der Einbindung von Familienmitgliedern in den Geschäftsbetrieb (siehe dazu im Wertpapierprospekt Seite 28/29).

Bestehende und etwaige zukünftige Rückbauverpflichtungen könnten die EAK belasten. Daher bildet das Unternehmen Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen.

Eine fehlerhafte Standortentscheidung kann erhebliche negative finanzielle Auswirkungen haben. Da das Angebot meist lokal von Besuchern und Urlaubern aus der näheren Umgebung wahrgenommen wird, ist die Wahl des Standortes für die Naturerlebniseinrichtungen von besonderer Bedeutung. Die Standortentscheidungen werden auf langfristiger Basis getroffen und fehlerhafte Entscheidungen sind oft nur sehr schwer und mit sehr hohem finanziellem Aufwand rückgängig zu machen. Ist eine fehlerhafte Standortentscheidung schon umgesetzt, kann dies ebenso zu Verlusten, bedingt durch niedrige Besucherzahlen, fehlende Umsatzgenerierung und eventuelle Rückbaukosten führen.

Der Erfolg der Geschäftstätigkeit der EAK hängt entscheidend von den Witterungsbedingungen ab. Dies gilt insbesondere für die Witterung in den Ferienmonaten Juli, August und September und den Wandermonaten September und Oktober. Diese Monate bilden die Umsatzkernzeit der Gruppe. Darüber hinaus ist die Witterung an den Wochenenden des gesamten Jahres von entscheidender Bedeutung. Niederschlagsarme und sonnenreiche Jahre führen zu steigenden Besucherzahlen, während ungünstige Wetterbedingungen niedrigere Besucherzahlen und damit niedrigeren Umsatz für die das Unternehmen bedeuten. Es besteht also ein Risiko durch schlechte Wetterverhältnisse.

Die EAK Gruppe steht im Wettbewerb mit einer Vielzahl von anderen Freizeitattraktionen, wie z.B. Fun-, Freizeit- oder Tierparks. Diese könnten bessere Bedingungen bieten und auch im Bekanntheitsgrad der Gruppe überlegen sein. Zudem ist zu erwarten, dass der Wettbewerb um die besten Standorte, insbesondere in Deutschland, weiter zunimmt und aufgrund relativ niedriger Markteintrittsbarrieren weitere Wettbewerber in den Markt eindringen, nicht zuletzt auch Konkurrenten aus dem öffentlichen und gemeinnützigen Bereich. Besonders der Wettbewerb durch nicht gewinnorientierte Wettbewerber, wie zum Beispiel gemeinnützige Vereine oder Umweltorganisationen, stellt ein bedeutendes Wettbewerbsrisiko dar. Nicht gewinnorientierte Wettbewerber könnten durch die niedrigen Markteintrittsbarrieren das Geschäftsmodell relativ einfach kopieren und aufgrund der günstigeren Kostenstruktur etwaige Naturerlebniseinrichtungen günstiger betreiben. Der Gesellschaft könnte unter anderem mit ihren angestellten Mitarbeitern gegenüber den gemeinnützigen und nicht gewinnorientierten Wettbewerbern ein wirtschaftlicher Nachteil entstehen, da solche Organisationen üblicherweise viele Mitglieder auf ehrenamtlicher Basis haben.

Zum Teil sind die an die EAK ausbezahlten Fördergelder an Bedingungen geknüpft, welche zukünftig zu erfüllen sind. So können beispielsweise Teile der Fördersumme für das Naturerbe Zentrum Rügen zurückgefordert werden, wenn nicht genügend überregionale Besucher akquiriert werden können. Auch wenn die Gesellschaft die Förderkriterien vor Annahme von Förderungen sorgsam prüft, kann nicht ausgeschlossen werden, dass bestimmte Kriterien nicht vollständig erfüllt werden können und somit eine (teilweise) Rückführung der Fördersummen notwendig wird. Eine solche Rückförderung könnte sich erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft auswirken.

Es bestehen die Risiken eines engen Marktes. Unter einem engen Markt versteht man einen Markt mit geringem Umsatzvolumen, also einen Börsenhandel mit Wertpapieren, für die nur wenige Kauf- und Verkaufsaufträge vorliegen. Es genügen nur wenige Aufträge, um die Kurse steigen oder sinken zu lassen. Je enger der Markt, desto höher fallen Kursaufschläge in das Gewicht und desto anfälliger ist das Wertpapier für Kursschwankungen. Die Aktienkurse können daher erheblichen Schwankungen unterliegen, die nicht der wirtschaftlichen Lage entsprechen müssen.

Liebe Blogleser, daher eine ausdrückliche Bitte: Nur per Limitorder handeln! Wer unlimitiert handelt, kann einen enormen Aufschlag auf den letzten Kurs zahlen müssen. Es werden täglich nur wenige Aktien gehandelt.

Und: immer daran denken, ein Microcap wie die Erlebnis Akademie AG ist mit enorm hohen Chancen, aber eben auch enorm hohen Risiken verbunden.

Da nur teilweise Verkaufsbeschränkungen (Marktschutzvereinbarungen) bestehen, können die vorstehend genannten Aktionäre (gemeint sind verschiedene Großaktionäre) aber auch alle anderen Aktionäre jederzeit Aktien zum Verkauf über den Handel anbieten. Ein erhöhtes Angebot von Aktien aus dem Bestand der vorgenannten Aktionäre und ggf. anderer zukünftig wesentlicher Aktionäre, eine derartige Ankündigung oder lediglich der Eindruck, dass ein solcher Verkauf bevorsteht, könnte sich erheblich nachteilig auf den Verlauf des Aktienkurses auswirken.

Die Chancen des Geschäftsmodells ergeben sich aus dem Kapitel V über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Das Unternehmen profitiert von Trends wie Gesundheit, Natur, Lernen von der Natur, Nachhaltigkeit und von der großen Popularität einer naturorientierten Freizeitgestaltung. Ich werde in den Kapiteln XIII (Beurteilung) und XIV (Fazit) noch einmal dediziert auf die wesentlichen Chancen einer Investition in die Erlebnis Akademie AG eingehen.

VIII. Details aus dem Geschäftsbericht

An dieser Stelle werde ich ausgewählte Fragestellungen aus dem Geschäftsbericht beleuchten.

Der Pfad Saarschleife wurde im Juni 2016 eröffnet – ab wann werden die ersten Gewinne erzielt?

Die EAK ist in der vorteilhaften Situation, dass in der Regel bereits im Jahr der Eröffnung Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden, wenn die Einrichtung in den Sommerferien eröffnet. Dabei richtet das Unternehmen die Konzeptions- und Bauphase so aus, dass möglichst früh im Sommer, spätestens aber im Juli eröffnet werden kann. Je früher man eröffnet und je schöner der Sommer sich entwickelt, umso schneller werden Gewinne erzielt.

Wie will das Unternehmen sein Wachstum finanzieren?

Der Finanzierungsbedarf des Wachstums sowie der Investitionen wird vorrangig über Eigenkapital, selbst generierte operative Mittel und langfristige projektbezogene Bankdarlehen sichergestellt. Die Baumwipfelpfade werden grundsätzlich über 10 Jahre finanziert. Eine Ausnahme bildet lediglich der erste Baumwipfelpfad, der 2009 im Bayerischen Wald errichtet und noch über 15 Jahre finanziert wurde.

Wie hoch ist die Steuerbelastung des Unternehmens?

Die Steuerquote des Geschäftsjahres von 27 % oder 0,2 Mio. Euro bei einem Vorsteuerergebnis von 0,9 Mio. Euro lag im erwartbaren Rahmen (Vorjahr 26 %).

„Bzgl. Steuerquote ist zu bemerken, dass die Steuerquote bezogen auf DE ca. 31,8% beträgt. Die rechnerisch niedrigere Steuerquote resultiert daraus, dass Gewinnzuweisungen aus ausländischen Kapitalgesellschaften nur zu 5% der deutschen Steuer zu unterwerfen sind, soweit entsprechende Doppelbesteuerungsabkommen existieren. Klarheit bzgl. der Konzernsteuerquote wird bei einer konsolidierten Betrachtung entstehen, die wir freiwillig für den Jahresabschluss 2017 planen, um dem Kapitalmarkt und auch den finanzierenden Banken mehr Transparenz zu bieten.“
(Christoph Blaß, Finanzvorstand, per Mail)

Wie werden die Baumwipfelpfade abgeschrieben?

Die Baumwipfelpfade werden grundsätzlich auf 10 Jahre abgeschrieben, der erste Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald als Ausnahme auf 15 Jahre.

Wie werden Projekte an ausländischen Standorten realisiert?

Die Realisierung von Projekten durch Joint-Ventures hat sich als gute Lösung herausgestellt. Die regionale Verzahnung ist dem Unternehmen wichtig, außerdem verfügen die lokalen Partner oft über wertvolle Erfahrungen im Umgang mit landesspezifischen Gegebenheiten. Engagements im Ausland müssen aber nicht zwingen Joint-Ventures sein.

„Joint Ventures gehen wir vorzugsweise in Osteuropa ein (dort bisher immer). Für die geplanten Projekte in Österreich und Spanien haben wir 100%ige Töchter der EAK gegründet.“
(Christoph Blaß, Finanzvorstand, per Mail)

Wie viele Jahre beträgt die Lebenszeit eines Baumwipfelpfades?

Die technische Lebenszeit der Pfade wird vom uns auf etwa 10 - 20 Jahre beziffert. Nennenswerte Reparaturarbeiten stehen nach der bisherigen Erfahrung erst einige Jahre nach der Inbetriebnahme an.

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IX. Zahlen & Fakten

(enthält eigene Berechnungen)

Nachfolgend eine Übersicht relevanter wirtschaftlicher Kennzahlen des Unternehmens.

*für 2016 wurde der Jahresschlusskurs verwendet, für den Zeitraum Q1-Q3 2017 wurde der Kurs vom 30.01.2018 angewendet
**ganzzahlig gerundet

© Erlebnis Akademie AG

X. Entwicklung im Jahr 2017

(Quartalsbericht Nr. 3/2017 für den Zeitraum Januar - September)

  • Eröffnung von zwei Baumwipfelpfaden im europäischen Ausland (Slowakei und Tschechien) mit über den Erwartungen liegenden Besucherzahlen (→ jetzt insgesamt 7 Pfade)
  • 10% - Barkapitalerhöhung mit strategischen Investoren (Anzahl Aktien neu: 1.725.164)
  • neuer Umsatzrekord mit + 12,9 %, Besucherzahlen + 15,3 %
  • operatives EBIT steigt um 9,1 %, EBITDA um 14,9 %
  • Projektanfragen aus aller Weltaußerdem: Die Erlebnis Akademie AG prüft weitere Standorte in Deutschland, der Schweiz und Kanada sowie über ihre Joint-Ventures in Osteuropa. Weitere Standorte in Vorprüfung.
  • Langzeitvergleich zeigt stabiles Besucheraufkommen
  • Markt und Konkurrenz: Eröffnung des Baumkronenwegs „Ivenacker Eichen“ in Mecklenburg-Vorpommern. Weitere Baumwipfelpfade oder ähnliche Einrichtungen von anderen Anbietern sind nach Kenntnis der Erlebnis Akademie AG in mehreren deutschen Bundesländern geplant oder bereits im Bau. Außerdem soll nahe St. Gallen (Schweiz) der erste Baumkronenpfad der Schweiz entstehen.
© Erlebnis Akademie AG
© Erlebnis Akademie AG

Ausblick: Bestätigung der bisherigen Jahresprognose

Umsatz ca. 8,5 mio€ (+ 6% zum Vorjahr)
EBITDA ca. 2,6 mio€ (+ 4% zum Vorjahr)
EBIT ca. 1,0 mio€ (- 9% zum Vorjahr)

© Erlebnis Akademie AG

Auf der von mir zugeschnittenen Abbildung sind zwei Baumwipfelpfade aus der Projektpipeline (Spanien & Lettland) nicht enthalten.

XI. Aktie

Die Erlebnis Akademie AG berichtet seit dem Börsengang Ende 2015 freiwillig quartalsweise über die Unternehmensentwicklung. Analysten-Reports sind auf der Unternehmenswebseite zu finden.

© Erlebnis Akademie AG

XII. Fragen an das Management

Im Zuge der Recherche habe ich mehrfach mit dem Vorstand Herrn Blaß Verbindung aufgenommen, um ihm verschiedene Fragen zur Erlebnis Akademie AG zu stellen. Herr Blaß hat umgehend auf meine Kontaktanfrage reagiert und sich um meine Anliegen gekümmert. An dieser Stelle möchte ich mich für die freundliche und entgegenkommende Art bei Herrn Blaß bedanken.

1. Laut meiner Berechnungen liegt die Personalkostenquote in 2016 mit 2,9 mio€ bei etwa 37%. Dies ist ziemlich hoch. Warum liegen die Kosten des Personalbereichs so hoch? Die gesamte Vergütung des Vorstandes i.H.v. ~ 212.000 € entspricht einer Kostenquote von 2,7% bzw. entspricht 7,3% aller Personalkosten. Wodurch werden im Personalbereich abgesehen vom Vorstand so hohe Kosten verursacht?

Sie haben recht, dass zum Betrieb eines Baumwipfelpfads (BWP) nur wenig hochqualifizierte Mitarbeiter notwendig sind. Durch lange Öffnungszeiten 7 Tage pro Woche sind aber viele Mitarbeitern im Einsatz und das auch an Sonn- und Feiertagen. Die Personalkostenquote mag alleine betrachtet hoch erscheinen. Lassen Sie mich die Zahl bitte relativieren.

a) Zur Beurteilung der Personalkostenquote möchte ich gar nicht so tief auf nur leidlich vergleichbare Unternehmen eingehen, aber zumindest zeigt der Vergleich, dass wir uns mit diesen vergleichen können (siehe Tabelle - Zahlen sind unverbindlich):

Anmerkung: Die verglichenen Unternehmen befinden sich nicht wie die EAK gerade in einer starken Wachstumsphase. Detaillierte Zahlen von relevanten Konkurrenz-Baumwipfelpfaden haben wir leider nicht.

b) Alle Baumwipfelpfade (BWPe) machen aktuell einen Anteil von ca. 60% an den gesamten Personalkosten der EAK aus (unkonsolidierte Betrachtung). Dabei ist die Personalkostenquote der BWPe in Deutschland im Durchschnitt unter 25%. Bei den ausländischen Beteiligungen noch darunter. In den vergangenen Jahren haben wir relativ viel in Personal in der Zentrale investiert und werden auch in 2018/2019 investieren, um zentrale Abteilungen (Projektmanagement, Entwicklung, zentrales Marketing und Verwaltung) auf das geplante Wachstum hin zu verstärken. Das heisst, die Personalkosten in der Zentrale werden sicherlich weiter zunehmen. Wenn die Umsetzung der BWPe in ungefähr der geplanten Frequenz zunehmen und ähnlich erfolgreich arbeiten wie die bestehenden, wird die Personalkostenquote der EAK im Zeitablauf aber (wenn auch nicht linear) sinken.

2. Laut dem letzten Research-Update von Sphene Capital werden die ausländischen Umsätze nicht konsolidiert und sind somit in den Zahlenwerken der Zwischenberichte nicht enthalten. Sphene Capital geht davon aus, dass ein Bericht mit konsolidierten Werten einen erheblichen Ergebnissprung bewirken würde. Ist die Erstellung eines konsolidierten Jahresabschlusses (Konzernabschluss) geplant?

Ja, vermutlich schon mit dem Abschluss des Jahres 2017.

3. Können/Dürfen Sie Stellung dazu nehmen, welche Höhe dieser Effekt voraussichtlich betragen wird (Umsatz, EBIT, Gewinn ..?) und können Sie etwas zur Konsolidierung sagen hinsichtlich der Frage, wie sich eine/Ihre Konsolidierung ausländischer Gesellschaften überhaupt darstellt.

Zu dem Effekt darf ich zum jetzigen Zeitpunkt keine Prognose abgeben. Im Grundsatz werden alle Beteiligungsunternehmen der EAK zu einer Bilanz und einer GuV zusammengefasst, zu einem Konzernabschluss. Je nach Beteiligungsgrad erfolgt dies im Rahmen einer Vollkonsolidierung oder einer "at-equity"-Konsolidierung.

4. Für welchen Zeitraum ist die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2017 zu erwarten?

Vermutlich Ende Juni. Da wir noch nicht genau einschätzen können, wieviel Zeit die erste Konsolidierung kostet, kann ich mich aktuell noch nicht genau festlegen. Sobald wir ein Datum nennen können, tun wir das natürlich auf der Website.

5. Laut Sphene Capital sind in Osteuropa höhere Besucherzahlen möglich. Stimmt das? Wenn ja, welche Gründe führen dazu?

Möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich. Ich würde aber nicht die Schlussfolgerung machen, dass generell mehr Besucher als in Deutschland zu erwarten sind. Das ist sicherlich stark standortspezifisch. Auf Basis unserer bisherigen Erfahrungen kann man feststellen, dass am Standort Lipno (Tschechien) bisher in jedem Volljahr deutlich über 300.000 Besucher auf der Anlage waren und bisher im Sommer auch bei schlechterem Wetter im Vergleich mehr Besucher als in Deutschland kommen. Zudem sind in den Ländern Polen, Slowenien, Ungarn, Lettland bisher keine Baumwipfelpfade eröffnet. Es spricht also meiner Meinung nach Einiges dafür, dass mittelfristig in Osteuropa hohe Besucherzahlen erzielbar sind.

6. Ist in Zukunft die Ausschüttung einer Dividende geplant?

Es gibt bei der EAK noch keine beschlossene Dividendenpolitik. Ich kann also nicht sagen, wie die Hauptversammlung künftig über die Verwendung des Bilanzgewinns entscheiden wird. Ich persönlich als Finanzvorstand werde, solange wir eine volle Projektpipeline und hohen Investitionsbedarf haben, keine Gewinnausschüttung empfehlen. In der aktuellen Wachstumsphase sehe ich das Entziehen von Liquidität als nicht vernünftig an. Bitte verstehen Sie mich richtig, ich bin nicht prinzipiell gegen Gewinnausschüttung (ich halte ja selbst über 6,6% der EAK-Aktien). Bitte haben Sie Verständnis, dass ich keine Prognose abgeben kann, ob und wann Vorstand und Aufsichtsrat Ausschüttungen empfehlen werden.

7. Wie stellt sich die derzeitige Aktionärsstruktur dar?

Das ist nicht leicht zu beantworten. Die Beteiligungen von H. Bayerköhler betragen 3,37% und von mir selbst 6,64%. Die aktuellen Beteiligungen unseres Aufsichtsrats finden Sie auf unserer Website. Mit 18,96% ist der AR-Vorsitzende und einer von drei Gründern, Prof. Dr. Erich Wühr, der größte Aktionär. Der zweitgrößte Aktionär ist mit hoher Sicherheit immer noch Michael Staudinger (Stand letzte oHV), der jetzt vermutlich 12% hält. Es gibt noch ein paar Aktionäre, die zwischen 2% und 4% halten. Zum Zeitpunkt der letzten oHV hatte die EAK vermutlich knapp 400 Aktionäre, da etwas mehr als 400 Einladungen von den Banken eingefordert wurden. Genaueres kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht mitteilen (es gibt im m:access ja keine Meldegrenzen). Wie viele von den 1,725 Mio. Aktien im Freefloat sind, vermag ich auch nicht zu sagen. Eine Veröffentlichung im Geschäftsbericht ist bisher nicht geplant und aus genannten Gründen schwierig.

8. Will man die Kapitalmarktkommunikation ausbauen? Wenn ja, wie?

Ja, sukzessive und langsam. Da wir ja noch ein sehr kleiner Wert mit relativ wenigen gehandelten Aktien sind, wollen wir nicht zu aktiv und intensiv in das IR-Marketing gehen. Wir stellen uns mindestens einmal im Jahr auf Analysten-/Kapitalmarktkonferenzen vor und beantworten Fragen wie die Ihren. Auf unserer Website erscheinen unregelmäßig (ca. ein bis zweimal je Monat) News.

9. Thema Marketing: Wie will man die Besucherzahlen organisch steigern? Ist die Ausweitung der Social Media Aktivitäten auf YouTube und Facebook geplant, um die Vermarktung zu unterstützen? Welche weiteren Werbemaßnahmen werden derzeit durchgeführt, welche Maßnahmen sind geplant? (Die Baumwipfelpfade sind meinem persönlichen Empfinden nach recht unbekannt und haben lediglich regionale Popularität. Könnte eine bundesweite Kampagne, z.B. im Fernsehen, den Bekanntheitsgrad deutlich erhöhen? ; Möglicherweise Partnerschaften mit Unternehmen, um Partner für Betriebsausflüge zu werden?)

Ja, wir werden beginnen, unsere Social-Media Aktivitäten auszuweiten (hierbei zu beachten ist, dass die meisten unserer Kunden BISHER ältere Menschen sind). Die überwiegende Anzahl unserer Werbemaßnahmen sind klassische Werbemaßnahmen (Flyer, Bustourismus, PR, regionale und überregionale Tourismusmessen, z.T. lokales TV und Radio). Wir betreiben mit wenigen Ausnahmen weitgehend regional Marketing,

  • da das Einzugsgebiet der Baumwipfelpfade je nach Standort ca. 100-200km reicht(bei reinen Urlaubsgebieten gilt dies nicht),
  • da wir DE nicht breit genug abdecken und damit die Streuverluste unserer Meinung nach zu groß sind.

Erst mit größeren Naturerlebniseinrichtungen, die auch für größere Einzugsgebiete interessant werden, sowie bei größerer Marktdurchdringung und „Markenpräsenz“ kann es unseres Erachtens evtl. Sinn machen, mehr überregional zu vermarkten.

10. Die Standorte der EAK liegen weit verstreut. Dadurch entstehen hohe Kosten bzw. es sind kaum Skaleneffekte nutzbar. Stimmen Sie zu oder möchten Sie diese Aussage relativieren?

Das ist eine zu oberflächliche Schlussfolgerung, die ich nicht teilen kann. Die Standortauswahl und das Ranking von potenziellen Standorten erfolgt auf Basis eines sehr differenzierten Merkmals- und Bewertungskatalogs. Darunter sind auch Merkmale wie Kostenintensität und Skaleneffekte.

Wenn Standort A ein Potenzial von sagen wir 300.000 Besuchern pro Jahr aufweist und 1.000 km entfernt von der Zentrale ist, ein anderer, der nur 200km entfernt ist und ein Potenzial von 200.000 Besuchern hat, schlagen potenziell Skaleneffekte kaum zu Buche. Lassen Sie es mich so formulieren, wir nutzen so viele Skaleneffekte und Kosteneinsparung wie möglich, wenn es Sinn macht (z.B. bei dem Standort Rügen und dem geplanten Standort auf Usedom). Die weite Streuung der Baumwipfelpfad-Standorte hat vor allem einen wesentlichen Vorteil: Die unbestreitbare Wetterabhängigkeit unseres Geschäftsmodells relativiert sich dadurch enorm.

11. Laut Q3/2017 - Bericht gehen Projektanfragen aus aller Welt ein. Man will sich Projekte gezielt aussuchen. Wie sieht es mit dem Ziel aus, andere Parkbetreiber bei der Konzeption und Errichtung von BWP´s zu beraten und dadurch Umsätze zu generieren? (Diese Absicht wurde im Wertpapierprospekt erwähnt; wird sie noch verfolgt? Wenn ja, gibt es dort wichtige Fortschritte?)

Ja, das wird noch verfolgt. Über Fortschritte könnte ich zwar Einschätzungen abgeben, will das aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht tun, da zu unsicher.

12. Wie lange dauert es, einen Baumwipfelpfad zu errichten?

Nur der Baumwipfelpfad steht in ca. 4 bis 4,5 Monaten ab Baubeginn. Bei Inkludierung von Gebäudlichkeiten oder anderer Bauwerke dann natürlich länger. Die Vorbereitungszeit kann sehr lange dauern (ein bis drei Jahre), da zum Teil eine große Anzahl von vorbereitenden Arbeiten, Gutachten, Genehmigungen, Umwidmungen etc. durchzuführen sind. Deshalb ist es wichtig, unsere Projektpipeline als flexibel zu begreifen. Es kann immer mal wieder auch ein Projekt durch eine versagte Genehmigung oder ein Gutachten verzögert oder auch zu Fall gebracht werden. Dann rückt ein anderes aus der Projektpipeline nach. Die beiden schnellsten Projekte waren der Pfad in der Slowakei und der Pfad im Bayerischen Wald. Beide dauerten von der Projektidee bis zur Eröffnung ca. ein Jahr. Am längsten dauerte der BWP im Riesengebirge – vom Erstkontakt bis Eröffnung weit über drei Jahre.

13. Wie gestaltet sich die Umsatzaufteilung der drei Geschäftsbereiche im Detail?

Bezogen auf die Q3-Zahlen:

  • Anteil des Umsatzes mit Baumwipfelpfaden (inkl. Merchandise etc.) zum 30.09.2017: 84,8 %
  • Anteil des Umsatzes mit Gastronomie: 9,1 %
  • Anteil des Umsatzes mit Hochseilparks, Events, Veranstaltungen: 2,5 %
  • Sonstige Umsätze: 3,6 %

14. Besteht ein gastronomisches Angebot derzeit nur beim BWP auf Rügen? Wie schreitet die Entwicklung in diesem Bereich voran? (Eröffnung weiterer Gastrobetriebe an BWP-Standorten?)

Ja, die EAK betreibt nur auf Rügen eine eigene Gastronomie. Für den geplanten Standort auf Usedom ist eine Gastronomie vorgesehen, ebenso z.B. für den Standort in Spanien. Grundsätzlich streben wir überall dort, wo es noch keine Gastronomie gibt eine solche an.

15. Warum sollte jemand in die Erlebnis Akademie AG investieren? Welche großen Chancen sehen Sie in dem Geschäftsmodell und in der EAK als Unternehmen?

Ich denke, die Investmenthighlights der EAK sind vor allem für mittelfristig orientierte Anleger, die sich noch nicht an einer Dividende orientieren, vor allem in diesen Punkte zu sehen:

  • Europäischer Marktführer (höchste Anzahl an Baumwipfelpfaden sowie die höchsten Besucherzahlen)
  • Erfahrenes und beteiligtes Management (ich bin einer der Gründungsaktionäre, Herr Bayerköhler ist seit dem zweiten Jahr dabei)
  • Klare Wachstumsstrategie: konkrete, attraktive, internationale Projektpipeline + Ausweitung des Gesamtangebots (z.B. Standorterweiterungen, Merchandise, Komplementorenmarketing etc.)
  • Relativ hohe Deckungsbeiträge neuer Baumwipfelpfade durch relativ niedrige variable Kosten bei gleichzeitig relativ sinkenden Gemeinkosten des Gesamtunternehmens
  • Geringere Wetterabhängigkeit als Wettbewerber durch mehr Standorte und strategisch geographische Platzierung der Baumwipfelpfade
  • Nachweislicher gesellschaftlicher Impact in Verbindung mit attraktiver Wertentwicklung

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XIII. Beurteilung

(eigene Aussagen)

Geschäfsmodell, Strategie & Ziele

Die Aufteilung des Unternehmens in die drei Bereiche Naturerlebniseinrichtungen, Merchandise & Gastronomie sowie Seminare, Events und Teamtraining erscheint mir sinnvoll und spiegelt die Strategie des Unternehmens klar wider. Das Hauptgeschäftsfeld – die Errichtung von Baumwipfelpfaden – ist gekennzeichnet durch eine hohe anfängliche Kapitalintensivität, welche bei fehlender Liquidität die Aufnahme von Krediten nötig macht, jedoch nach Inbetriebnahme der Baumwipfelpfade bereits nach kurzer Zeit Deckungsbeiträge erwirtschafet. Hinzu kommt neben der Ansprache einer quasi unbeschränkten Zielgruppe, dass die Umsätze wenig volatil sind und daher recht sichere Planannahmen über die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten Periode(n) getroffen werden können. Das Betreiben von Gastronomie und der Vertrieb von Merchandise an den Standorten komplettiert das Angebot der Baumwipfelpfade und erlaubt eine tiefergehende Wertschöpfung. Gleichzeitig machen gastronomische Angebote eine solche Erlebniseinrichtung üblicherweise deutlich attraktiver für Besucher. Der Bereich Seminare, Events und Teamtrainings ist in Anbetracht des niedrigen Umsatzbeitrages zu vernachlässigen.

Das Geschäftsmodell ist sehr simpel und weist keine hohen Markteintrittsbarrieren auf, wobei der Markt insgesamt als ein sehr fragmentierter Nischenmarkt bezeichnet werden kann. Die EAK als Marktführer nach Anzahl betriebener Baumwipfelpfade sieht sich dabei einer Vielzahl von ähnlichen, einzeln betriebenen und oftmals in öffentlicher Hand befindlichen Einrichtungen gegenüber, die mit dem eigenen Angebot konkurrieren. Dabei haben sowohl die eigenen als auch die konkurrierenden Naturerlebniseinrichtungen jeweils nur eine regionale Reichweite.

Der EAK kommt außerdem ihre Größe zugute; mit jeder weiteren Eröffnung gewinnt das Unternehmen an Erfahrung, welche sich später durch Beratung oder ähnliche Dienstleistungen vermarkten lässt. An verschiedenen Standorten im deutschen Inland und im Ausland sind Baumwipfelpfade anderer Anbieter geplant oder befinden sich im Bau. Mittelfristig erwarte ich einen verstärkten Wettbewerb durch neue Baumwipfelpfade insbesondere im deutschsprachigen Raum sowie einen zunehmenden Wettbewerb um die besten Standorte, weshalb mir die europaweite Expanionsstrategie und die dadurch erreichte Diversifizierung der EAK zusagt.

Das Unternehmen strebt ein nachhaltiges Umsatzwachstum durch die Erweiterung bestehender Einrichtungen sowie durch die Eröffnung neuer Einrichtungen an, um sich als europäischer Marktführer weiter auszudehnen. Grundsätzlich erwarte ich, dass sich die Besucherzahlen der Einrichtungen nach einem anfänglichen Wachstum aufgrund steigenden Bekanntheitsgrades auf einem stabilen, leicht absinkenden Niveau bewegen werden und das Unternehmen ein weiteres signifikantes Wachstum daher nur mit der Eröffnung neuer Baumwipfelpfade realisieren kann. Hier verfügt die EAK über eine breit aufgestellte Projektpipeline, die von sehr konkreten und zeitnah umgesetzten Vorhaben bis hin zu grob geplanten, langfristigen Vorhaben reicht. Dies zeigt, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren ein weiteres starkes Wachstum erwarten lässt. Das Heben von Wertschöpfungspotenzial durch die Erweiterung bestehender Anlagen ist ein wichtiges Vorhaben, welches meiner Meinung nach nicht unbedingt zu bedeutenden Umsatzsprüngen führen muss, jedoch die Attraktivität der Einrichtungen langfristig erhält und somit einen Beitrag zur Stabilität der Ertragslage liefert.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Management, Chancen & Risiken

Die nach Aussage des Managements weitgehende Unabhängigkeit des Angebots der EAK gegenüber konjunkturellen Zyklen erachte ich als sehr vorteilhaft, da sie eine stabile Ertragslage erwarten lässt und somit das unternehmerische Risiko deutlich verringert. Durch die Ausrichtung der Baumwipfelpfade auf das Naturerlebnis sollte die EAK von gesamtgesellschaftlichen Trends wie Gesundheit, Natur und Nachhaltigkeit profitieren können. Betrachtet man die Entwicklung der Freizeitbranche in Deutschland in den letzten Jahren, so sind steigende Umsätze die Regel. Gleichzeitig hat sich auch die Anzahl von Baumwipfelpfaden in Deutschland deutlich erhöht, was auf ein attraktives Umfeld für derartige Naturerlebniseinrichtungen schließen lässt. Hinsichtlich des Wettbewerbs ist die starke Fragmentierung der Branche vorteilhaft, da sich die EAK leicht als Marktführer etablieren kann, nachteilig hingegen kann sich sich der Markteintritt von Wettbewerbern auswirken, die sich in öffentlicher Trägerschaft befinden und möglicherweise interessante Standorte beanspruchen sowie deutliche Kostenvorteile aufweisen.

Die EAK wird von zwei Vorständen geführt. Aufgrund der meiner Meinung nach recht hohen Personenbezogenheit von kleinen Unternehmen sehe ich die Doppelführung grundsätzlich als Vorteil, da sich die Auswirkungen bei einem Ausfall eines Vorstandes abschwächen. Betrachtet man die Lebensläufe der Vorstände, so lässt sich feststellen, dass beide Herren das passende Studium zu ihren heutigen Aufgaben gewählt haben, bis zu ihrem Start im Bereich der Erlebniseinrichtungen zunächst jedoch einen eher branchenfremden beruflichen Werdegang aufweisen, bevor sie in den Gründungsjahren der EAK aufeinandertreffen. Beide Vorstände sind seitdem durchgängig in Vorstand/Aufsichtsrat tätig gewesen und verfügen daher mit Sicherheit über eine sehr umfassende Erfahrung und branchenspezifisches Wissen, was mich hinsichtlich der Managementqualität deutlich positiv stimmt.

Die angeführten Risiken erachte ich unter Voraussetzung einer guten Unternehmensführung relativ niedrig. Es sind zumeist die üblichen Geschäftsrisiken. Positiv erscheint die konjunkturelle Unabhängigkeit sowie ein sich abschwächendes Umsatzrisiko, da mit der Errichtung weiterer Standorte die Abhängigkeit von einzelnen Einrichtungen sinkt. Als besonders relevant erachte ich negative Pressemeldungen mit Bezug auf die Baumwipfelpfade oder die Gastronomie. Langfristig zu berücksichtigen sind etwaige Rückbauverpflichtungen des Unternehmens, welche jedoch durch die gebildeten Rückstellungen verringert werden. Das Geschäftsmodell ist abgesehen von den üblichen erforderlichen Genehmigungen für derartige Projekte und dem damit verbundenen Risiko eines Scheiterns nicht von nennenswerten staatlichen Regulierungen betroffen, profitiert aber teilweise von staatlichen Förderungen.

Aus risikopolitischer Sicht erscheint die Entscheidung, Auslandsprojekte durch Joint-Ventures zu realisieren, als sinnvoll. Eine sich verändernde Risikolage dürfte aus den vom Unternehmen publizierten Meldungen sowie regionalen Nachrichten abzuleiten sein, weshalb ich persönlich ein Augenmerk auf aktuelle Pressemeldungen und Publikationen legen werde, die das Geschäft der EAK betreffen.

Die wesentliche Chancen des Unternehmens sehe ich in der angestrebten Expansion auch über die deutschen Grenzen hinweg. Betrachtet man den Statusbericht über die laufenden und geplanten Projekte, so sollen in den nächsten zwei Jahren weitere fünf Baumwipfelpfade eröffnen, was in der Folge eine signifikante Umsaztsteigerung erwarten lässt. Die EAK betriebt derzeit mehrere Baumwipfelpfade sowohl in Deutschland als auch im Ausland, was ihr für die Zukunft wertvolle Erfahrungen verschafft. Hier kommt es ganz klar auf die Bemühungen der leitenden Mitarbeiter und Vorstände an, die sich für die Projektentwicklungen verantwortlich zeichnen. Positiv beurteile ich in diesem Kontext die Erfahrung sowie persönliche Unternehmensbeteiligung der beiden Vorstände, welche zusammen 10% der Aktien halten. Weiterhin sehe ich die Möglichkeit, sich durch die Eröffnung weiterer Baumwipfelpfade als 'Big Player' in diesem Nischenmarkt zu etablieren und erste Adresse für etwaige Projekte in dem Bereich zu werden. Diese Entwicklung würde bei einer weiterhin starken Fragmentierung des Marktes begünstigt; im Gegenzug würde sich der Markteintritt eines großen Unternehmens der Freizeitbranche nachteilig auswirken; aufgrund der deutlichen Abgrenzung der Baumwipfelpfade zu klassischen Freizeitparks sehe ich dieses Risiko jedoch nicht.

Auf übergeordneter Ebene sollte sich ganz klar der gesellschaftliche Trend zu einem gesünderen, nachhaltigeren Leben positiv auf die Ertragslage des Unternehmens auswirken. Vor diesem Hintergrund genießt das Unternehmen meinem Eindruck nach ein sehr gutes Image, da es vor allem mit ökologischer Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit assoziiert wird und eine breite Zielgruppe anspricht.

Deutliche Ergebniseffekte dürften aus dem zeitlichen Unterschied von Abschreibungsdauer und tatsächlicher technischer Lebensdauer der Baumwipfelpfade ergeben. Weitere Effekte werden sich langfristig in einer sinkenden Personalkostenquote bemerkbar machen. Langfristig gesehen und eine erfolgreiche Expansion vorausgesetzt erwarte ich die Ausschüttung konstanter, im Zeitverlauf leicht steigender Dividendenausschüttungen an die Aktionäre der EAK. Gegen die Zahlung einer Dividende auf kurz- bis mittelfristige Sicht spricht die Kapitalintensivität des Wachstums; hat man jedoch eine kritische Größe erreicht, spricht die geringe Umsatzvolatilität der Einrichtungen für stabile Gewinnausschüttungen.

Betrachtet man die wirtschaftlichen Kennzahlen des Unternehmens, ergibt sich ein durchweg positiver Eindruck. Absolut betrachtet erreicht die EAK mit einer Eigenkapitalrendite von 13,5 % ein gutes Maß an Rentabilität; gleiches gilt für Gesamtkapital- und Umsatzrendite. Alle drei Kennzahlen konnten relativ gesehen zum Vorjahr deutlich gesteigert werden, wobei im positiven Sinne zu beachten ist, dass das letzte Quartal 2017 noch nicht berücksichtigt ist. Die Personalkostenquote hat sich verringert und die Margen konnten gesteigert werden. Die Eigenkapitalquote konnte auf einem hohen Niveau verbessert werden und beträgt nun fast 50%. Der Verschuldungsgrad hat sich ebenfalls leicht verbessert.

XIII. Fazit

(eigene Aussagen)

Die Erlebnis Akademie AG präsentiert sich als selbstbewusster Marktführer in einer bisher weitgehend unbekannten und sehr fragmentierten Branche. Das Geschäftsmodell ist einfach und rentabel, jedoch leicht zu imitieren. Die EAK scheint hier jedoch eine gute Stellung im Markt zu haben und wird sich meiner Einschätzung zufolge in den nächsten Jahren dank einer starken Expansionsstrategie als führendes Unternehmen etablieren. Risiken durch konkurrierende Anbieter sind vorhanden, jedoch auf kurze Sicht nicht klar abzuschätzen. Hieraus resultiert die Erfordernis einer Marktbeobachtung. Wesentliches Unternehmenswachstum lässt sich durch die Eröffnung neuer Baumwipfelpfade erreichen. Weitere Erlöspotenziale sind vorhanden. Die EAK ist ein kleines, bodenständiges Unternehmen mit einem guten Image und einer sehr breiten Zielgruppe.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind gut: Neben gesellschaftlichen Trends profitiert das Unternehmen von der konjunkturellen Unabhängigkeit des Geschäfts.

Das Management schätze ich als qualifiziertes Team ein, welches einen großen Teil des Unternehmenserfolgs zu verantworten hat und daher einen relevanten Erfolgsfaktor darstellt.

Wesentliche Risiken sind meiner Meinung nach schlechte Pressestimmen und finanzielle Schäden infolge von gescheiterten Projekten sowie der Markteintritt von Betreibern in öffentlicher Hand. Wesentliche Chancen bietet die Expansion im europäischen Raum.

Wirtschaftlich gesehen erwarte ich aufgrund weiterer Eröffnungen von Baumwipfelpfaden, einer tiefergehenden Wertschöpfung durch die Erweiterung bestehender Einrichtungen sowie dem Eintreten von Ergebniseffekten eine sich mittelfristig deutlich verbessernde Ertragslage und damit eine gesteigerte Profitabilität. Eine erfolgreiche Expansion vorausgesetzt erwarte ich vor einem langfristigen Zeithorizont einen profitablen, verlässlichen Dividendenzahler. Die gute Planbarkeit des wirtschaftlichen Erfolges aufgrund geringer Umsatzvolatilität erhöht die Sicherheit deutlich.

Das Unternehmen ist finanziell sehr gut aufgestellt und weist eine gesunde Bilanzstruktur auf. Die gute Rentabilität und die Tatsache, dass das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet, erhöhen die Sicherheit für Investoren deutlich.

Insgesamt beurteile ich das Chance-Risiko-Verhältnis als gut.

Mit einer Bewertung des Unternehmens sind einige Unwägbarkeiten verbunden, die ein solches Unterfangen deutlich erschweren. Wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertragslage der nächsten Jahre werden die Anzahl eröffneter Baumwipfelpfade sowie deren Besucheraufkommen sein.

Dennoch lohnt es sich, unterschiedliche Szenarien durchzuspielen, um eine ungefähre Einordnung möglich zu machen. Die Analyse von Sphene Capital vom 14. November 2017 erwartet einen Umsatzanstieg auf 20,5 mio€ im Jahr 2019 sowie ein EBIT von 3,4 mio€. Ein EBIT in dieser Höhe stellt eine Verbesserung um mehr als 100% dar. Einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung dieses Ergebnisses liefert die Konsolidierung der ausländischen Gesellschaften im Jahresabschluss.

Auf der nachfolgenden Seite werde ich eine Kalkulation mit Schätzwerten aufstellen, um verschiedene Bewertungsszenarien durchzugehen.

Um eine konservative Schätzung aufzustellen, erwarte ich die von Sphene Capital errechneten Werte erst für das Jahr 2020. Aus der Schätzung von einem EBIT in Höhe von 3,4 mio€ bei einem Umsatz von 20,5 mio€ ergibt sich eine EBIT-Marge von 17 %, was fünf Prozentpunkte unter der derzeitigen Marge liegt. Um vom EBIT auf das EPS zu kommen, müssen noch Zinsen und Steuern abgezogen werden. Im Jahr 2016 konnte die EAK nach Abzug dieser Kosten ein Periodenergebnis i.H.v. 62 % des EBIT verzeichnen, was einem Abzug für Zinsen und Steuern von 38 % entspricht, wobei die Steuerquote 27 % beträgt (siehe Abschnitt VIII Frage 3). Im Folgenden rechne ich jedoch sicherheitshalber mit einem Abzug von 50 % des EBIT weiter. Bleibt die Anzahl der ausgegebenen Aktien bis zum Jahr 2020 konstant, so errechnet sich das EPS durch die Division von Gewinn (1,7 mio€) durch Anzahl Aktien (ca. 1.725.000). Zur Berechnung des Kurspotenzials verwende ich einen Basiskurs von 14,00 €.

Von diesem Szenario ausgehend kann man nun unterschiedliche Annahmen in die Kennzahlen einfließen lassen und ein eigenes Modell entwerfen. Ich werde daher drei weitere mögliche Szenarien entwerfen, wobei ich ausgehend von den Schätzungen der erwähnten Analyse geringe Abweichungen in den Kennzahlen Umsatz, EBIT-Marge, Abzüge vom EBIT und KGV vornehmen.

Erkennbar von hoher Relevanz ist die EBIT-Marge, welche derzeit bei 22% liegt. Sie wird maßgeblich beeinflusst durch die Höhe der Umsätze, der Betriebskosten sowie der Abschreibungen. Je mehr Baumwipfelpfade eröffnet werden, desto höher werden die jährlichen kumulierten Abschreibungswerte. Geht man jedoch davon aus, dass die Anlagen regelmäßig bereits im ersten Jahr Deckungsbeiträge erwirtschaften, so könnte man eine stabile EBIT-Marge annehmen.

Vor dem Hintergrund mehrerer Neueröffnungen und einem damit verbundenen höheren Finanzierungsaufwand erwarte ich eine Abschwächung der Gewinnmarge, da sich eine höhere Zinsbelastung bemerkbar macht: Je höher die Zinsbelastung, desto größer die Differenz zwischen EBIT und Periodengewinn. Je besser die Eigenkapitalausstattung des Unternehmens also ist, desto weniger Fremdkapital muss für die Investition in neue Baumwipfelpfade aufgenommen werden, sodass in der Folge weniger Zinsen gezahlt werden müssen, die das Ergebnis belasten würden.

Eine weitere entscheidende Kennzahl ist das KGV, welches der Markt dem Unternehmen beimisst. Dieses wird abhängig sein von dem erwarteten Wachstum und dem operativen Erfolg der EAK. Dabei gilt es, den engen Markt zu beachten, welcher diese Kennzahl aufgrund höherer Volatilität verzerren kann. Für die Szenario-Berechnung habe ich ein einheitliches KGV von 16 angenommen, welches für stärker wachsende Unternehmen wie die EAK jedoch eher konservativ angesetzt ist.

Je nach Kombination von Erwartungshaltungen ergeben sich also verschiedene Ergebnisse. Die in der Tabelle verwendeten Schätzwerte sind ausdrücklich keine sicheren Annahmen, sondern grobe Schätzungen (in Anlehnung an die Studie der Analysten von Sphene Capital), die dazu dienen sollen, verschiedene mögliche Entwicklungsverläufe der Ertragslage der Erlebnis Akademie AG darzustellen.

Ich möchte ausdrücklich keinen genauen fairen Aktienpreis feststellen, da sich das Unternehmen in einer Expansionsphase befindet und das Wachstum aus meiner Perspektive heraus nicht sinnvoll einschätzbar ist. Ich persönlich setze den Umsatz etwas niedriger an als Sphene Capital, gehe jedoch von einer leicht erhöhten EBIT-Marge aus und von einem Zins- und Steueraufwand i.H.v. 45 %.

Als Bewertungsmultiple setze ich ein KGV von 18 an, welches eine gute Geschäftsentwicklung und ein stabiles Wachstumstempo voraussetzt. Demnach sieht mein persönliches Szenario wie folgt aus:

Auch hier möchte ich anmerken, dass die gewählten Schätzwerte grundsätzlich an der Erwartung von Sphene Capital als Analyst der EAK orientieren, letztlich jedoch frei gewählt sind, um eine deutlich konservativere Sicht auf die Ertragslage darzustellen. Sollte die EAK in den kommenden Monaten und Jahren Meldungen veröffentlichen, die auf einen Geschäftsverlauf hinweisen, der deutlich über der hier getroffenen Schätzung liegt, werde ich meine Rechnung natürlich anpassen und dadurch möglicherweise zu einem deutlich höheren (im schlechten Falle auch niedrigeren) Kursziel gelangen.

Insgesamt stelle ich fest, dass in dem derzeitigen Aktienpreis von ca. 14 € bereits hohe Erwartungen enthalten sind, auf mittelfristige Sicht bei Erfüllung der gesetzten Ziele jedoch noch erhebliches Kurspotenzial besteht. Den Preis von 14 € mit einem KGV von ca. 22 beurteile ich mit einem Zeithorizont bis 2020 in der derzeitigen Marktlage als fair. Als wesentliche Kurstreiber habe ich die Ankündigung von Neueröffnungen und neuen Partnerschaften sowie die Meldung von operativen Ergebnissen, die über den allgemeinen Erwartungen liegen, identifiziert. Kursrückgänge können zum Erwerb von Aktien genutzt werden. Abhängig von der persönlichen Risikoneigung sehe ich die Möglichkeit, auf Basis des heutigen Informationsstandes noch bis zu einem Preis von 15 € je Aktie Anteile zu erwerben.

Meine Meinung: Die Erlebnis Akademie bietet Investoren eine interessante Anlagemöglichkeit! Für Anleger, die ökologisch nachhaltige und ethisch korrekte Investments tätigen wollen, führt kein Weg an dieser Aktie vorbei, aber auch für alle anderen Investoren stellt die Aktie dieses Unternehmens eine attraktive Ergänzung für das Wertpapierportfolio dar. Das Geschäftsmodell des Unternehmens weist gute Wachstumsmöglichkeiten bei begrenztem Risiko auf.

Kapitalistische Grüße,
Kevin Mack

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Quellen & Links

Beschreibung Link
Webseite Erlebnis Akademie AG www.eak-ag.de
Erlebnis Akademie an der Börse Frankfurt zur Webseite
Erlebnis Akademie an der Börse München zur Webseite
YouTube-Video zum Pfad an der Saarschleife zum Video
Webseite des Baumwipfelpfads Saarschleife zur Webseite
Videos zu den Baumwipfelpfaden der Erlebnis Akademie AG zu den Videos
Baumwipfelpfade Erlebnis Akademie AG zur Übersicht
Baumkronenpfad in Mecklenburg-Vorpommern zur Konkurrenz
Verzeichnis Baumwipfelpfade in Deutschland/Europa zum Verzeichnis
Interview mit Vorstand Christoph Blaß im Börsen Radio zum Interview
Persönlicher Blog von diesem Autor zum Blog