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Lexikon

Rentabilitätskennziffern

Rentabilitätskennziffern geben Aufschluss darüber, wie ertragreich ein Unternehmen für seine Aktionäre ist.

Rentabilitätskennziffern sollten nach Möglichkeit im längerfristigen Durchschnitt betrachtet werden, um die Aussagekraft zu erhöhen. Bei Betrachtung einzelner Perioden kann es durch einmalige Sondereffekte zu Verzerrungen der Kennzahlen kommen.

Grundsätzlich sind die Unternehmen mit einer möglichst hohen Rentabilität besonders attraktiv. Denn diese Unternehmen erzielen mit dem eingesetzten Kapital eine weitaus höhere Verzinsung als durchschnittliche Unternehmen. Je höher die Verzinsung auf das eingesetzte Kapital bzw. die Eigenkapitalrendite ist, desto schneller kann das Unternehmen aus eigener Kraft wachsen und desto mehr Mittel bleiben in Form von Free Cash Flows für die Aktionäre übrig. Nur Unternehmen mit einer hohen Rentabilität können die erforderlichen Investitionen für starkes Wachstum aus eigener Kraft finanzieren.

Es gibt sogar Unternehmen, die brauchen fast gar kein Kapital, um zu wachsen. Softwareunternehmen wie SAP können ihre Produkte an weitere Kunden verkaufen und so zusätzliche Umsätze und Gewinne erzielen, ohne dabei weiteres Kapital vorhalten zu müssen. Autobauer hingegen müssen für einen Ausbau der Produktion hohe Investitionen tätigen, beispielsweise für den Bau neuer Werke, den Kauf neuer Maschinen oder sonstiger Investitionen. Deshalb können diese Unternehmen einen geringeren Anteil ihrer Gewinne in Form von Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten.

Rentable Unternehmen bringen also zwei große Vorteile für Investoren mit: Sie können aus eigener Kraft unglaublich schnell wachsen und sie erzielen trotz ihres Wachstums hohe Liquiditätsüberschüsse (Free Cash Flows), die dann in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückgegeben werden können. Dadurch haben diese Art von Aktien langfristig höhere Renditeerwartungen als Unternehmen, die eine geringe Rentabilität erreichen.

Neben Rentabilitätskennziffern spielen auch Verschuldungskennziffern (geben Aufschluss darüber, wie riskant eine Investition in ein Unternehmen ist) und Bewertungskennziffern (geben Aufschluss über die Bewertung einer Aktie) eine entscheidende Rolle bei der Aktienbewertung.

Mit der Betrachtung von Bewertungskennziffern, Verschuldungskennziffern und Rentabilitätskennziffern kann eine einfache und schnelle Aussage über die Attraktivität einer Aktie getroffen werden. Im Anschluss an diese quantitative Analyse kann dann eine umfangreiche qualitative Analyse erfolgen, um die Erfolgsgründe und Chancen eines Unternehmens zu erforschen.

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