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Aktie Analyse

Cancom Aktie Analyse

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WKN
541910
Symbol
COK.DE
Sektor
Technologie
Investor Relations
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Obermatt
Cancom Analyse

Cancom ist das viertgrößte IT-Systemhaus Deutschlands. Das Unternehmen aus München hat es sich zur Mission gemacht, den Arbeitsalltag und den Alltag der Menschen in unserer Gesellschaft mit nachhaltigen digitalen Lösungen verbessern.

Cancom wurde 1992 von Klaus Weinmann gegründet. 1993 erhielt das Systemhaus die Autorisierung von Apple, deren Produkte vertreiben zu dürfen. 1999 erfolgte dann der Börsengang. Das entstandene Kapital wurde genutzt, um viele kleine Übernahmen zu tätigen: Nur ein Jahr später übernahm Cancom die Teampoint AG und expandierte erstmals nach England. In den darauffolgenden Jahren erfolgten viele weitere kleine Übernahmen, was üblich für Systemhäuser ist. 2019 steig das Unternehmen in den MDAX auf. Heute ist Cancom das viertgrößte IT-Systemhaus und beschäftigt über 4.000 Mitarbeiter .

Der aktuelle CEO ist Rudolf Hotter. Er ist bereits seit 2005 Mitglied des Vorstands. Der vorherige CEO Tomas Volk war nur 16 Monate im Amt. Er verließ das Unternehmen wegen Meinungsverschiedenheiten in der Expansionsstrategie. Er wollte mit Cancom ins Ausland expandieren. Der Vorstand nicht. Das ist durchaus kritisch zu betrachten. Während die Konkurrenz mittels M&A stark expandiert, scheint Cancom, ohne weitere Übernahmen, langsam den Anschluss zu verlieren. Der Vorstand wirkt eher passiv. Auch deshalb wird Cancom immer wieder als Übernahmekandidat gesehen. Dies liegt durchaus im Bereich des Möglichen, das Unternehmen hat keine Ankeraktionäre. Diverse Vermögensverwalter halten insgesamt 9% der Aktien. Somit sind 91% im Freefloat.

Branchenanalyse

Cancom ist im IT-Bereich tätig und verdient Geld durch IT-Services, Software und dem Weiterverkauf von Computerhardware. Der Deutsche IT-Markt erzielte 2020 einen Umsatz von 95 Mrd. Euro und ist aufgeteilt in IT-Hardware (30 Mrd.), IT-Software (26Mrd.) und IT-Services (40Mrd.). Viele Firmen wachsen durch Übernahmen, dennoch ist der Markt hart umkämpft und fasst über 94.000 Wettbewerber allein in Deutschland. Das viele Angebot drückt die Margen. Der Markt bietet jedoch auch Vorteile. Er ist nicht zyklisch. Die Kunden benötigen die IT-Infrastruktur in guten und in schlechten Zeiten.

UnternehmenBechtleCancom SE
Adesso SE
Datagroup
Software One
Allgeier
All for one Group
WKN
515870
541910
A0Z23Q
A0JC8S
A2PTSZ
A2GS63
511000
Umsatz 2021 in Mio. Euro
5.306
1.310
678
445
933
404
372
Umsatzwachstum
-9%
-20%
29%
24%
16%
-45%
4%
EBIT 2021 in Mio. Euro
325
77
66
29
100
20
20
EBIT Wachstum 2021
17%
21%
94%
320%
-22%
-50%
6%
EBIT Marge
6%
6%
9%
6%
18%
5%
5%
KGV
34
28
27
31
25

25
KUV
1,40
1,06
2,00
1,49
3,17
1,58
0,91
Dividende in Euro
0,55
1,00
0,60
1,00


1,45

Entgegen vieler Erwartungen wächst der deutsche IT-Markt eher schleppend, mit durchschnittlich 4% pro Jahr. Der allgemeine Systemhaus-Markt scheint recht hoch bewertet zu sein. In der IT-Branche sind niedrige Margen üblich. Dies liegt am bereits erwähnten hohen Konkurrenzkampf untereinander. Außerdem ist interessant zu sehen, wie die Firmen innerhalb derselben Branche unterschiedlich mit den Herausforderungen der Pandemie umgegangen sind. So machten Firmen wie Datagroup, Allgeier oder die All-for-one-Group bilanztechnisch große Rückschritte, während Bechtle, Cancom und Adesso die Coronapandemie zu ihrem Vorteil nutzten und sich von der Konkurrenz abheben konnten. Ein Zeichen für ein kompetentes, flexibles Management.

Geschäftsmodell

Cancom betreut sowohl große als auch kleine Unternehmen und hat sich dabei auf keine bestimmte Industrie fokussiert. Wie in der Branche üblich, agieren die übernommenen Firmen weitestgehend selbstständig. Dadurch kann dem Kunden der beste Service ermöglicht werden. Durch die vielen kleinen Systemhäuser erzielt Cancom Skaleneffekte, welche vor allem im Einkauf oder Management deutlich werden: Dadurch dass Cancom so hohe Stückzahlen an Hardware einkauft, erhöht sich die Verhandlungsmacht des Unternehmens. Zusätzlich können die kleinen Niederlassungen die Logistik von Cancom nutzten. Letztendlich fokussieren sie sich auf genau das, was sie am besten können: Den Kunden zu betreuen. Um den Rest kümmert sich Cancom.

Die Umsätze entstehen zu 90% in Deutschland. Der Rest verteilt sich auf Europa und Amerika. Die Umsätze entstehen in zwei Segmenten:

IT Solutions 79%
In diesem Segment verkauft Cancom Hardware, welche für die IT einer Firma benötigt wird. Außerdem unterstützt das Unternehmen die Kunden bei dem Aufbau oder der Erweiterung des IT-Systems. Das Geschäft ist aufgrund des Weiterverkaufes von Computerhardware relativ margenschwach. In diesem Bereich herrscht zusätzlich ein hoher Konkurrenzdruck, welcher die Margen noch weiter senkt. Da IT-Systeme in der Anschaffung sehr Kapital aufwendig sind, ist dieses Segment eher zyklisch. Neue Computer können auch noch ein oder zwei Jahre später gekauft werden, vorausgesetzt, die alten funktionieren noch.

Cloud Solutions 21%
In diesem Segment dreht sich alles um die Cloud des Kunden. Cancom bietet eigene Cloudsysteme über langfristige Verträge an. Die Services innerhalb der Cloud unterscheiden sich stark. Durch Cloud Computing können Mitarbeiter von jedem belieben Rechner auf die benötigten Dateien zugreifen. Die benötigte Rechenleistung wird entweder von Cancom gestellt, oder durch die Cloud des Kunden ermöglicht. Cancom bietet in diesem Bereich zudem erweiterte Services für die Produkte von Microsoft, Citrix oder Cisco. Die Kunden zahlen in diesem Bereich vor allem für einen guten Service. Bei Fragen oder Problemen ist es wichtig, jederzeit eine betreuende Fachkraft zur Unterstützung zu haben. Durch benutzerspezifische Lösungen können hier besonders hohe Margen erzielt werden. Die Umsätze der Sparte liegen zwar nur bei 18%, jedoch wird durch die hohe Marge 50% des EBITDA in diesem Segment erzielt. Sozusagen werden durch die Sparte IT Solutions Kunden durch günstige Preise gewonnen und durch Cloud Solutions werden die Kunden langfristig ans Unternehmen gebunden. Wie die Cloud im Allgemeinen auch ist diese Sparte besonders Wachstumsstark. In den letzten Jahren konnte Cancom in diesem Bereich um 16% pro Jahr wachsen.

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2020 lag die Dividende bei 0,75 Euro. Die Ausschüttungsquote belief sich dabei auf 46%. Cancom konnte die Dividende in den letzten Jahren um jährlich 10% steigern, wodurch das Unternehmen vor allem für Dividendenwachstumsinvestoren spannend wird. Die hohen Gewinnmarge im Geschäftsjahr 2021 sind einmalige Effekte, welche durch den Verkauf des britischen Geschäfts entstanden sind. Über die letzten Jahre wurden immer wieder Kapitalerhöhungen vorgenommen, um weitere Übernahmen finanzieren zu können. Dadurch hat sich die Anzahl der Aktien innerhalb der letzten 10 Jahre beinahe verdoppelt. Seit 2018 konnte die Anzahl der Aktien jedoch konstant gehalten werden.

Das Umsatzwachstum lag in den letzten 5 Jahren bei 5%. Das Gewinnwachstum wurde durch den Verkauf der britischen Geschäftssparte im letzten Jahr etwas verzerrt. Bereinigt lag das Gewinnwachstum in den letzten Jahren bei 16%. Damit ist Cancom laut Peter Lynch ein Fast Grower. Diese sollte man kaufen und halten, solange das Wachstum intakt ist.

Cancom AlleAktien Qualitätsscore

Cancom erzielt im AlleAktien Qualitätsscore 8 von 10 möglichen Punkten und zählt damit zu den Qualitätsaktien.

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