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Zweiter Nachkaufalarm: Deutsche Post AG (WKN 555200)

Was ist passiert?

AlleAktien-Premium-zweiter-Nachkaufalam-Deutsche-Post-AG-Chart-1-Jahr Bereits vor einer Woche habe ich am 19. Juni 2018 den ersten Nachkaufalarm zur Deutschen Post AG verfasst. Die Aktie hat nun nochmals kräftig nachgegeben und auch die zweite Nachkaufschwelle bei 30 EUR deutlich unterschritten. Die Deutsche Post-Aktie fällt immer weiter. Bildquelle: Ariva.de

Darum ist der Kurs gefallen

Der Aktienkurs der Deutschen Post AG ist im Verlauf von 2017 immer weiter angestiegen. Investoren setzten darauf, dass die Deutsche Post einer der großen Profiteure des Paketbooms ist.

Am 8. Juni 2018 hat die Deutsche Post überraschend eine Gewinnwarnung bekanntgegeben. Im laufenden Geschäftsjahr 2018 soll der operative Gewinn nun nur noch bei 3,2 statt der im Geschäftsbericht 2017 erwarteten 4,1 Mrd. EUR liegen.

Die Deutsche Post begründet die Gewinnwarnung mit einer "negativen Ergebnisentwicklung im Unternehmensbereich Post - eCommerce - Parcel (PeP)", also dem Brief- und Paketgeschäft in Deutschland. Das Volumen an Briefen geht um rund 5% jährlich zurück, gleichzeitig steigt die Zahl der Pakete an. Der Vorstand der Deutschen Post AG hat nun "ein zielgerichtetes Bündel an Maßnahmen beschlossen, die insbesondere eine positive Ergebnisentwicklung in den Jahren 2019 und 2020 sicherstellen sollen. Die Maßnahmen betreffen vor allem die künftige Entwicklung der Preise, der operativen und indirekten Kosten sowie eine weitere Verbesserung der Produktivität im Bereich PeP in Deutschland", heißt es in der Mitteilung der Deutschen Post.

Das Ziel eines operativen Gewinns von 5 Mrd. EUR in 2020 sei laut Deutscher Post aber nicht in Gefahr.

Den Aktionären hat diese Gewinnwarnung so gar nicht geschmeckt, der Aktienkurs sank im Juni 2018 innerhalb weniger Tage von 33 EUR auf 29 EUR.

In der letzten Woche setzte sich der Kursverfall fort. Mittlerweile notiert die Aktie bei Kursen um 28 EUR.

So schätzen wir die Situation ein

AlleAktien-Deutsche-Post-AG-Aktie-kaufen-Analyse-Bewertung-Qualitätsscore-AAQS-2018-April.jpg Die Deutsche Post AG erzielt im AlleAktien Qualitätsscore nur 6 von 10 Punkten und schneidet damit schlechter als die meisten anderen DAX-Aktien ab. Eine Schwäche des Unternehmens ist ein nahezu stagnierender Umsatz. Dieser konnte in den letzten Jahren zwar durch immer höhere Gewinnmargen aufgefangen werden, doch die frische Gewinnwarnung vom Juni 2018 erinnert daran, dass die Gewinnmargen nicht ewig gesteigert werden können. Außerdem ist die Deutsche Post ein zyklisches Unternehmen. In 2008 musste ein hoher Verlust verkraftet werden.

Wir von AlleAktien zweifeln an der Gewinnprognose von über 5 Mrd. EUR in 2020. Zwar wurde mit der Gewinnwarnung vom 8. Juni 2018 nur an der Gewinnprognose des laufenden Jahres gerüttelt, doch wir bleiben skeptisch.

Die Deutsche Post wird diesem negativen Gewinntrend im deutschen Brief- und Paketgeschäft mit einer weiteren Portoerhöhung von 0,70 EUR auf voraussichtlich 0,80 EUR entgegenwirken. Außerdem sollen Effizienzsteigerungen die Profitabilität verbessern.

Wir glauben zwar, dass diese Maßnahmen durchaus ihre Wirkung zeigen werden und der Deutschen Post zu steigenden Gewinnen verhelfen sollten, doch halten wir das aktuelle Kursniveau von 28 EUR für zu hoch, um eine attraktive langfristige Investition einzugehen.

Die Probleme weiten sich scheinbar sogar aus: Der Bayerische Rundfunk berichtet in einem aktuellen Artikel vom 25. Juni 2018 davon, dass "Amazon neue Aufträge vor allem an billigere Konkurrenten von DHL ausgeschrieben habe. In einem internen Vorstandspapier der Deutschen Post, das dem "Handelsblatt" vorliegt, werden dazu Zahlen und Preise genannt. So bezahlt Amazon beim DHL-Konkurrenten Hermes bereits 15 Prozent weniger pro Paket und fordert einen entsprechenden Preisnachlass auch von der Post-Tochter.

Die Post AG kann das ablehnen, verliert dann aber weitere Marktanteile. Geht sie auf die Forderungen von Amazon ein, verliert sie mehrere hundert Millionen Euro an Gewinn. Einen Teil dieser Verluste soll die erneute Erhöhung des Briefportos abfedern. Mit teuren Briefen hat die Post AG schon öfter Verluste bei Paketen ausgeglichen."

Diese neue Meldung bestätigt unsere abwartende Haltung gegenüber der Deutschen Post. Neben dem geringen Umsatzwachstum sollte es sich in Zukunft auch immer schwieriger gestalten, die Gewinnmarge noch weiter erhöhen zu können.

Uns fehlen mögliche Kurstreiber und wir beobachten die Deutsche Post AG daher lieber weiterhin von der Seitenlinie. Typischerweise fallen Aktien nach deutlichen Gewinnwarnungen einige Tage lang weiter ab.

Insbesondere im Fall eines weiteren Aktienkursrückgangs werden wir das Unternehmen aber nochmals im Detail untersuchen.

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Transparenzhinweis und Haftungsausschluss: Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung von AlleAktien oder den für AlleAktien tätigen Autoren statt, dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken bis hin zum Totalverlust behaftet. Deine Investitionsentscheidungen darfst du nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf den Informationsangeboten von AlleAktien treffen. AlleAktien und die für AlleAktien tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Der Autor hält derzeit keine Aktien der Deutschen Post AG.

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