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Aktie News: HeidelbergCement AG (WKN: 604700)

Was ist passiert?

Der Chart der HeidelbergCement AG seit 2007. Der Aktienkurs hat die Hochs aus 2007 auch zehn Jahre später noch nicht wieder erreicht. Dabei haben sich die Geschäfte gut entwickelt. Ursächlich für den schwachen Aktienkursverlauf ist eine teure Übernahme, die unmittelbar vor dem Ausbruch der Finanzkrise 2009 beschlossen wurde. HeidelbergCement verschuldete sich dafür sehr hoch. In 2009 musste der vorübergehende Bankkredit zur Finanzierung der Übernahme an den Kapitalmärkten refinanziert werden. HeidelbergCement war zum Hochpunkt der Finanzkrise gezwungen, die Zahl der ausstehenden Aktien um rund 50% zu erhöhen und so die Verschuldung ein wenig abzusenken. Außerdem musste sich das Unternehmen zu äußerst ungünstigen Konditionen von bis zu 10% Zins verschulden und in den Folgejahren einen großen Teil der operativen Gewinne in Form von Zinszahlungen an die Banken und Gläubiger abdrücken. Daher erholte sich der Aktienkurs nur langsam. In den letzten Jahren konnte die hohe Verschuldung Stück für Stück abgebaut werden. Die Zinskosten sanken ab. Der Aktienkurs erholte sich. Bildquelle: Ariva.de
Nachdem der Aktienkurs zum Jahresanfang 2018 noch bei fast 100 EUR notierte, steht die HeidelbergCement-Aktie Mitte September 2018 nur noch bei 65 EUR und damit über 30% tiefer als noch zu Jahresbeginn. Wo liegen die Ursachen in diesem deutlichen Kursrückgang? Bildquelle: Ariva.de

Darum ist der Kurs gefallen

HeidelbergCement ist ein weltweit führendes Baustoffunternehmen. Es werden

  • Zuschlagstoffe
  • Zement
  • sowie Beton

hergestellt und verkauft. Zuschlagstoffe sind kleine Steine, die zusammen mit Zement zur Betonherstellung verwendet werden. Zement wird aus Kalk oder Ton hergestellt. Das Rohmaterial wird gefördert, zermahlen, bei extrem hohen Temperaturen erhitzt und anschließend erneut zermahlen. Der Zement wird zusammen mit den Zuschlagstoffen weltweit zur Herstellung von Beton verwendet. Beton wiederum wird als Baustoff in Gebäuden, Brücken und Tunneln eingesetzt.

Der Umsatz und Gewinn von HeidelbergCement hängen somit an der Entwicklung der weltweiten Bauaktivitäten. Da die Weltwirtschaft seit Jahren stabil wächst, konnten die Umsätze und Gewinne in den letzten Jahren nach und nach gesteigert werden.

HeidelbergCement hat sich daher für 2018 ehrgeizige Ziele gesetzt:

  • Der mengenmäßige Absatz soll ansteigen.
  • Das Ergebnis vor Abschreibungen soll im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ansteigen.

Zum Halbjahr 2018 konnte der mengenmäßige Absatz bereits um rund 4-5% gesteigert werden. Das Ergebnis vor Abschreibungen sank allerdings um 5% ab. Im ersten Quartal war die Entwicklung v.a. aufgrund des schlechten Wetters sowie aufgrund von Wechselkurseffekten sehr schwach. Im zweiten Quartal setzte mit einem Ergebniswachstum von 3% bereits eine leichte Erholung ein. Im zweiten Halbjahr 2018 muss dem Unternehmen nun ein Ergebniswachstum von mindestens 10% gelingen, um das Jahresziel noch zu erreichen.

Daher rechnen viele Analysten derzeit mit einer Verfehlung der Jahresprognose.

So schätzen wir die Situation ein

AlleAktien-Heidelberg-Cement-AG-Aktie-kaufen-Analyse-Bewertung-Qualitätsscore-AAQS-2018-April.jpg HeidelbergCement erzielt im AlleAktien Qualitätsscore gute 7 von 10 möglichen Punkten. Qualitätsfaktoren, die zu einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes führen, sind zweifelsohne vorhanden. Die Umsätze und Gewinne konnten ab 2009 beständig gesteigert werden, verfehlen aber knapp die notwendigen 5% jährliche Wachstumsrate, um einen Punkt zu erreichen. Die Verschuldung ist nach wie vor hoch, aber auch langfristig finanziert. Das Unternehmen hat ein Investmentgrade-Rating. Auch in der schwersten Wirtschaftskrise seit 1930 konnte noch rund die Hälfte des operativen Gewinns erwirtschaftet werden. Die Kapitalverzinsung ist attraktiv.

Im Gegensatz zu den Analysten achten wir nicht so sehr auf Quartalszahlen, sondern betrachten die langfristigen Perspektiven eines Unternehmens. Bei HeidelbergCement sind wir positiv gestimmt.

  • Das weltweite Wirtschaftswachstum ist intakt, die abgesetzte Menge konnte zum Halbjahr um 4-5% gesteigert werden.
  • Durch die Rückführung der Finanzverbindlichkeiten und die Refinanzierung alter Anleihen durch zinsgünstigere, neue Anleihen gelingt es HeidelbergCement zunehmend, den Gewinn zu steigern. Auch der für die Aktionäre relevante Free Cash Flow (Liquiditätsüberschuss einer Periode-kann für die Rückführung von Schulden oder Dividenden verwendet werden) sollte in den nächsten Jahren deutlich ansteigen.
  • Die Dividende dürfte bis 2020 auf einen Wert von über 3 EUR ansteigen und damit zunehmend attraktiver werden.
  • Da Transportkosten bei Zuschlagstoffen, Zement und Beton eine große Rolle spielen, kaufen die Kunden der Bauindustrie die benötigten Baustoffe meist vom nächstgelegenen Zementwerk ein. Dieses befindet sich in einer art "Quasi-Monopolstellung". Die Transportkosten von anderen Zementwerken sind höher, die nächstgelegenen Zementwerke wissen Bescheid und kalkulieren ihre Preise entsprechend. Die Kapitalverzinsung ist attraktiv.

Insiderkäufe: Nicht nur wir halten die HeidelbergCement-Aktie für eine attraktive Investition. Der größte Aktionär des Unternehmens (und gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied), Ludwig Merckle, kaufte am 7. September Aktien im Wert von über 6 Mio. EUR zu einem Kurs von 66 EUR/Aktie hinzu. Zwei Vorstände von HeidelbergCement kauften kürzlich ebenfalls Aktien des Unternehmens. Die Insider mit großem Einblick in die Geschehnisse halten die Aktie offenbar für klar unterbewertet.

Wir schließen uns dieser Meinung an. Der Gewinnrückgang im ersten Halbjahr ist im Wesentlichen auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Die abgesetzte Menge konnte weiter gesteigert werden. In den nächsten Jahren dürften der Gewinn und damit auch die Dividende aufgrund sinkender Zinskosten massiv anziehen und so für Kurspotential sorgen. Die Bewertung ist mit einem einstelligen KGV viel zu niedrig. Konkurrent LafargeHolcim wird mit dem 14-fachen KGV gehandelt. HeidelbergCement-Aktien haben damit rund 40% Aufwärtspotential, um den Bewertungsaufschlag aufzuholen.

Wir halten die Aktie für kaufenswert.

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Transparenzhinweis und Haftungsausschluss: Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung von AlleAktien oder den für AlleAktien tätigen Autoren statt, dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken bis hin zum Totalverlust behaftet. Deine Investitionsentscheidungen darfst du nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf den Informationsangeboten von AlleAktien treffen. AlleAktien und die für AlleAktien tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Der Autor hält derzeit keine Aktien der HeidelbergCement AG.

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