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Nachkaufalarm: KION GROUP AG (WKN: KGX888)

Was ist passiert?

Der langfristige Chart der KION GROUP AG seit dem Börsengang im Sommer 2013. In den letzten fünf Jahren hat sich der Börsenkurs etwa verdoppelt. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter für hochautomatisierte Warenlager und Furförderzeuge wie Gabelstapler. Ein Wachstumsmarkt. Durch den von Amazon angeführten E-Commerce-Boom wird immer mehr Lagerfläche für Onlinebestellungen benötigt. KION profitiert davon. Entsprechend positiv hat sich der Aktienkurs bei langfristiger Betrachtung entwickelt. Bildquelle: Ariva.de.
Die Kursentwicklung der letzten 12 Monate ist dagegen sehr enttäuschend. Noch Mitte April notierte die Aktie in der Nähe ihres Allzeithochs von knapp über 80 EUR. Seitdem geht es mit dem Aktienkurs in rasanter Geschwindigkeit bergab. Die Aktie steht Anfang Oktober bei einem Kurs von 47 EUR und damit über 40% unter ihrem Hoch. Eine Kaufchance? Bildquelle: Ariva.de.

Darum ist der Kurs gefallen

Kion ist ein konjunktursensibles Unternehmen. Zwar wächst die Wirtschaft derzeit (noch) mit ansehnlichen Raten, doch es mehren sich die Sorgen, dass sich der nun bereits seit neun Jahren andauernde Wirtschaftsaufschwung einem Ende zuneigt. Als möglicher Auslöser wird der aufkommende Handelskrieg zwischen den wichtigsten beiden Wirtschaftsnationen der Welt, der USA und China, genannt. Außerdem könnte ein weiterer rascher Zinsanstieg in den USA das Wirtschaftswachstum abbremsen. Als Folge dieser Sorgen korrigierten in den letzten Wochen fast alle zyklischen Aktien. Im DAX gaben beispielsweise die Autobauer, der Autozulieferer Continental sowie die Chemieunternehmen BASF und Covestro nach.

Zweitens hat der am 26. Juli veröffentlichte Halbjahresbericht enttäuscht. Zwar wurden damals noch sämtliche Jahresziele für 2018 bestätigt. Diese sehen steigende Auftragseingänge, Umsätze, Gewinne und einen steigenden Free Cash Flow vor. Im ersten Halbjahr waren die Kennzahlen aber schwach. Schon damals kamen bei vielen Beobachtern und Analysten Zweifel auf, ob die Ziele für 2018 überhaupt noch erreicht werden können. Im ersten Halbjahr gab es eine Reihe von negativen Faktoren:

  • Der Umsatz stieg nur um 1,5%.
  • Die Gewinnmarge des um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinns sackte von 10,5% auf 9,2% ab.
  • Ein steigender Eurokurs führte dazu, dass im Ausland erzielte Umsätze bei der Umrechnung in EUR das Wachstum gebremst haben.
  • Ein Lieferengpass bei einigen Zulieferteilen führte dazu, dass weniger Produkte produziert und verkauft werden konnten als es die Nachfrage ermöglicht hätte.
  • Sehr erfreulich ist aber der Anstieg der Auftragseingänge um 12% im ersten Halbjahr 2018. Die Sorgen einer konjunkturell bedingt schwachen Nachfrage schlagen also (bisher) nicht auf die Unternehmensentwicklung von KION durch.

Der Kapitalmarkt achtet extrem auf Quartalszahlen. Die Analysten fragen sich, ob die 2018er-Prognose nicht doch noch gesenkt werden muss. Dazu kommen die Konjunktursorgen. Diese Mischung drückt auf den Aktienkurs. Als dieser etwas kräftiger gefallen ist, wurden zahlreiche Stop-Loss-Orders ausgelöst. Das hat zu einem verstärkten Angebot an Aktien geführt. Daraufhin sank der Kurs erneut.

So schätzen wir die Situation ein

AlleAktien-Qualitätsscore-Kion-Group-AG-Juni-2018 Kopie KION erzielt im AlleAktien Qualitätsscore mit 8 von 10 möglichen Punkten einen wirklich guten Wert. Qualitätsfaktoren, die zu einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes führen, sind zweifelsohne vorhanden. Einzig die konjunkturelle Abhängigkeit stört ein wenig. 2009 und 2010 konnte das Unternehmen kaum Gewinne einfahren.

Im Gegensatz zu den Analysten achten wir nicht so sehr auf Quartalszahlen, sondern betrachten die langfristigen Perspektiven eines Unternehmens. Bei KION sind wir nach wie vor positiv gestimmt.

  • Die Halbjahreszahlen waren besser als sie vom Markt aufgenommen worden sind.
    • Wechselkurseffekte können von Unternehmen nicht beeinflusst werden. Es wird künftig auch wieder Quartale geben, in denen diese einen zusätzlichen Schub verleihen.
    • Die Lieferengpässe der Zulieferer sollten bereits gelöst sein. Im zweiten Halbjahr sollte das Umsatzwachstum Fahrt aufnehmen können. Der hohe Auftragseingang stimmt uns zuversichtlich.
  • Auch die Konjunktursorgen halten wir für übertrieben. Der Handelsstreit zwischen den USA und China könnte jederzeit durch ein Handelsabkommen beendet werden. Die Zinsen steigen in den USA zwar beständig, absolut betrachtet befinden sie sich aber nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. In Europa gibt es immer noch keine Zinsen und damit auch keine Zinsbelastungen.

Es ist durchaus möglich, dass wir nach neun Jahren Wirtschaftsaufschwung in Folge in den kommenden Jahren auch mal wieder andere Zeiten erleben werden. Sollte ein solches Szenario eintreten, dann wird der Ertrag von Kion für einige Quartale leiden. Die Aktie würde nochmals kräftig nachgeben. Wer bereits viele zyklische Aktien im Depot hat, sollte mit einem Nachkauf warten. Sonst steigt das Depotrisiko zu sehr an. Wer noch keine oder kaum zyklische Aktien im Depot hat, kann nun preiswert zuschlagen.

Zyklische Risiken führen zwar zu höheren Schwankungen im Aktienkurs. Langfristig, sprich auf Sicht von 10 Jahren (oder noch länger), führt die günstige Bewertung in Kombination mit den hohen Wachstumsraten des Unternehmens aber auch zu besonders hohen Chancen. Sofern sich die Konjunktur eines Tages wieder erholt, ist über den Zyklus hinweg mit einer zweistelligen Rendite zu rechnen.

Langfristig sollte der E-Commerce-Boom für eine weiter steigende Nachfrage nach den Produkten von Kion sorgen. Das Unternehmen ist ein klarer Profiteur der Industrie 4.0. Die langfristigen Unternehmens- und Wachstumsaussichten bleiben positiv. Die Ertragskraft des Unternehmens ist sehr hoch. Die Free Cash Flow-Rendite für 2018 liegt aktuell bei rund 7,6%. Setzt sich der Wachstumskurs auch in 2019 fort, so dürfte die Free Cash Flow-Rendite dann bereits 9,3% erreichen. Dazu kommt die Chance auf ein lukratives Übernahmeangebot durch den chinesischen Großaktionär.

Aufgrund der schwachen Halbjahreszahlen könnte in den nächsten Wochen eine Gewinnwarnung für 2018 folgen. Diese könnte den Aktienkurs nochmals belasten. Sollte es so kommen, dann würden wir einen Nachkauf im Finanzielle Freiheit Depot in Erwägung ziehen.

Wir halten die Aktie für kaufenswert.

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Transparenzhinweis und Haftungsausschluss: Die Autoren haben diesen Beitrag nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, können die Richtigkeit der angegebenen Daten aber nicht garantieren. Es findet keinerlei Anlageberatung von AlleAktien oder den für AlleAktien tätigen Autoren statt, dieser Beitrag ist eine journalistische Publikation und dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken bis hin zum Totalverlust behaftet. Deine Investitionsentscheidungen darfst du nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf den Informationsangeboten von AlleAktien treffen. AlleAktien und die für AlleAktien tätigen Autoren übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen. Der Autor hält derzeit Aktien der KION GROUP AG.

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