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Walmart Aktie Analyse

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WMT
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Nicht-zyklischer-Konsum
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Walmart
Investor Relations
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Obermatt
Walmart Analyse

Walmart ist der größte Einzelhändler und Arbeitgeber der Welt. Das Unternehmen aus Arkansas hat es sich zur Mission gemacht, jeden Tag die günstigsten Preise anzubieten.

Die Geschichte von Walmart reicht bis in das Jahr 1962 zurück. Damals war Sam Walton unzufrieden mit den Supermarktpreisen. Deshalb beschloss er, die günstigsten Lieferanten zu finden, um die Produkte selbst besonders günstig anbieten zu können. Nach langer Planung war es 1969 schließlich so weit. Die ersten Walmarts eröffneten. Damals noch überwiegend in den Vorstädten, da dort die Mietpreise besonders günstig waren. Das Geschäftsmodell ging auf und bereits drei Jahre später ging Walmart an die Börse. Mit dem frisch eingesammelten Geld expandierte Walmart schnell und wird in den 1980ern zum größten amerikanischen Einzelhändler, welcher noch dazu die günstigsten Preise hat. 1990 wagte das Unternehmen den Schritt nach Deutschland. Jedoch konnte das Unternehmen aufgrund der großen Konkurrenz von Aldi und Lidl nicht Fuß fassen. 2008 begann das Unternehmen damit, sein Markenimage zu überarbeiten: Die Mitarbeiter erhielten fairere Bezahlungen, das Sortiment an gesunden Produkten wurde größter und die Stores modern gestaltet. 2016 bekam das Unternehmen zum ersten Mal die Auswirkungen des Onlinehandels zu spüren und begann erste Filialen zu schließen. Zusätzlich begann Walmart damit, kostenlose 1-Tages-Lieferungen anzubieten. Heute betreibt das Unternehmen 11.500 Läden in 27 verschiedenen Ländern.

Der aktuelle CEO ist Doug McMillion. Er ist seit 2014 im Amt und arbeitete sich vor 30 Jahren von unten bis an die Spitze: Als Praktikant entleerte er Lastwägen. Heute ist er der CEO des größten Einzelhandelsunternehmens der Welt. Mit der Walton Familie hat Walmart einen großen Ankeraktionär. Ganze 50,8% der Aktien befinden sich in ihrem Besitz. Jedoch verhält sich die Familie eher passiv und greift nicht aktiv ins Unternehmen ein. Nur noch zwei Erben sitzen im Aufsichtsrat von Walmart.

Branchenanalyse

Die Umsätze des Einzelhandels sind nicht zyklisch und damit besonders stabil. Der gesamte Einzelhandel, online und offline kombiniert, wächst mit der Inflation von ca. 3% pro Jahr. Das Wachstum kommt vor allem durch den Onlinehandel: Erst 11% aller Produkte werden online eingekauft. Hier gibt es noch enormes Potential nach oben. Man geht von einer Verzehnfachung des Marktvolumens aus. Die großen amerikanischen Onlinehändler im Vergleich:

UnternehmenWalmart Target
Kroger
Costco
WKN
860853
856243
851544
888351
Umsatz 2021 in Mio. USD
559,151
93,561
132,498
195,929
Umsatzwachstum 2021
6,7%
3,6%
8,3%
17,5%
EBIT 2021 in Mio. USD
26,948
6,834
3,179
7,223
EBIT Wachstum 2021
25,5%
44,5%
18,9%
32,9%
EBIT-Marge
4.5%
8.5%
2.7%
3.8%
KGV
23
16
15
45
Dividendenrendite
1.43%
1.52%
1.44%
0.61%

Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell von Walmart lässt sich mit dem von Aldi oder Lidl vergleichen: Es wird überall versucht, die Kosten zu senken, egal ob Mitarbeiter, Mieten, Steuern oder Einkaufskosten:

  • Wareneinkauf: Bei Walmart suchen hunderte Mitarbeiter jeden Tag nach noch günstigeren Ersatzprodukten, Millionen von potenziellen Lieferanten werden angeschrieben und es wird parallel verhandelt. Durch Walmarts Umsatzvolumen und Massenabnahmen können Sie jetzt Preise fordern, die sonst niemand durchbekommt.
  • Mitarbeiterkosten: Auch bei den Mitarbeitern wurde hart gespart und verhandelt. Oft wird unter Mindestlohn bezahlt, der in den USA aktuell bei ohnehin nur 7,25 USD/ Stunde liegt (entspricht ca. 6,10 Euro/ Stunde).
  • Standortmiete: Walmart liegen oft in Vorstädten und Speckgürteln, wo die Mieten erheblich günstiger sind. Konsumenten fahren aufgrund der geringen Preise trotzdem zu Walmart. Und dennoch: 90% der US-Bevölkerung wohnen innerhalb des 16-Kilometer-Umkreises eines Walmarts.

Die Ersparnisse werden an uns Konsumenten weitergeben. Dies schlägt sich auch an der Gewinnmarge nieder, welche bei hauchdünnen 3% liegt. Die Umsätze entstehen in 4 verschiedenen Geschäftsfeldern:

Einzelhandel (USA und international)

  • Supercenter sind Selbstbedienungsmärkte. Häufig mit Apotheken, Fastfoodketten, Gärtnereien oder Bäckereien uvm.
  • Discount Stores haben vor allem Nicht-Lebensmittel im Angebot
  • Neighborhood Market beinhaltet kleine Supermärkte, welche Lebensmittel- oder Drogerie-Artikel anbieten. Hinzu kommen Walmarts eigene Tankstellen.

Sam’s Club

Sam’s Club ist ein Mitgliedschaftsclub, ähnlich wie Costco. Mitglieder zahlen einen jährlichen Mitgliederbeitrag von 45 oder 100 USD und dürfen erst dann bei Sam’s Club einkaufen. Der Vorteil: Sam’s Club verkauft als Großhändler die Produkte zum Einkaufspreis in Großpackungen weiter. Wenn du Restaurantbesitzer bist oder eine große Familie ernähren musst, dann zahlt sich Sam’s Club sehr schnell für dich aus.

eCommerce

Walmart hat schon seit vielen Jahren eine Webseite, Walmart.com. Durch die Übernahme von Jet.com 2016 hat sich diese zu einer Plattform weiter entwickelt. Seitdem kann man sich dort als Händler registrieren und eigene Produkte einstellen. Dabei fährt Walmart, in Differenzierung zu Amazon, eher die Premium-Strategie und baut auf Vertrauen. Es soll auf Walmart.com keine „Fake Produkte“ und „Billigzeug“ geben (als Konkurrenz zu Amazon oder Wish.com). Um dieses Vertrauen in Walmart.com zu stärken, arbeitet Walmart mit vielen anderen etablierten Firmen und Marken zusammen. Sie lassen also nicht jeden anonymen Händler so einfach in das Ökosystem. Advanced Auto Parts, ein sehr bekanntes Unternehmen in den USA, ist beispielsweise der exklusive Partner für Autoteile geworden.

Walmart+

Unter diesem Namen startete Walmart vor ein paar Jahren seinen eigenen Premium Service. Eine Mitgliedschaft kostet 98 USD pro Jahr und bietet mehrere Vorteile:

  • Kostenlose Lieferungen am selben Tag für alle Nahrungsmittel
  • Kostenlose Lieferung am nächsten Tag für alle anderen Produkte
  • Hohe Rabatte für alle anderen Dienstleistungen: Tankstellen, Apotheken, Autoreparatur, …
  • Exklusive Deals und Vorverkauf neuer Produkte

Dieses Services erfordern ein breites Logistiknetzwerk mit vielen lokalen Lagerzentren, welche Walmart ohnehin schon besitzt. Mehr als 90% der US-Bevölkerung leben innerhalb von 16 Kilometern zu einem Walmart oder Sam’s Supermarkt. Amazon, eBay und Wish.com hatten in diesem Sektor bisher ausbleibenden Erfolg. Walmart könnte sich in der Nische festsetzten und damit seinen Burggraben noch weiter ausbauen und die Umsätze weiter steigern.

Warum gibt es den größten Einzelhändler der Welt nicht in Deutschland?

Bis 1988 konnte Walmart in jedem Land, in dem der Einzelhändler expandierte, rasch Fuß fassen. Um in Deutschland Fuß fassen zu können, investierte Walmart über 1 Mrd. Dollar. Jedoch ohne Erfolg. Walmart zog sich schnell aus Deutschland zurück. Grund dafür waren einerseits der enorme Konkurrenzkampf mit Aldi und Lidl oder die Kritik an den Dumping-Preisen. Andererseits war die Deutsche Kultur im Vergleich zu Amerikanischen zu unterschiedlich: Es klingt verrückt, aber die Mitarbeiter waren „zu freundlich“ und wirkten damit eher abschreckend auf die Deutsche Kundschaft.

Dividende

Die Dividende für das Geschäftsjahr liegt bei 2,07 Euro, die Ausschüttungsquote belief sich dabei auf 34%. In den letzten 5 Jahren konnte die Dividende um jährlich 2% gesteigert werden.

Der Umsatz wuchs im selben Zeitraum um durchschnittlich 3,3%. Das Gewinnwachstum stagnierte. Nach Peter Lynch ist Walmart damit ein Slow Grower.

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