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Aktie Analyse

AB InBev Aktie Analyse

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WKN
A2ASUV
Symbol
ABI.BR
Sektor
Nichtzyklischer Konsum
Webseite
AB InBev
Investor Relations
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Obermatt
AB InBev Analyse

AB InBev ist der größte Bierproduzent der Welt. Das belgische Unternehmen aus Löwen hat es sich zur Mission gemacht, Menschen durch ihre Biere zusammenzubringen.

Die Geschichte von AB InBev reicht bis in das Jahr 1200 zurück. Damals brauten belgische Mönche das „Leffe“ Bier. Die älteste Biermarke im Portfolio AB InBevs. Über die Jahrhunderte wurde Bier immer beliebter und es entstanden weltweit tausende kleine Brauereien. Dies änderte sich jedoch 1980, als das heutige Ab InBev immer mehr kleine Brauereien übernahm. 2008 schlossen sich die beiden Marken Interbrew und Ambev zusammen und gründeten gemeinsam Ab InBev. Mit der Übernahme von SAB Miller im Jahr 2016 wurde das Unternehmen zum größten Bierproduzenten der Welt mit 27% Marktanteil.

Der aktuelle CEO ist Carlos Braun. Er ist seit 2008 im Amt und bereits seit 1989 im Biergeschäft tätig. Die Investorenholding „Stichting Anheuser Busch-InBev hält insgesamt 33,8% der Aktien. Dabei handelt sich um eine Familienholding der verschiedenen ursprünglichen Brauereibetreiber vor dem Zusammenschluss. Ein starker Ankeraktionär, der feindliche Übernahmen oder gierige und kurzfristige Entscheidungen aktivistischer Aktionäre blocken kann.

Branchenanalyse

AB InBev ist der weltweit größte Bierkonzern. Dieses wird in guten wie in schlechten Zeiten konsumiert und ist dadurch nicht zyklisch. Ein weiterer Vorteil: Bier ist praktisch zeitlos. Es wurde bereits vor 800 Jahren getrunken. Wenige Produkte in unserer heutigen Zeit können das von sich behaupten. Wem Bier einmal schmeckt, der trinkt es sein Leben lang.

Jeder Mensch trinkt im Schnitt 25 Liter Bier im Jahr. Für die einen wirkt das sehr viel. Für andere eher wenig. In den letzten Jahren konnten die Bierpreise leicht über der Inflation gesteigert werden. Der Markt ist relativ gesättigt und wächst daher eher gemächlich. Jedoch sehr stabil. Bier ist einfach zu brauen, deswegen ist es nicht sonderlich schwer in den Markt einzudringen. Jedoch fokussieren sich die meisten Brauereien nur auf ihre eigenen Biere und denken nicht an Übernahmen und die Marktführerschaft. Die größte Konkurrenz ist ein ebenfalls börsennotiertes Unternehmen, das die meisten kennen sollten: Heineken. Kleiner funfact: Entgegen dem Klischee gehört Deutschland nicht zu den 10 größten Biermärkten.

Geschäftsmodell

AB InBev ist das mit großem Abstand führende Brauereiunternehmen der Welt. Mehr als 170.000 Mitarbeiter stellen in mehr als 50 Ländern mehr als 500 verschiedene Biermarken her.

Bildquelle: AB InBev.

Ab InBev zählt 8 der 10 wertvollsten Biermarken zu sich. Mit 18 verschiedenen Biermarken erzielt das Unternehmen über 1 Mrd. Dollar Umsatz. Hier wird noch einmal die Größe der Biermarken deutlich, welche AB InBev unter sich sammelt. Die Umsätze werden jeweils zu 34% in Nord, und 22% in Mittelamerika erzielt. Weitere 18% fallen auf Südamerika zurück. Das ist interessant, den die Länder dort sind relativ arm. Auf Bier möchte jedoch niemand verzichten. Es ist das kleine Luxusprodukt, das man sich aufgrund des niedrigen Preises immer leisten kann. Ähnlich wie Zigaretten. Mit insgesamt 26% bilden Europa, der Mittlere Osten und Asien das Schlusslicht

Nach etlichen Übernahmen stoppte 2016 schlagartig das Wachstum von AB InBev. Das Unternehmen war zu groß, um weitere Übernahmen zu tätigen. Das Kartellamt lehnte weitere Übernahmen ab, da sonst eine Monopolstellung entstehen könnte. Da das Unternehmen durch die vielen Übernahmen einen immensen Schuldenberg anhäufte, war es gar nicht schlecht, wenn sie erst einmal Schulden abbauen können. Mittlerweile treibt das Unternehmen den Schuldenabbau voran und konnte diese von 109 Mrd. US-Dollar auf 83 Mrd. US-Dollar verringern. Die Verschuldung ist zwar nach wie vor hoch. Jedoch zeigt sich hier, dass das Unternehmen in der Lage ist, Schulden abzubauen und dennoch zu wachsen. Aber wodurch entsteht Wachstum, wenn das Unternehmen keine weiteren Übernahmen tätigen darf?

  • Premiumisierung
    Der Bierkonsum in vielen entwickelten Ländern nimmt ab. Die Kunden trinken lieber nur noch 1–2 Bier und stellen dafür den Genuss in den Vordergrund. Mit Premiumbieren will Ab InBev den geringeren Konsum wettmachen. Die neuen Biere sind deutlich teurer und sollen dafür ausgereifter im Geschmack sein. Mit dem Corona Bier ist dieser Trend sogar in Deutschland angekommen. Auch wenn es hier nicht wirklich zu den Premiumbieren gehört.
  • Kreative Biersorten
    AB InBev versucht vermehrt auch nicht Biertrinkende Kunden für sich zu gewinnen. Die Produkte sind kalorienreduziert und besonders erfrischend. Sie bestehen aus Wasser, reinem Alkohol und Aromen. Das macht den Geschmack relativ neutral. Der Konsument merkt kaum, dass er Alkohol trinkt, auch wenn der Alkoholgehalt ähnlich hoch wie der von Bier ist.
  • Gesundheit und Wellnes
    Auch wenn das Unternehmen ein Bierproduzent ist, produziert es auch nicht alkoholische Getränke wie Softdrinks. Hinzu kommt alkoholfreies Bier. Außerdem füllt AB InBev in Südamerika die Softdrinks von Coca-Cola und PepsiCo ab.
  • Innovationen
    Das Unternehmen forscht an vielen Projekten und möchte bald damit beginnen, Etiketten auf den Bierflaschen einzusparen. Die Farbe wird direkt auf die Flasche gesprüht. Das senkt die Kosten und ist gleichzeitig noch gut für die Umwelt, da kein Etikett mehr benötigt wird.

AB InBev setzt auf 2 Strategien, um den Alkoholmarkt zu durchdringen. Einerseits vertikale Diversifikation. Es gibt verschiedene Preisstufen. Das erfrischende Coronabier ist beispielsweise für Leute mit einer größeren Zahlungsbereitschaft gedacht. Das mexikanische La Legítima soll dagegen preisbewusste Kunden ansprechen. Spannend ist die horizontale Diversifikation, die AB InBev in den letzten Jahren aufgebaut hat. Sie produzieren zunehmend nicht alkoholische Getränke. Diese finden vor allem bei der jüngeren Generation viel Anklang. Hier kann man von Anfang an einen premium Preis etablieren. In der Herstellung ergeben sich allerdings dieselben Synergieeffekte wie bei Bierprodukten. Die Marken können ihre gemeinsame Einkaufsmacht nutzen und Kosten sparen. Für AB InBev sind diese Produkte eine unglaubliche Cashcow.

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2020 schüttete das Unternehmen eine Dividende von 0,50 Euro aus. Die Ausschüttungsquote lag dabei bei etwa 50%. Durch den Abbau der Schulden erhielten Aktionäre in den letzten Jahren eine eher kleine Dividende. Langfristig wird sich dies jedoch auszahlen. Eine niedrige Verschuldung ist in Zeiten hoher Zinsen wichtig. Die Umsätze sind besonders stabil und ähneln daher denen der Tabakindustrie. Bier ist ein günstiges Luxusgut, welches sich dennoch fast jeder leisten kann. Das Geschäftsmodell ist also besonders solide und gut geeignet für konservative Investoren. Wachstumsinvestoren werden hier nicht glücklich werden. Die Umsätze und operative Gewinn werden weiterhin nur einstellig wachsen.

AB InBev AAQS AlleAktien Qualitätsscore

Im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) erzielt AB InBev 6 von 10 Punkten.

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