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Geberit Aktie Analyse

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WKN
A0MQWG
Symbol
GEBN.SW
Sektor
Industrie
Webseite
Geberit
Investor Relations
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Obermatt
Geberit Analyse

Geberit ist der europäische Marktführer in der Herstellung von Sanitärprodukten. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Toiletten, Toilettenspülungen, Armaturen, Rohrsysteme, Keramikprodukte und Badmöbel. Die Geberit AG wurde 1874 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Rapperswil-Jona, Schweiz. Die AG vertreibt seine Produkte an Großhändler und Installateure.

Die Unternehmensgeschichte von Geberit geht auf einen kleinen Installationsbetrieb zurück, welcher 1874 von Caspar Melchior Geberit gegründet wurde. Der erste Meilenstein in der frühen Firmengeschichte gelang, als 1905 ein innovativer Spülkasten aus Holz hergestellt wurde. Der Spülkasten erhöhte den Komfort maßgeblich, weshalb die Firma noch 1905 ein Patent beantragte und bereits 1912 einen Großteil der Schweiz mit der neuen Innovation belieferte. Durch weitere Innovationen und Produktschlager schaffte es das Unternehmen immer weiter zu wachsen, bis es 1999 den Börsengang wagte. Im Laufe der Jahre ist es Geberit gelungen, vom einfachen Spülkasten-Hersteller zum klaren Marktführer für die gesamte Bandbreite an Sanitärprodukten in ganz Europa aufzusteigen. Diese beeindruckende Leistung macht sich auch im Aktienkurs bemerkbar. Seit 1999 hat sich der Aktienkurs nahezu verfünfzehnfacht und notiert aktuell bei 574 Schweizer Franken. Auch die Dividende bleibt konstant und wurde seit dem Börsengang nur einmal, im Pandemiejahr 2020, gesenkt. 2021 schüttete Geberit eine Dividende von 11,82 Schweizer Franken an seine Aktionäre aus. Mit einem Börsenwert von 20,09 Mrd. Schweizer Franken ist Geberit europäischer Marktführer und beschäftigt 11.679 Mitarbeiter in 50 unterschiedlichen Ländern.

Geberit hat es sich zur Aufgabe gemacht mit innovativen Lösungen für Sanitärprodukte die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Geberit setzt alles daran neue Innovationen hervorzubringen und investierte allein im Jahr 2021 78 Mio. Schweizer Franken in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte. Eine besonders erfolgreiche Innovation der vergangenen Jahre ist das AquaClean WC von Geberit. Dieses WC ermöglicht nach einem Toilettengang die Reinigung mit einem angenehmen Wasserstrahl, anstelle von Klopapier. Dabei wird die Hygiene nochmals verbessert und die Kunden sind meist regelrecht begeistert. Neben dem angenehmen Effekt bei der Reinigung wird zudem eine erhebliche Menge an Toilettenpapier eingespart. Die Fertigungskapazitäten der AG umfassen 26 Produktionsstätten, wovon sich vier außerhalb der EU befinden. Seit 2015 wird das Schweizer Unternehmen durch den studierten Physiker Christian Buhl geleitet.

Aktionärsstruktur

Die Aktionärsstruktur von Geberit ist sehr konzentriert. Der größte Aktionär des Unternehmens ist die Geberit-Familie mit einem Anteil von ca. 43 %. Der zweitgrößte Aktionär ist die Schweizerische Nationalbank mit einem Anteil von ca. 17 %. Andere Aktionäre sind institutionelle Investoren und Privatinvestoren, die jeweils einen geringen Anteil an den Aktien des Unternehmens halten.

Branchenanalyse

Geberit hat früh erkannt, dass es nicht der Endkunde ist, der entscheidet, welches Gerät verbaut wird, sondern der Installateur. Die Installateure beziehen die Produkte aus dem Großhandel. Neben den Produkten von Geberit bietet der Großhandel auch Produkte von vielen weiteren Herstellern an. Das Schweizer Unternehmen schafft es jedoch, sich europaweit gegen seine Konkurrenz durchzusetzen. Gründe dafür sind, dass alle Produkte von Geberit auf die Bedürfnisse der Installateure optimiert sind. Die Produkte sind einfach aufzubauen und haben einen hohen Qualitätsstandard. Sie funktionieren einfach und die Wahrscheinlichkeit etwas falsch zu machen, wenn man als Installateur zu den Produkten von Geberit greift, ist sehr gering. Zudem lädt Geberit jährlich mehrere Tausend Installateure zu mehrtägigen Schulungen ein, präsentiert dort die Neuheiten und Ideen. Diese Schulungen kommen sehr gut an, so baut Geberit direkt eine Beziehung mit den wichtigen Entscheidern auf. Es entsteht ein vertrautes Verhältnis und nicht selten wird Geberit zum Standard-Lieferant der Installateure. Geberit setzt zudem auf das „Dual Sourcing“, um sich nicht von einem einzelnen Lieferanten abhängig zu machen. Das heißt, dass jedes Teil der Produktpalette von mindestens zwei Herstellern produziert wird und man so in keine Abhängigkeit gerät. Auch zu einzelnen Abnehmern besteht keine direkte Abhängigkeit, weil der Schweizer Konzern seine Produkte fast ausschließlich über den Großhandel vertreibt. Als europäischer Marktführer und Innovationstreiber muss sich Geberit trotz einer hohen Konkurrenzanzahl keine Sorgen um seine Stellung am Markt machen. Auch durch die klare Marktverteilung haben es neue Unternehmen schwer in den Markt einzudringen, was Geberit einen Burggraben verschafft.

Der sparsame Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, die hoch-innovativen Produkte von Geberit gehen besonders schonend mit dieser Ressource um und verbrauchen weniger Wasser. Zu ca. 60% kommen die Produkte von Geberit bei Renovierungen zum Einsatz und zu ca. 40% in Neubauten. Damit ist das Unternehmen ein wenig abhängig vom Bauzyklus bzw. der Zahl an Neubauten in den relevanten Absatzmärkten. Die Abhängigkeit vom Bauzyklus ist allerdings nicht ausschlaggebend, weil der maximale Rückgang beim operativen Gewinn seit dem Jahr 2000 nicht höher als 20% war. Dieser Rückgang konnte innerhalb weniger Jahre jedoch wieder aufgeholt werden.

Geschäftsmodell

Als Systemanbieter verfügt Geberit über eine große Produktpalette. Nahezu alle Artikel für den Sanitärbedarf sind bei Geberit zu finden und für den Kunden leicht aus einer Hand zu erwerben. Nicht nur die sichtbaren Gegenstände im Badezimmer stammen von Geberit (Toiletten, Waschbeckenarmaturen, Spüllungen etc.), sondern auch die Technik hinter den Geräten, wie beispielsweise Rohrleitungen, Installationssysteme etc. Die Kombination aus Sanitärprodukten, Rohrsystemen und Installations- und Spülsystemen sorgt für das kontinuierliche Firmenwachstum. Nahezu jeder Ausstattungsgegenstand für das Badezimmer könnte also inklusive Unterbau und Rohrsystemen über Geberit abgenommen werden.

Geberit hat für sich vier Säulen definiert, um die erfolgreiche Unternehmensentwicklung beizubehalten: Die Fokussierung auf Sanitärprodukte, Innovation und Design steht an oberster Priorität, die geografische Expansion nach Übersee und die Prozessoptimierung, wie beispielsweise die automatisierte Produktion durch Roboter.

2021 erzielte Geberit einen Rekordumsatz von 3,46 Mrd. Schweizer Franken um und generierte bei einer Marge von 21,8% 756 Mio. Schweizer Franken an Gewinn. Den größten Anteil hat Deutschland als größtes Absatzland für Geberit. Deutschland macht rund 31% des Umsatzes für Geberit aus. Außerhalb Europas sieht Geberit auch weiterhin sehr gute Wachstumschancen. Der Umsatz im Fernost/Pazifik Bereich wuchs 2021 beispielsweise um 28,8 % und weist vor Nahost/Afrika mit 25,7% das größte Wachstum auf. Auch diverse Aktienrückkaufprogramme sorgen dafür, dass sich die Anzahl der frei handelbaren Aktien jährlich minimiert. Geberit ist zweifelsfrei ein sehr gut geführtes Unternehmen, das auch in Krisen verlässlich eine Dividende ausschüttet. Hohe Produktstandards, Exzellente Produkte, eine durchgehend hohe Qualität und ein großes Vertrauen in die Marke, sichern dem Unternehmen eine stabile Zukunftsaussicht.

Geberit Aktie Analyse

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