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Aktie Analyse

Siemens Energy Aktie Analyse

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WKN
ENER6Y
Symbol
ENR.DE
Sektor
Energie
Investor Relations
Investor Relations

Siemens Energy ist ein weltweit tätiges Energieunternehmen und eine Abspaltung aus dem Siemens-Konzern. In über 90 Ländern stellt das Siemens Energy rund 92.000 Mitarbeiter an und trägt aktuell zu mehr als 16 % der globalen Energieerzeugung bei.

Im September 2020 entschied sich die Siemens AG dazu, das Energiegeschäft in einem Spin-Off separat an die Börse zu bringen. Ein Spin-Off ist eine Abteilungsausgliederung aus einem Unternehmen. Das bedeutet, dass eine Unternehmenssparte aus dem Mutterkonzern abgespalten wird und Anteile (oder Bezugsrechte auf die Anteile) an bestehende Aktionäre des Mutterkonzerns ausgegeben werden.
So kann sich das Tochterunternehmen wieder auf die Kernkompetenzen fokussieren und wird nicht von langsamen Entscheidungen in verstrickten Konzernstrukturen gebremst.
Im Falle von Siemens war der Spin-Off Teil der strukturellen Neuausrichtung hin zu einer flexibleren Industrie-Holding. Siemens möchte die verschiedenen Geschäftsbereiche nicht unter einem großen Mutterkonzern bündeln und steuern, sondern den einzelnen Sparten möglichst viel Entscheidungsfreiheit und Handlungsspielraum geben.

Die neue Anteilsstruktur der Siemens Energy sieht wie folgt aus:
55 % der Anteile wurden an Alt-Aktionäre ausgegeben. 35 % der Anteile hält die Siemens AG als Mutterkonzern. Die letzten 10 % werden von dem Siemens-Pensionsfonds gehalten.

Management

Siemens Energy wird von Christian Bruch geführt. Er ist ehemaliger Manager bei der Linde AG und hat viel Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Energieerzeugung sammeln können.

Geschäftsmodell und Konzernstruktur

Siemens Energy ist Weltmarktführer für Gas- und Dampfturbinen sowie die weltweite Nummer 2 für Windturbinen. Das Unternehmen deckt also sowohl fossile Energieträger, als auch erneuerbare Energien ab.

Gas and Power
Das Segment Gas and Power ist wiederum in vier Bereiche unterteilt, die sowohl die Produktion, als auch die Übertragung von fossiler Energie abdecken.

  • Transmission: Dieser Bereich kümmert sich um die Übertragung von elektrischer Energie. Das umfasst unter anderem Hochspannungssysteme, Transformatoren und Schaltstationen. Verkauft wird hauptsächlich an Energieerzeuger, Abnehmer aus der Industrie und Infrastrukturkunden.
  • Power Generation: Siemens Energy stellt Produkte zur Erzeugung von Energie aus fossilen Brennstoffen her. Das Produktportfolio umfasst Gas- und Dampfturbinen, Generatoren, sowie Steuerungseinheiten für diese. Die Produkte werden entweder einzeln verkauft, oder als Teil einer Komplettlösung. Ebenfalls bietet diese Sparte den Betrieb und die Instandhaltung für die genannten Produkte an.
  • Industrial Applications: Diese Unternehmenssparte konzentriert sich auf Lösungen für die Industrie in dem Bereich der Energiegewinn durch Öl und Gas.
  • Other Operations: Mit dem Segment “Other Operations” bündelt das Unternehmen seine Investment-Tätigkeiten sowie die “New Energy”-Sparte.
    New Energy umfasst alle Wasserstoff-Aktivitäten von Siemens Energy. Der Hauptfokus liegt hierbei in der Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse durch Strom aus erneuerbaren Quellen.

In dieser Sparte erwirtschaftet Siemens Energy ca. 65 % der Umsätze.

Renewable Energy

Siemens Energy hält 67 % der Anteile an dem Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa. Dieser stellt sowohl Onshore-, als auch Offshore-Windräder her. Mit der Beteiligung ist Siemens Energy der zweitgrößte Hersteller von Windkraftanlagen, knapp hinter der dänische Konkurrent Vestas.
In diesem Bereich erwirtschaftet Siemens Energy ca. 35 % der Gesamtumsätze.

Kennzahlen und Bilanz von Siemens Energy

Siemens Energy hat aktuell mit einem schwachen Wachstum zu kämpfen. Die Umsätze stagnieren und auch der operative Gewinn kann nicht nachhaltig gesteigert werden. In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 wurde jeweils ein Jahresfehlbetrag ausgewiesen. Die Corona-Pandemie gepaart mit der zyklischen Nachfrage nach fossilen Energieträgern haben Siemens Energy hart getroffen.
Für 2022 wird vom Management immerhin wieder ein positiver operativer Gewinn sowie ein leichtes Umsatzplus erwartet.

In Zukunft ist damit zu rechnen, dass der gesamte Energiebedarf mit rund 2–3 % pro Jahr anwächst und Siemens Energy langfristig ähnliche organische Wachstumsraten aufweisen kann. Übernahmen sind aufgrund der guten Bilanzsituation ebenfalls als zusätzlicher Wachstumstreiber denkbar.

Geplant ist, den Konzern gemeinsam mit der Marktnachfrage aus der fossilen Vergangenheit in die grüne Zukunft zu führen. Aktuell ist das Unternehmen noch stark abhängig von der fossilen Energiegewinnung (65 % des Umsatzes). Sollte sich die Nachfrage schneller als erwartet nachlassen, könnte zu wenig Zeit bleiben, die Umsatzeinbuße mit der Renewables-Sparte abzufedern.

Die Bilanz von Siemens Energy sieht insgesamt gut aus. Das Unternehmen ist nicht verschuldet, weist sogar eine Nettoliquidität auf.
Lediglich der Goodwill ist mit 9,5 Mrd. Euro im Vergleich zum Eigenkapital ziemlich hoch. Stellen sich die Übernahmen von Siemens Energy (und damit der Goodwill) in einem Werthaltigkeitstest als zu teuer heraus, müsste gewinnmindernd abgeschrieben werden.

Das Management hat sich zum Ziel gesetzt, zwischen 40 und 60 % des Nettogewinns als Dividende an die Anteilseigner auszuzahlen.
Trotz der ausbleibenden Gewinne hat man sich für das Geschäftsjahr 2021 dazu entschieden, eine Dividende von 0,1 Euro je Aktie auszuzahlen. Mit rund 714 Mio. ausstehenden Aktien entspricht das einer Gesamtauszahlung von rund ~71,4 Mio. Euro. Zum aktuellen Kurs von rund 22 Euro je Papier entspricht das einer Dividendenrendite von 0,45 %.

Siemens Energy AAQS AlleAktien Qualitätsscore

Im AlleAktien Qualitätsscore erreicht Siemens Energy nur 3 von 10 Punkten. Das ist kein guter Wert. Probleme machen das schwache Umsatz- und Gewinnwachstum sowie die geringen Rentabilitätskennzahlen.

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