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Appen Aktie Analyse

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WKN
A12HVN
Symbol
APX.AX
Sektor
Technologie
Webseite
Appen
Investor Relations
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Obermatt
Appen Analyse

Appen ist ein australisches Technologie-Unternehmen, das seinen Kunden von Menschen erzeugte Daten für das Training von künstlicher Intelligenz (KI) anbietet. Appens Kunden sind vor allem große Technologiekonzerne aus den USA.

Das Unternehmen wurde im Jahre 1996 von der Sprachwissenschaftlerin Dr. Julie Vonwiller und ihrem Mann, Chris Vonweiler, in Sydney gegründet. Das erste Produkt war eine automatisierte Spracherkennungssoftware, die später sogar bei der Entwicklung von Siri eingesetzt wurde. 2011 fusionierte Appen mit der Butler Hill Group. Appens Expertise im Bereich Spracherkennung wurde so mit Butler Hills Expertise im Bereich Such- und Textanalysen kombiniert. Im Jahre 2015 folgte dann der Börsengang an der Australian Securities Exchange. Der Ausgabepreis betrug nur 50 Cent pro Aktie; insgesamt wurden rund 15 Millionen US-Dollar frisches Kapital eingesammelt. Zudem wurde in diesem Jahr der heutige CEO Mark Brayan ernannt.

Heute ist Appen Marktführer für Datensätze zur Nutzung im Training von künstlichen Intelligenzen.

Management: Mark Brayan ist CEO von Appen

Mark Brayan führt Appen seit Juli 2015 als Chief Executive Officer. Vor seinem Eintritt in das Unternehmen war er CEO von MST Global, einem Technologie-Unternehmen in der Bergbaubranche. Davor war er Vorstandsvorsitzender des australischen Softwareunternehmens Integrated Research Limited. Führungserfahrung weist Brayan also durchaus genug vor. Insgesamt blickt er auf 25 Jahre Berufserfahrung in der Technologiebranche zurück. Er machte seinen Bachelor an der University of New South Wales sowie einen Master of Business Administration an der Australian Graduate School of Management.

Aktuell hält Mark Brayan nur eine vergleichsweise kleine Position von Appen. Es gibt es keinen Grund, an seiner Loyalität zu Appen zu zweifeln. Aber natürlich ist es nicht auszuschließen, dass er von einem anderen Unternehmen abgeworben werden könnte.

Geschäftsmodell: Appen verkauft Datensätze

Appen sammelt, strukturiert, übersetzt, überprüft und verkauft große Datensätze (Bilder, Texte, Audiospuren oder Videos), welche genutzt werden, um künstliche Intelligenz für die Interaktion mit Menschen bzw. der menschlichen Umwelt zu trainieren. Das Sammeln und überprüfen der Daten wird von über einer Million Selbstständiger aus über 170 Ländern übernommen. Damit kann Appen Datensätze für eine Vielzahl verschiedener Projekte in beinahe jeder Sprache dieser Welt zur Verfügung stellen. Zu den Kunden zählen Apple, Amazon, Microsoft, Facebook und Google.

Appen erzielt seine Umsätze in drei verschiedenen Segmenten:

Wichtige Bereiche für die KI trainiert werden muss:

  • Suchmaschinen. Bei Suchmaschinen wird künstliche Intelligenz genutzt, um sicherzustellen, dass Suchergebnisse optimal auf den Nutzer zugeschnitten werden. Durch KI kann Kontext einer Suche deutlich besser eingeordnet werden und die Suchintention verstanden werden.
  • Autonomes Fahren. Für selbstfahrende Autos ist künstliche Intelligenz unerlässlich. In fast keiner anderen Branche ist es so wichtig, dass Maschinen denken und handeln, wie Menschen.
  • Chatbots/Assistenten. Soll KI mit Menschen interagieren, muss diese natürlich auch mit menschlichen Daten trainiert werden. Mit den Daten von Appen können zum Beispiel Chatbots oder Sprachassistenten wie Alexa oder Siri verbessert werden.

Probleme & Risiken des Geschäftsmodells

Das Hauptproblem des Geschäftsmodells ist aktuell, dass Appen angewiesen auf freiberufliche Arbeiter ist, die Datensätze analysieren, kommentieren und überhaupt erst sinnvoll nutzbar machen. Das bedeutet, dass das Geschäftsmodell nicht skalierbar ist. Werden mehr Daten verarbeitet und verkauft, brauch Appen auch mehr Arbeiter: Es steigen sowohl Umsatz als auch Kosten gleichermaßen an, der Gewinn bewegt sich wenig vom Fleck. Das erklärt die geringe operative Marge von rund 11 %.

Das Management ist sich diesem Problem durchaus bewusst und versucht jetzt vermehrt selber auf künstliche Intelligenz zur Verarbeitung der Daten zu nutzen. Im Geschäftsbericht heißt es dazu: “Appen soll zu einem durch KI getriebenen Anbieter von KI-Daten werden”.

Ebenfalls gefährlich für Appen könnten die eigenen Großkunden werden. Aktuell entfallen auf die fünf größten Kunden fast 90 % der Umsätze. Das sind Unternehmen wie Google, Facebook, Apple und Co. Diese sind ohnehin im Besitz von riesigen Datenmengen und einer großen Anzahl von Nutzern. Google trainiert seit Jahren eigene KIs mit dem CAPTCHA-Service, und zwar kostenlos. Nutzer annotieren dabei unbewusst riesige Datensätze von Google, indem sie zum Beispiel alle Bilder auswählen, die Straßenschilder zeigen. Auch Amazon ist seit Jahren mit Amazon Mechanical Turk in diesem Bereich tätig.

Ein Blick auf die Kennzahlen von Appen

Bis heute konnte Appen enorm schnelles Umsatz- und Gewinnwachstum vorweisen. Jeweils 50 % und 40 % pro Jahr. Doch 2020 verlangsamte sich das Wachstum zuerst deutlich auf rund 15 %, für die erste Hälfte des Jahres 2021 wurde sogar ein Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesen. Sicher kein gutes Zeichen einer intakten Wachstumsstory.

Immerhin ist das Unternehmen komplett schuldenfrei. Alle Verbindlichkeiten können sofort aus den Cashreserven getilgt werden. Das sorgt für finanzielle Sicherheit und gibt Appen die Möglichkeit, durch Übernahmen weiteres Wachstum zu erzielen.

Appen zahlt eine kleine Dividende von etwa 0,6 % im Jahr, die dafür aber mit über 20 % pro Jahr wächst. Die Ausschüttungsquote auf den Nettogewinn liegt bei angenehmen 25 %, hier ist also noch Luft nach oben.

Appen AlleAktien Qualitätsscore

Im vorläufigen AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) erzielt Appen 10 von 10 Punkten. Damit zählt Appen zu den Top-Qualitätsunternehmen aus Australien.

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