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Aktie Analyse

ConocoPhillips Aktie Analyse

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WKN
575302
Symbol
COP
Sektor
Energie
Investor Relations
Investor Relations

ConocoPhillips ist ein US-amerikanischer Energiekonzern, der Öl, Erdgas, Flüssiggase und Bitumen fördert, raffiniert und transportiert. Damit fokussiert sich das Unternehmen auf das sogenannte Upstream-Geschäft. Der Hauptsitz liegt in Houston in den USA. Handelbar ist ConocoPhillips an der New York Stock Exchange.

Geschichte

1875: Gründung. Der Unternehmer Isaac Elder Blake gründet die Continental Oil and Transportation Company in Utah. Er erkennt eine Marktlücke und beginnt mit dem Import von günstigem Kerosin aus Colorado. Damit bietet er den Menschen einen alternativen Brennstoff zur Beleuchtung ihrer Häuser, der wesentlich günstiger als das zuvor genutzte Walöl ist. Blake investiert bald in den Bau erster Pipelines und führt neue Produkte ein.

1909: Tankstellen. Das Unternehmen baut ein eigenes Netzwerk von Tankstellen auf und investiert in die Herstellung eigener Tanklaster zur Belieferung. Damit entstehen die ersten Tankstellen im Westen der USA und der Konzern ist von Anfang an am Wachstum des Automobilmarktes beteiligt.

1917: Zweiter Vorgänger. Das Unternehmen Phillips Petroleum, welches später bedeutender Teil des Konzerns wird, wird durch die Brüder Frank und L.E. Phillips gegründet. Sie befassen sich mit der Exploration neuer Ölquellen und der anschließenden Förderung.

1929: Conoco. Continental Oil schließt sich mit Marland Oil zusammen. Marland kontrolliert zu diesem Zeitpunkt ungefähr ein Zehntel der globalen Ölreserven. Die neu entstandene Continental Oil Company (Conoco) besitzt fast 3.000 Ölquellen und tausende Tankstellen in 30 Bundesstaaten der USA.

1940er: Zweiter Weltkrieg. Das Unternehmen unterstützt die amerikanische Kriegswirtschaft durch die Produktion von Flugzeugkerosin mit hohem Oktangehalt. Zum Aufrechterhalt der Produktion stellt das Unternehmen über 1.000 Frauen für die Arbeit in der Raffinerie ein.

1951: Plastik. Das Unternehmen entwickelt das neue Material Polyethylen, welches diverse Anwendungen findet und als Rohmaterial an industrielle Kunden verkauft wird.

1969: LNG. Der Konzern erweist sich als Pionier im Transport von LNG und beginnt als erster Lieferant mit dem Transport von LNG aus Alaska nach Japan. Dazu werden eigene Tanker gekauft.

1970: Europa. Das Unternehmen tritt in den europäischen Markt ein. Durch mehrere Übernahmen wird eine Präsenz in Westdeutschland, Österreich, Belgien, Luxemburg und Großbritannien geschaffen. Der Konzern betreibt dort Tankstellen unter der Marke Jet.

1981: Übernahme. Conoco wird von DuPoint übernommen. Letzterer ist ein Chemiekonzern, der ebenfalls an der New York Stock Exchange gelistet ist.
Die Partnerschaft hält jedoch nicht lange und man beginnt 1997 mit Gesprächen über die Aufteilung. DuPoint will den Fokus auf Biowissenschaften legen und sich vom Geschäft mit Petrochemikalien abwenden. Gleichzeitig möchte Conoco wieder finanziell unabhängig werden.

1998: IPO. Der erneute Einstieg am Aktienmarkt ist ein großer Erfolg. Der IPO ist zu diesem Zeitpunkt zudem der größte aller Zeiten und sorgt für eine Bewertung von 4,4 Milliarden US-Dollar.

2001: Fusion. Conoco und Phillips Petroleum entschließen sich im November zur Fusion. Der Prozess wird im Folgejahr abgeschlossen. Das heutige ConocoPhillips entsteht.

2002-2006: Diversifikation. Das Unternehmen geht strategisch neue Wege und erschließt weitere Produktkategorien, wie die Filterung von Ölsand sowie die Produktion von Biodiesel, und geht internationale Partnerschaften in Vietnam, Russland, Australien und Europa ein. Unter anderem wird in Deutschland 2006 die Raffinerie für Biodiesel in Wilhelmshaven übernommen.

2011-2012: Aufspaltung. ConocoPhillips trennt unter Phillips 66 die Raffinierung und das Marketing der unternehmenseigenen Produkte ab. Beide Unternehmen werden separat an der Börse handelbar.

2013-2014: Offshore. Das Unternehmen beginnt an mehreren Standorten in britischen und norwegischen Gewässern in der Nordsee mit der Förderung von Gas und Erdöl.
Später werden sowohl in Malaysia als auch im Senegal neue Bohrplattformen aufgebaut.

2017/2018: Schuldenabbau. Zur Reduzierung des Risikos durch offene Rechnungen beginnt der Konzern mit Sonderzahlungen zum Schuldenabbau. Insgesamt werden 12,3 Milliarden US-Dollar an Schulden in einer Zeitspanne von weniger als zwölf Monaten abbezahlt, was die Schuldenbilanz halbiert. Unterstützt werden diese Zahlungen durch den Abverkauf nicht essenzieller Konzernsparten und Beteiligungen.

2020: Pandemie. Mit Beginn der Pandemie bricht die Nachfrage nach Öl und Gas schlagartig ein. ConocoPhillips reagiert mit der Reduzierung der Produktion, pausiert sein Aktienrückkaufprogramm und leitet Sparmaßnahmen ein, um das operative Geschäft verlustarmer zu machen.
Die Preise erholen sich während der nächsten Monate gut und das Unternehmen kehrt innerhalb eines Jahres zum Normalbetrieb zurück.

2021: Übernahme. Der Konzern Concho, welcher exklusiv im permischen Becken in Texas Öl fördert, wird übernommen. Damit werden Förderstellen an einem der größten Ölfelder der Welt erworben. Die Übernahme kostet 9,7 Milliarden US-Dollar.

Geschäftsmodell

ConocoPhillips ist ein Energieversorger mit Fokus auf das Upstream-Geschäft. Dabei geht es um die Exploration und Produktion von neuem Erdöl. Die Weiterverarbeitung führt der Konzern selbst nicht mehr durch.
Daher umfasst das Geschäft drei Stufen der Wertschöpfungskette: die Exploration, die Förderung und den Transport von Rohöl und -gas.

Die Exploration ist heutzutage ein hochtechnologischer Prozess. ConocoPhillips beschäftigt eine Reihe von Experten in der Geologie, Geophysik sowie Ingenieure zur Erforschung neuer Fördermöglichkeiten. Neben der Erschließung konventioneller Vorkommen, großer natürlicher Ansammlungen von Gas oder Öl in unterirdischen Reservoirs, hat der Konzern auch Expertise in der Erschließung unkonventioneller Vorkommen. Sie sind unkonventionell, da die Rohstoffe nicht in einem gebündelten Vorkommen vorliegen, sondern verteilter sind. Beispielhaft hierfür ist Schiefergas, welches auch in Norddeutschland zu finden ist und in kleineren Ansammlungen ins Gestein eingeschlossen ist.

Ist eine potenzielle Förderstelle gefunden, beginnt ConocoPhillips mit einer Testbohrung, die die Existenz eines Vorkommens im Idealfall bestätigt.
Den Ingenieuren fällt im letzten Schritt die Aufgabe zu, die Konstruktion der Bohr- und Förderanlage zu planen und so sicher und effizient wie möglich für Mensch und Umwelt zu organisieren.

Nach der Erschließung und Bohrung folgt die kommerzielle Förderung. ConocoPhillips hat sowohl für die Off- als auch die Onshore Förderung Kapazitäten. Das Unternehmen ist auch im Fracking aktiv. Neben dieser speziellen Extraktionsmethode werden auch Anlagen für die Gewinnung von Öl aus Ölsand, primär in Kanada, aufgebaut. Trotz der aufwendigeren Herstellung werden diese Quellen im Angesicht der steigenden Nachfrage profitabel. Nach der Förderung müssen Öl und Gas zur Weiterverarbeitung von der Quelle zur Raffinerie transportiert werden. Dies geschieht über Pipelines, Tanker oder Tanklastwagen. Der Großteil des weltweiten Transports erfolgt über den Schiffsverkehr. Daher besitzt ConocoPhillips über die Tochtergesellschaft Polar Tankers fünf hochmoderne Tanker mit Doppelhüllen. Je nach Bedarf ist man jedoch auch auf die Tanker Dritter angewiesen, welche gechartert werden.

Die Umsätze zeigen den klaren Fokus auf Nordamerika. In den USA werden 76 % der Umsätze erzielt. Weitere relevante Standorte sind Norwegen (5,6 %) und Kanada (5,4 %). Die restlichen Umsätze sind verteilt über Asien, Afrika, Europa und Australien.

Branche

Die Ölpreise und damit die Unternehmensgrundlage von ConocoPhillips waren in den letzten Jahren extrem volatil. Der Konzern musste in der Coronapandemie massive Verluste hinnehmen, mit Beginn des Krieges in der Ukraine schossen die Gewinne jedoch in die Höhe.

ConocoPhillips gehört zu den fünf größten Ölkonzernen der USA mit Shell, ExxonMobil, BP und Chevron, die damit auch die größte Konkurrenz darstellen. ConocoPhillips ist in dieser Gruppe zwar der kleinste Teilnehmer, hat aber mit fast 17 % doppelt so hohe Gewinnmargen wie der Konkurrent Shell und übertrifft auch ExxonMobil um knapp 50 %.

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