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Copart Aktie Analyse

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WKN
893807
Symbol
CPRT
Sektor
Industrie
Webseite
Copart
Investor Relations
Investor Relations
Obermatt
Copart Analyse

Copart ist ein US-amerikanischer Betreiber von Schrottplätzen für Automobile, die auf der eigenen Auktionsplattform vertrieben werden. Die Automobile werden weitestgehend über Versicherungen bezogen, die die Fahrzeuge als Totalschaden abrechnen und durch die Versteigerung ihre Verluste begrenzen wollen. Copart ist Teil des S&P 500 und am NASDAQ gelistet.

Geschichte

1982: Gründung. Willis J. Johnson eröffnet seinen ersten Schrottplatz in Kalifornien unter der Marke Copart. Von Anfang an ist der Gründer auf den Automobilmarkt konzentriert.

1994: Börsengang. Da das Unternehmen Kapital für die großflächige Expansion in den USA braucht, geht man an die Börse. Seit dem ist Copart am NASDAQ gelistet.

1996-2003: Digitalisierung. In der beginnenden Kommerzialisierung des Internets sieht auch Copart eine Chance und beginnt mit dem Aufbau einer Onlinepräsenz. Die Internetseite des Unternehmens wird zum ersten digitalen Auktionsportal für Automobile ausgebaut. Ab 2003 werden alle Auktionen exklusiv online abgewickelt.

2018: Internationalisierung. Nach der Abdeckung der USA und dem Markteintritt in Großbritannien wird weiter in Europa investiert. Finnland wird als neuer Standort etabliert. Der deutsche Markt, in welchem das Unternehmen durch Übernahmen bereits involviert ist, erlebt ein massives Wachstum.

2017: Übernahme. Das Unternehmen National Powersport Auctions wird übernommen. Es ist ein Auktionshaus für jegliche Sportfahrzeuge und insbesondere Motorräder, wodurch Copart seine Palette an angebotenen Fahrzeugtypen stark erweitern kann.

2022: Gegenwart. Heute beschäftigt Copart über 9000 Angestellte an 200 Standorten in insgesamt elf Ländern. Während die USA und Großbritannien aktuell die Kernmärkte sind, liegt der strategische Fokus langfristig auf China und Indien.

Management

Das Management von Copart wird von seit 2010 CEO Jay Adair geleitet. Er hat bereits 1989 als Manager bei dem Unternehmen angefangen und damit heute mehr als 30 Jahre Erfahrung in dem Unternehmen. Seine Beteiligungen am Unternehmen sind mehr als 800 Millionen US-Dollar wert.

Geschäftsmodell

Grudsätzlich ist Copart eine Kette von Schrottplätzen. Das Geschäftsmodell besteht jedoch nicht nur aus der Verschrottung von Fahrzeugen. Die Umsätze ergeben sich primär aus den Online-Auktionen.

Bei diesen Auktionen werden den Kunden primär teildefekte Fahrzeuge angeboten, die von Versicherungsunternehmen als Totalschaden zur Verschrottung freigegeben worden sind. Copart listet diese Fahrzeuge für die Unternehmen oder kaut sie zu niedrigen Preisen an. Dann wird entschieden, ob die Fahrzeuge für den Altmetalwert verschrottet werden, Reparaturen den Wiederverkaufswert überproportional steigern könnten oder die Fahrzeuge einfach in ihrem Zustand direkt wieder zum Verkauf angeboten werden.

Copart hat verschiedene Kunden. Zunächst gibt es solche, die schlichtweg nach einem günstigen Fahrzeug suchen. Dies ist besonders möglich, wenn man weniger Wert auf den optischen Zustand legt, da Vandalismus oder Blechschäden aufgrund der Reparaturkosten oft zu wirtschaftlichen Totalschäden führen. Die Fahrzeuge sind jedoch in der Regel mechanisch in akzeptablem Zustand und können noch lange genutzt werden.

Der zweite Kundentyp ergibt sich auf dem entstandenen Sekundärmarkt für reparierte, ehemals als Totalschaden abgeschriebene Fahrzeuge basierend.

Während eine Versicherung oft nur in bestimmten zertifizierten und damit teureren Werkstätten Reparaturen durchführen lassen kann, ist der Privatkäufer unter Umständen sogar selbst in der Lage zur Reparatur. Mit gebrauchten Ersatzteilen und eigener Arbeit kann die Reparatur den Wiederverkaufswert so stark steigern, dass der Aufwand gewinnbringend ist. Dieser Markt erlebt gerade besonders in den USA einen Trend, weswegen die hohe Nachfrage in der Konsequenz zusätzlich die Preise steigert.

Zwar werden Autos immer sicherer und moderner, was zunächst für weniger Unfälle sorgt, in der Realität steigen die Unfallraten in den USA aufgrund der starken Nutzung von Smartphones am Steuer seit 2011 wieder. Dies ist für das Unternehmen positiv, da so mehr Fahrzeuge zum Wiederverkauf angeboten werden können.

Die erfolgreiche Internationalisierung und das konstante Wachstum sprechen stark für das Unternehmen, dennoch ergeben sich ungefähr 88 % der Umsätze in den USA.

Branche

Der Gebrauchtwagenmarkt ist aufgrund der Lieferengpässe in einer Hochphase. Durch den massiven Mangel an Fahrzeugen steigert sich sogar der Wert defekter Fahrzeuge. Dies kann sogar von wenigen Einzelteilen abhängig sein, die sich nicht mehr neu als Ersatz für Reparaturen beschaffen lassen und nur durch den Kauf defekter Fahrzeuge erworben werden können. Gleichzeitig sorgen hohe Inflation und hohe Spritpreisniveaus dafür, dass Kunden jeden erdenklichen Euro oder Dollar sparen wollen und lieber einen defekten Wagen kaufen, den sie eigenständig reparieren können.

Druck auf die Umsätze des Unternehmens machen jedoch die kontinuierlich fallenden Altmetallpreise. Die tatsächliche Verschrottung wird damit zunehmend unprofitabel.

Copart ist zwar nicht der einzige Betreiber von Schrottplätzen für Fahrzeuge, hat jedoch einige signifikante Burggräben aufzuweisen. Die meisten Konkurrenten sind wesentlich kleiner und nur vereinzelt lokal handelnde Unternehmen. Copart kann über seine Online-Auktionen wesentlich mehr Kunden erreichen und so die bestmöglichen Preise erzielen. Das Unternehmen verzeichnet ein konstantes Wachstum bei den Neukunden und erzielt eine hohe Kundenbindung, da langfristiges Vertrauen in den eigenen Marktplatz geschaffen wird.

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