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Cummins Aktie Analyse

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WKN
853121
Symbol
CMI
Sektor
Industrie
Webseite
Cummins
Investor Relations
Investor Relations
Obermatt
Cummins Analyse

Das US-amerikanische Unternehmen Cummins ist ein weltweit bekannter Spezialist für Antriebstechnologien. Primär vertreibt das Unternehmen Diesel- und Gasmotoren. Die Produktpalette umfasst aber auch Wartungsdienstleistungen und diverse Zusatzkomponenten wie automatisierte Getriebe oder Turbolader.

Cummins ist an der New York Stock Exchange gelistet und Teil des S&P 500. Mit seinen aktuell 58.000 Angestellten erzielt das Unternehmen jedoch ungefähr die Hälfte seiner Gewinne außerhalb der USA.

Geschichte

1919: Gründung. Im Februar wird die Cummins Engine Company im Bundesstaat Indiana gegründet. Die Gründungspartner sind William Glanton Irwin, ein Banker, und Clessie Cummins, ein lokaler Mechaniker. Das Unternehmen treibt die Entwicklung des Dieselmotors voran, hat aber lange Zeit Schwierigkeiten damit, die wirtschaftliche Nutzbarkeit dieses Antriebes zu beweisen. Erst 1933 kann das Unternehmen mit dem Model H, einem Dieselgenerator, den ersten Erfolg vorweisen.

1929-1952: Renngeschichte. Um die Wirksamkeit der Motoren unter Beweis zu stellen, werden Prototypen in verschiedenen Indie-Rennwagen verbaut, deren Teams und Fahrer moderate Erfolge feiern können. In dieser Zeit wird mit einem Cummins-basierten Fahrzeug der Geschwindigkeitsrekord für Dieselfahrzeuge mit 162 km/h aufgestellt.

1952-1959: Nachkriegsboom. Das Unternehmen bringt nach Ende des Zweiten Weltkrieges einen neuen Motor, das Model N, an den Markt. In den Fünfziger Jahren wird der Motor in jedem zweiten US-amerikanischen LKW verbaut. Beliebt sind die Motoren aufgrund der hohen Leistung bei sehr geringem Verbrauch.

1962-1968: Internationalisierung. Das Unternehmen erschließt den indischen Markt durch ein Joint Venture mit der Kirloskar Group. Auch in Deutschland findet sich mit dem Produzenten Krupp, der damals noch Fahrzeuge herstellt, ein bedeutender Abnehmer für Cummins’ Motoren.

1996: Europa. Mit den Fahrzeugherstellern IVECO und New Holland wird ein europäisches Joint Venture mit dem Namen European Engine Alliance (EEA) zur Fertigung von Motoren in Europa gegründet. Seine Beteiligung von 33 % verkauft das Unternehmen 2008 schließlich an Fiat.

1999: China. Im Auftrag der Stadtverwaltung Beijings wird eine Flotte von 300 Bussen mit Gasantrieb gebaut. Damit trägt das Unternehmen zur Verbesserung der Luftqualität in der Hauptstadt Chinas bei und demonstriert neuste Technologien.

2003: Dodge. Nach sechzehnjähriger Zusammenarbeit mit Dodge erreicht das Unternehmen den Meilenstein von einer Million verbauten Cummins-Motoren.

2015: Rekordleistung. Das Unternehmen beginnt nach fünf Jahren Entwicklung mit der Produktion des leistungsstärksten Gasmotors der Unternehmensgeschichte. Die Maschine leistet 5.000PS und wird in Schiffen sowie Güterzügen eingesetzt.

2018: Elektrifizierung. Das Unternehmen nimmt elektrische Antriebe mit ins Portfolio auf und demonstriert seine Zukunftsorientierung durch die Übernahmen mehrerer auf die noch junge Technologie spezialisierten Unternehmen.

2022: Gegenwart. Heute ist Cummins einer der größten Produzenten von Dieselmotoren weltweit. Unter anderem ist man der größte Investor im chinesischen Motorenmarkt. Nicht nur in elektrische Antriebe, sondern auch in den Einsatz von Wasserstoff wird weiter massiv investiert.
Das Unternehmen verfügt heute über 500 Vertriebsstandorte sowie 9.000 zertifizierte Partnerhändler, die die Produkte des Unternehmens global verkaufen, einbauen und warten.

Geschäftsmodell

Mit über 100 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Motoren und Antrieben für primär industrielle Zwecke ist Cummins heute ein globaler Marktführer. Die angebotenen Antriebstechnologien unterteilen sich in drei Produktkategorien:

1. Motoren:

Das Geschäft mit den klassischen Verbrennermotoren ist immer noch der Kern des Geschäfts. Diesel, Gas und alternative Kraftstoffe können in den verschiedenen Produkten als Treibstoff verwendet werden, was die Einsatzmöglichkeiten stark erweitert. Zudem wird modernste Filtertechnik und Elektronik eingesetzt, um die Leistung zu optimieren und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.

Die heutigen Motoren basieren auf teilweise vor über 60 Jahren eingeführten Designs, die kontinuierlich optimiert worden sind. Dies hat zudem den weiteren Vorteil, dass viele Teile zwischen den Generationen austauschbar sind und die Antriebe über Jahrzehnte im Einsatz sein können.

Zu den Anwendungsfeldern gehören der Lastkrafttransport, Agrargeräte, die Schifffahrt und auch der Schienenverkehr.

Trotzdem ist sich das Unternehmen der Umwelteinflüsse seiner Produkte bewusst und entwickelt ebenfalls Wasserstofftechnologie zum kommerziellen Einsatz. Diese Forschung steht jedoch noch am Anfang.

2. Generatoren und Versorgungssysteme:

Dieses Segment umfasst industrielle sowie konsumentenorientierte Stromgeneratoren, Umspannanlagen sowie diverse elektrotechnische Komponenten. Die Produkte werden alle durch Cummins Oman, eine Tochtergesellschaft, hergestellt.

3. Ersatzteile und Komponenten:

Zwei wesentliche Produktgruppen sind hier Abgassysteme und Turbolader. Erstere können zur Nachrüstung verkauft werden, um alte Motoren auf neue Standards zu bringen. Um darüber hinaus langfristig den zuverlässigen Betrieb zu garantieren, werden viele Modellreihen über Jahrzehnte durch die Ersatzteilproduktion unterstützt. Die hergestellten Turbolader sind auch mit anderen Dieselmotoren mit mehr als drei Litern Hubraum kompatibel und weltweit erhältlich.

Cummins ist ein längst etablierter Marktteilnehmer und hat seine Dividenden seit 2008 kontinuierlich gezahlt und fast jährlich erhöht. Dabei wurden Ausschüttungsquoten um die 40 % aufrechterhalten, die dem Unternehmen trotzdem die Investition in Zukunftstechnologien wie Wasserstoff ermöglichen.

Cummins zeichnet sich als Maschinenbauer besonders durch den hohen Markenwert aus. Jedem Automobilinteressierten ist die Marke für die Leistung und Zuverlässigkeit bekannt. Das Unternehmen ist als vollständig vertikal integrierter Marktteilnehmer zudem an jedem Schritt der Wertschöpfungskette eines Motors beteiligt. Besonders verantwortlich für das gute Image ist die Partnerschaft mit Doge, welches die Motren in seinen Trucks verbaut. Diese werden als alltagstaugliche Arbeitgeräte an Privatkunden verkauft.

Heute machen die USA 52 % der Umsätze aus. Der Rest entfällt primär auf Europa, Indien und China. Die internationale Wachstumsstrategie hat sich damit als erfolgreich erwiesen. Hervorzuheben ist hier die Tendenz zu Joint Ventures, die den Markteintritt mit einem erfahrenen Geschäftspartner erleichtern. Dieses Konzept hat sich sowohl in China als auch in Indien als Erfolg erwiesen.

Die Umsätze zeigen einen Fokus auf den industriellen Markt.

Über Cummins Distribution werden die Produkte direkt an den Endkunden vertrieben. Dieses Segment hat jedoch nur einen Anteil von 32 % am Unternehmensumsatz. Die restlichen Umsätze entstehen im B2B-Geschäft mit Abnehmern, die in der Regel große Stückzahlen bestellen:

1. Motoren: 32 % des Umsatzes

2. Ersatzteile und Komponenten: 25 % des Umsatzes

3. Generatoren und Versorgungssysteme: 11 % der Umsätze

Branche

Das Motorengeschäft ist längst etabliert und hat lange Tradition. In industriellen Anwendungen ist Zuverlässigkeit die oberste Priorität. Cummins hat diese Zuverlässigkeit mit immer neuen Meilensteinen in der Motorentechnik bewiesen. Das Unternehmen hat zwar keinen direkten Konkurrenten, der rein auf den Maschinenbau setzt, ist jedoch bei weitem nicht der einzige Produzent in den einzelnen Branchen. Das Unternehmen Paccar ist beispielsweise einer der größten Konzerne der Welt in der Produktion von Lastkraftwagen und besonders deren Antrieben. Der Hersteller Nikola ist trotz diverser Kontroversen ein ernstzunehmender Konkurrent bei der Einführung elektrischer und wasserstoffbasierter Antriebe für Lastkraftwagen.

Das Kerngeschäft ist aktuell zwar weitgehend unangefochten und auch wenn heute 76 % der weltweit im Einsatz befindlichen Lastkraftwagen Dieselantriebe nutzen, sind deren Emissionen mit den Zielen zur C02-Neutralität vieler Länder langfristig unvereinbar. Unweigerlich steht dem Unternehmen ein massiver Wandel bevor.

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