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Expedia Group Aktie Analyse

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WKN
A1JRLJ
Symbol
EXPE
Sektor
Zyklischer Konsum
Investor Relations
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Die Expedia Group (kurz: Expedia) ist nach eigenen Angaben das viertgrößte Reisebüro in den USA und einer der größten Online-Reiseanbieter in Deutschland. Über die Vereinigten Staaten hinaus, ist Expedia in 31 Ländern tätig. Exedia umfasst neben dem gleichnamigen Reiseportal die Schwesterseite Hotels.com, den Geschäftsreisespezialisten Egencia sowie den Ferienwohnungen-Vermittler Home­away (in Deutschland bekannt als Fewo-direkt.de). Außerdem ist Expedia auch mehrheitlich an der Reisesuchmaschine Trivago beteiligt.

Das Unternehmen vermittelt sowohl Einzelleistungen wie Flüge, Hotelübernachtungen und Mietwagen als auch Pauschalreisen. Darüber hinaus vor Ort Leistungen und Services wie Eintrittskarten, Besichtigungstouren, Transfers und Restaurantreservierungen auch unabhängig von einer Reisebuchung angeboten. Mit Egencia bietet es außerdem einen Service für Unternehmen und Geschäftsreisende an.

Der Firmensitz befindet sich in Seattle im Westküsten-Staat Washington.

Geschichte

1995/1996: Gründung. Expedia wurde 1995 innerhalb von Microsoft als „Microsoft Expedia Travel Services“ gegründet. Ein Jahr später ging die Website „expedia.com“ online.

1999: Der erste Börsengang. Im Aufwind der Dotcom-Blase ging Expedia als Spin-Off von Microsoft an die Börse. Microsoft behielt die Mehrheit an Expedia. Zu diesem Zeitpunkt betrieb Expedia Webseiten in Deutschland, Kanada und Großbritannien.

2001-2003: Übernahme durch USA Networks. Im Jahr 2001 verkauft Microsoft die Mehrheit an Expedia an USA Networks. Nach dem Verkauf seiner Entertainment-Assets an Vivendi Universal im Jahr 2002, ändert USA Networks seinen Namen in USA Interactive. Schließlich erwirbt USA Interactive, mittlerweile umbenannt in InterActiveCorp, im Jahr 2003 die restlichen Anteile von Expedia.

2005: Börsengang zum Zweiten. Am 9. August 2005 folgte der neuerliche Börsengang als Expedia mit den Tochtergesellschaften Expedia, Expedia Corporate Travel, TripAdvisor, Classic Vacations, eLong, Hotels.com und Hotwire.com. Expedia ist seitdem unter dem Symbol „EXPE“ an der Nasdaq gelistet.

2011/2012: Fokus auf Asien und die Übernahme von Trivago. Im Jahr 2011 wird der Fokus auf die Region Asien-Pazifik mit Joint Ventures und erweiterten Partnerschaften mit Air Aisa, Tencent und eLong ausgebaut. 2012 wächst das Unternehmen in Europa mit Via Egencia weiter und gliedert Tripadvisor über einen Spin-Off aus. Im Dezember 2012 kaufte Expedia die Mehrheit an der Hotelsuchmaschine trivago.

2014/2015: Kein Wachstum ohne Kritik. Ende Januar 2014 wurde bekannt, dass Expedia in unlauterer Weise versucht hat, ein besseres Ranking in der Suchmaschine Google zu erhalten. Außerdem wurde ein Verstoß gegen EU-Recht bekannt. Im November 2014 übernahm Expedia die Wotif-Gruppe, im Januar 2015 Travelocity und im Februar 2015 Orbitz Worldwide. Im November 2015 übernahm Expedia die Firma Homeaway, einen Online-Vermittler von Ferienwohnungen. Homeaway ist in Deutschland vor allem durch die Marke FeWo-direkt bekannt.

2018: Umbenennung in Expedia Group. Im Jahr 2018 wird Expedia Inc. zur Expedia Group, welche mittlerweile mehr als 10 weltweit bekannte Marken in der Reisebranche repräsentiert.

2020: Stellenabbau. Im Februar 2020 kündigte Expedia den Abbau von 3.000 Stellen, etwa 12 % der Belegschaft, an und verwies auf ein „enttäuschendes Jahr 2019“. Der damalige CEO Barry Diller erklärte, das Unternehmen sei zu stark aufgebläht worden.

2021: Verkäufe von Classic Vacations und Egencia. Im März 2021 erwarb Najafi Companies die Website, die Marke und die Mitarbeiter von Classic Vacations von Expedia. Wenige Monate später, im November 2021, schloss American Express Global Business Travel die Übernahme von Egencia von Expedia ab.

Mission

Die Mission von Expedia ist es, das globale Reisen für alle und überall voranzutreiben.

Das Ziel von Expedia sei es, die gesamte Bandbreite seiner globalen Plattform zur Entfaltung zu bringen. Expedia möchte für Reisende und für Partnerunternehmen die gesamte Welt in Reichweite bringen.

Management

Peter Kern ist seit April 2020 Geschäftsführer von Expedia.

Kern hat einen Bachelor von der Wharton School der University of Pennsylvania.

Seit Abschluss der Abspaltung von InterActiveCorp ist er Director und seit Juni 2018 stellvertretender Vorsitzender von Expedia. Zuvor war Kern CEO von Tribune Media und Managing Partner von InterMedia Partners, einer Private-Equity-Gesellschaft. Bevor er zu InterMedia kam, war er Senior Managing Director und Principal von Alpine Capital. Vor seiner Tätigkeit bei Alpine Capital gründete Kern 1996 Gemini Associates und fungierte von der Gründung bis zur Fusion mit Alpine Capital im Jahr 2001 als Präsident.

Branche

Expedia ist als Online-Reisebüro der Tourismus-Branche zuzuordnen.

Tourismus gehört zum zyklischen Konsum. Damit sind die Produkte und Dienstleistungen gemeint, die wir nicht im alltäglichen Leben brauchen. Reisen für den überwiegenden Teil der Menschen im Leben eine ziemlich geringe Priorität und das hat die Branche für Investoren unattraktiv gemacht.

Der Tourismus-Markt wächst um rund 3,5 % pro Jahr und das gleichmäßig über alle Segmente wie Pauschalreisen, Hotels und Ferienwohnungen hinweg — allerdings recht zyklisch. In Wirtschaftskrisen nimmt die Anzahl der Reisenden ab. Es reichen nur 10 % Nachfrageeinbruch, um die Gewinne der ganzen Branche zu zerstören. In Wirtschaftskrisen oder auch in einer schlechten Saison wie im Herbst gibt es zu viel Angebot mit hohen Fixkosten und das führt zu Preisschlachten auf Kosten der Gewinne aller Unternehmen.

Die Reise- und Touristikbranche ist ein Markt, der zuletzt durch Corona mitunter am stärksten getroffen wurde. Die Prognosen gehen von einer Erholung bis 2025 aus.

Ein besonders attraktiver Markt ist Asien. Während die Reisebranche in den Industrienationen bereits gesättigt ist, steigen in Asien viele Leute erst in die Mittelschicht auf. Deshalb wächst der Markt dort auch mit etwa 7 % pro Jahr.

Geschäftsmodell

Expedia hat aktuell drei wesentliche Geschäftsbereiche.

Der größte Teil der Umsätze – etwa 78 % des Gesamtumsatzes – wird im sogenannten Retail Bereich erwirtschaftet. Der Bereich Retail umfasst das Kerngeschäft des Online-Reisebüros. Die Umsätze in diesem Bereich stammen beispielsweise aus der Vermittlung von Hotels, Ferienwohnungen, Flügen, Mietfahrzeugen und Eintrittskarten.

Das zweite Segment ist das Business-to-Business (B2B) Geschäft. Darauf entfallen etwa 17 % des Umsatzes. Das B2B Geschäft baut darauf, dass Partner das Expedia TAAP-Buchungstool nutzen, um Reisen zu vermitteln. Das Tool ermöglicht es anderen Reisebüros das Netzwerk von Expedia zu nutzen und ihre Vergütung für Buchungen bei internationalen Hotelketten wie Marriott, Highgate und Club Quarters deutlich zu steigern.

Das dritte Segment ist trivago, wobei nur rund 4 % aller Umsätze darauf entfallen. trivago ist eine Hotel-Metasuche im Internet. Dort können die Preise von Hotels, Hostels oder „Bed and Breakfast“-Unterkünften verglichen werden. Die Website durchsucht nach eigenen Angaben Preise von mehr als einer Million Hotels weltweit aus über 250 Buchungsseiten.

Kennzahlen

Expedia erreicht im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) 2 von 10 Punkten. Der Punktverlust ist auf die schwache Performance der letzten Jahre und die zyklische Gewinnentwicklung, vor allem infolge der Corona-Pandemie, zurückzuführen.

Die prognostizierte Umsatzwachstum der nächsten drei Jahre liegt nur bei 9 % p. a. Die Prognose von rund 20 % p. a. für das Gewinnwachstum der nächsten drei Jahre bau darauf, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie überwunden werden.

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