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Aktie Analyse

RWE Aktie Analyse

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WKN
703712
Symbol
RWE
Sektor
Versorger
Webseite
RWE
Investor Relations
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Obermatt
RWE Analyse

RWE ist Deutschlands größter Energieversorger mit Sitz in Essen. Das DAX Unternehmen befindet sich aktuell in einem Strukturwandel und möchte in Zukunft mehr auf erneuerbare Energien setzten. Dies wird durch die neue Firmenmission deutlich: RWE will bis 2040 CO₂-neutral werden.

Die Geschichte von RWE reicht bis ins Jahr 1898 zurück. In diesem Jahr wurde das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk, kurz RWE gegründet. Bis Mitte der 1950er Jahre betrieb RWE nur Kohle- und Wasserkraftwerke. Da der Energiebedarf jedoch kräftig wuchs, wurden neue Energiequellen benötigt. Deshalb eröffnete RWE 1961 das erste deutsche Atomkraftwerk. Weitere folgten. Nach dem Reaktorunfall in Fukushima wuchs jedoch die Kritik an Atomkraftwerken und die Bundesregierung beschloss den Atomausstieg, was den Konzern erstmals in eine finanziell schwierige Lage brachte. Aufgrund weiterer schwieriger Marktbedingungen spaltete RWE 2015 die erneuerbare Energien Sparte unter dem Namen Innogy ab. Doch nur 5 Jahre später wurde Innogy wieder aufgelöst: Das Unternehmen wird in RWE und E.ON integriert. RWE übernimmt die Produktion der erneuerbaren Energien, E.ON den Vertrieb des Stromnetzes. Die Übernahme war für RWE der Startschuss für ihr Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden.

CEO ist seit 2021 der ehemalige CFO Dr. Markus Krebber. Er arbeitet seit 2012 bei RWE und durchlief dort die Finanzabteilung. Ankeraktionäre hat RWE nicht. BlackRock hält mit 7% einen eher kleinen Anteil der Aktien.

Branchenanalyse

RWE ist Stromerzeuger und damit stark vom Strommarkt abhängig. Gemeinsam mit Netzbetreibern wie zum Beispiel E.ON sorgen die Stromerzeuger dafür, dass jedem Menschen in Deutschland der Strom rund um die Uhr zur Verfügung steht. Wie wichtig Strom für uns im Alltag ist, merken wir meistens erst, wenn er weg ist.
Der Strommarkt funktioniert wie folgt:
Der Netzbetreiber errechnet, wie viel Strom er für die nächsten Jahre für die Kunden benötigt und sichert sich diesen vertraglich beim Stromerzeuger. Wird weniger Strom verbraucht als geplant, werden die Überschüsse in Energiespeichern wie Batterien oder Pumpspeicherkraftwerken gespeichert. Wird dann einmal mehr Strom benötigt als gelangt wird die zusätzliche Energie durch die bereits genannten Energiespeicher zur Verfügung gestellt.
Der Strommarkt befindet sich seit einigen Jahren im Wandel. Es werden mehr erneuerbare Energiequellen genutzt. Der Strom aus Kern und Kohlekraftwerken wird jährlich weniger. Hinzu kommen viele kleinere Stromeinspeisungen von privaten PV-Anlagen. Der Wandel bringt viele Herausforderungen mit sich. Erneuerbare Energiequellen sind meist wetterabhängig und durch die vielen privaten PV-Anlagen wird es schwieriger den benötigten Strom vorauszusagen. Da immer mehr Haushalte ihren Strom selbst produzieren und ins Netz einspeisen, sinkt die Nachfrage nach dem Strom der Stromerzeuger leicht ab. Zusätzlich werden Maschinen und Elektrogeräte immer effizienter. Der Strombedarf wird trotz steigender Elektrifizierung leicht sinken.

Geschäftsmodell

Das Geschäft lässt sich in Primärenergien und erneuerbare Energien unterteilen. Die Aufteilung erfolgt nach produzierten GWh.

Primärenergien sind aktuell für Rund 78% der produzierten Energie verantwortlich:

  • Gas 35%
    Gas hat von den Primärenergien die beste CO₂ Bilanz und wird daher auch noch in Zukunft eine große Rolle für RWE spielen. Die Kraftwerke sind schnell betriebsbereit und somit auch für „Teilzeit“ betrieb gut geeignet.
  • Braunkohle 24%
    Im Jahr 2020 wurde 25% weniger Energie durch Braunkohle gewonnen. Wie auch bei Erdgas sieht RWE Braunkohle als wichtigen Partner für die erneuerbaren Energien. Vor allem, wenn die Wetterbedingungen längere Zeit nicht optimal sind, ist auf Braunkohle nach wie vor Verlass.
  • Kernenergie 14%
    Kernenergie ist ein Auslaufmodell im RWE Konzern. Ende 2022 nimmt das Unternehmen sein letztes Atomkraftwerk vom Netz.
  • Steinkohle 5%
    Nur noch 5% der produzierten Energie entsteht durch Steinkohle. Die Produktion hat sich gegenüber dem Vorjahr halbiert. Auch dieser Trend wird sich fortsetzen.

Erneuerbare Energien sind für 20% des produzierten Stroms verantwortlich. Innerhalb der Sparte ist die Energieverteilung wie folgt:

  • Offshore und Onshore 75%
    Mit 75% der produzierten Energie der Hauptproduzenten in der Sparte der erneuerbaren Energien. In Texas betreibt RWE Windparks, die zu den größten der USA gehören.
  • Biomasse 14%
    Der Bereich Biomasse umfasst sowohl Biogas als auch Holzpellets. Beides wird verbrannt und erzeugt dadurch Strom. Bei der Verbrennung entsteht so viel CO₂, wie die Pflanze über ihre Lebensdauer aufnimmt.
  • Wasserkraft 7%
    Es ist eine der wenigen erneuerbaren Energien, welche Rund um die Uhr Strom produzieren kann. Gewinne sind besonders planbar.
  • Solar: 2%
    In diesem Bereich wird Strom durch Solaranlagen erzielt. RWE plant neue Projekte selbst, kauft sich aber auch in bestehende Fotovoltaik Parks ein. Wie bei fast allen anderen erneuerbaren Energien hat Solarenergie das Problem, dass Energie nicht immer auf Abruf produziert werden kann. Man ist stets vom Wetter abhängig.

Energiespeicher sind für 2% des "produzierten" Stroms verantwortlich:
Hier wird strenggenommen kein neuer Strom produziert, sondern gespeichert: Wird einmal zu viel Strom generiert, kann er in Pumpspeichern oder Batteriespeichern gespeichert werden: Pumpspeicherkraftwerke pumpen mit dem überflüssigen Strom Wasser einen Hügel hinauf, wo es in Seen gespeichert wird. Wird wieder Strom benötigt, kann das Wasser wieder durch Rohre nach unten fließen. Durch den Wasserfall entsteht Energie, welche einen Generator antriebt. Dieser erzeugt dann den Strom.

Dividende

RWE ist ein langjähriger Dividendenzahler, jedoch musste das Unternehmen zwischen 2015 und 2020 die Dividende pausieren. Das Unternehmen leidet stark am Wandel des Strommarktes. Das komplette Geschäftsmodell muss in den nächsten Jahren umgekrempelt werden. Die Investitionen sind Kapitalintensiv. Trotzdem lag die Dividende 2020 bei immerhin 0,80€.

RWE AlleAktien Qualitätsscore

Im AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) erreicht RWE 3 von 10 Punkten.

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