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IWF senkt Prognose: Deutsche Wirtschaft soll dieses Jahr nur noch um 0,2 Prozent wachsen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft für das laufende Jahr erneut nach unten korrigiert. Laut den neuesten Vorhersagen wird erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands nur um magere 0,2 Prozent wachsen wird, was einen deutlichen Rückgang gegenüber der früheren Prognose von 0,5 Prozent darstellt. Diese Revision macht Deutschland zur schwächsten der großen Volkswirtschaften weltweit.

Die deutsche Wirtschaft hatte bereits im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von lediglich 0,3 Prozent zu kämpfen, während andere große Volkswirtschaften deutlich stärker wuchsen. Für 2025 erwartet der IWF eine leichte Erholung mit einem Wachstum von 1,3 Prozent, was jedoch immer noch unter den früheren Schätzungen liegt.

Als Ursache für die schwache Performance sieht der IWF unter anderem den anhaltend schwachen Konsum in Deutschland, der durch die hohen Energiekosten infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine weiter belastet wird. Trotz einer allgemeinen Stabilisierung der Weltwirtschaft bleibt die Lage in Deutschland prekär.

Der IWF betont, dass sich weltweit die wirtschaftliche Erholung mit einer erwarteten Wachstumsrate von 3,2 Prozent in diesem und im nächsten Jahr stabilisiert, was jedoch immer noch unter dem langjährigen Durchschnitt von 3,8 Prozent liegt. Besonders die reicheren Industrienationen zeigen eine robustere Erholung als die ärmeren Länder.

Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Inflation, die in den Industriestaaten auf dem Rückzug ist und Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich macht, was wiederum das Wirtschaftswachstum ankurbeln könnte. In den Schwellen- und Entwicklungsländern bleibt die Inflation jedoch ein ernstes Problem, mit erwarteten Raten von 8,3 Prozent in 2024 und 6,2 Prozent in 2025.

Der IWF warnt zudem vor den Risiken einer hohen Staatsverschuldung, die seit der Coronapandemie stark angestiegen ist. Die Regierungen seien aufgefordert, wieder finanzielle Spielräume zu schaffen, um auf künftige Krisen reagieren zu können, auch wenn dies kurzfristig das Wachstum belasten könnte.

Diese Entwicklungen zeigen, dass die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen weiterhin eine bedeutende Rolle spielen und die deutsche Wirtschaft insbesondere vor schwierige Aufgaben stellt.