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EPAM Aktie Analyse

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WKN
A1JS9Q
Symbol
EPAM
Sektor
Technologie
Webseite
EPAM
Investor Relations
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Obermatt
EPAM Analyse

EPAM Systems (kurz EPAM) ist ein weltweiter Anbieter für Software-Engineering und IT-Beratungsdienstleistungen mit Sitz in Pennsylvania. Zu den Dienstleistungen gehören Beratung, Design, Entwicklung, Betrieb und Optimierung von IT-Prozessen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen fast 45.000 Mitarbeiter, hauptsächlich in Ländern mit günstigen Lohnkosten.

Das Unternehmen wurde 1993 von Arkadiy Dobkin und Leo Lozner unter dem Namen Effective Programming for America (EPAM) gegründet. Beide sind belarussische Einwanderer, die in den USA den Bedarf nach günstiger Software erkannt haben. Die Entwicklung der Software wurde in ein Büro in Minsk ausgelagert, wo die Lohnkosten deutlich geringer waren.

1996 gewinnt EPAM den Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive als Kunden und entwickelt für das Unternehmen eine Software zur Automatisierung des Vertriebs. Durch die exzellente Arbeit konnte schon ein Jahr später SAP als dauerhafter Geschäftspartner gewonnen werden.

2003 beschäftigt EPAM bereits 500 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 35 Mio. US-Dollar, der sich auf rund 200 Kunden verteilt. Um der Nachfrage gerecht zu werden, übernimmt das Unternehmen in 2004 Fathom Technology, sowie zwei Jahre später VDI, um nach Ungarn und Russland zu expandieren — ebenfalls Länder mit günstigen Lohnkosten.

2012 folgte der Börsengang von EPAM Systems. Mit dem frischen Kapital wurden zwei weitere Firmen aufgekauft, um das eigene Knowhow zu erweitern. Heute bietet EPAM sowohl die Beratung als auch die Umsetzung der IT-Projekte aus eigener Hand an.

Der Co-Founder Arkadiy Dobkin ist noch heute als Chief Executive Officer bei EPAM. Er kommt gebürtig aus Belarus und hat in Minsk seinen Master in Elektrotechnik abgeschlossen. Vor seiner Gründung arbeitete er bei dem Versicherungsunternehmen Prudential Financial und wechselte anschließend zu Colgate-Palmolive. Während seiner arbeit bei Colgate-Palmolive gründete er gemeinsam mit Leo Lozner EPAM Systems. Positiv für Aktionäre: Dobkin hält immer noch knapp 4 % der Anteile an EPAM. Langfristig Mehrwert für Aktionäre schaffen ist also auch in seinem besten Interesse.

Der Markt für IT-Dienstleistungen wächst mit rund 8 %

Der Markt für IT-Dienstleistungen ist ein attraktiver Wachstumsmarkt. Das Problem ist, dass es schwierig ist, gute Informatiker zu finden und Unternehmen oft nicht das Geld haben, um für jeden Bereich einen eigenen Informatiker einzustellen. Genau dieses Problem lösen IT-Dienstleister. Sie bieten die zeitlich befristete Kompetenz, die alle Unternehmen mit IT-Infrastruktur benötigen. Der Markt teilt sich dabei grob in zwei Geschäfte auf.

  • IT-Projektgeschäft. Hier geht es darum, neue IT-Lösungen in Unternehmen zu bringen, damit Unternehmen moderner werden. Für Beratung und Implementierung des Projekts werden dann externe Dienstleister wie EPAM benötigt. Im Englischen wird dieses Segment auch Build genannt.
  • IT-Betrieb. Hier geht es hauptsächlich um regelmäßige Wartung oder sich wiederholende Aufgaben. Zum Beispiel die Betreuung von IT-Infrastruktur, für die aber kein eigener Mitarbeiter eingestellt werden soll. Stattdessen leiht man sich dauerhaft einen Mitarbeiter von einem IT-Dienstleister, der diese Aufgabe durchführt.

▲ IT-Dienstleistungen lösen das Bedürfnis vieler Unternehmen nach qualifizierten Fachkräften. Der Markt wächst um rund 8 % pro Jahr, denn die eigenen Mitarbeiter setzt man am liebsten in komplexen oder sicherheitsrelevanten Bereichen ein. Je einfacher die Aufgabe ist, umso einfacher kann man sie an eine andere Firma abgeben. Diese Entwicklung hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen.

Geschäftsmodell: EPAM entwickelt günstig, aber gut

Der Grund, warum Unternehmen meist externe Dienstleister beauftragen, anstatt eigene Mitarbeiter einzustellen, ist, dass die Informatik weitestgehend eine globale Angelegenheit ist. Ein Programmierer aus Deutschland, ein Programmierer aus den USA und ein Programmierer aus Indien werden im Optimalfall alle zur exakt gleichen Lösung für ein Problem kommen. Es gibt keine Sprachunterschiede in der Programmiersprache.

Deshalb ergibt es Sinn, Softwareentwicklung ins günstigere Ausland auszulagern. In osteuropäischen Ländern verdienen Softwareentwickler etwa ein Zehntel ihrer US-amerikanischen Kollegen. Aber natürlich ist mit Outsourcing immer ein gewisses Risiko verbunden, besonders wenn es auf “eigene Faust” geschieht. Deshalb bildet EPAM Systems das Bindeglied zwischen günstigen Preisen und geprüfter Qualität.

EPAM bietet noch heute das Kerngeschäft der Softwareentwicklung als externer Dienstleister an. Doch die Kompetenzen wurden über die Zeit immer weiter ausgebaut. Mittlerweile betreut das Unternehmen Kunden bei allen Formen von IT-Dienstleistungen: Beratung, Design, natürlich die Entwicklung, den Betrieb und die Optimierung von IT-Prozessen. Durch diese breite Diversifikation von Services hat EPAM für jedes Unternehmen das passende Angebot. Dementsprechend vielschichtig sieht auch die Umsatzaufteilung nach Branchen aus. Kein Bereich ist für mehr als rund ein Fünftel des Umsatzes verantwortlich.

Geografisch ist EPAM nicht wirklich stark diversifiziert. Hauptfokus liegt mit 60 % der Umsätze in Nordamerika, da hier die Entwicklungskosten für Software sehr hoch sind. Europa ist mit 33 % Umsatzanteil der zweitgrößte Markt. In Schwellen- und Entwicklungsländern kann sich EPAM kaum durchsetzen, da die IT-Kosten dort entsprechend gering ist. Hier hat das Unternehmen keine Chance, preislich zu konkurrieren.

Wachstum ohne Ende: Die Kennzahlen von EPAM

Seit 2010 konnte das Unternehmen sowohl Umsätze als auch operative Gewinne um mehr als 25 % pro Jahr steigern. Eine Verlangsamung des Wachstums ist aktuell nicht in Sicht. 2020 mussten einige Projekte verschoben werden, sodass das Wachstum “nur” knapp 15 % betrug. Diese Projekte werden aber nachgeholt und die Zahlen für 2021 dementsprechend aussehen. Die operative Marge ist aufgrund des personalintensiven Geschäfts nur knapp zweistellig, dafür aber stabil. Solange die Umsätze weiter steigen, wird auch der Gewinn mitziehen.

Bilanziell ist EPAM Systems sicher und stabil aufgestellt. Eine Nettoliquidität von über 1 Mrd. US-Dollar dient als angenehmer Sicherheitspuffer für schwache Jahre. Auch kleinere Übernahmen zur Kompetenzerweiterung sind problemlos aus dem Cashbestand bezahlbar.

Als klassischer Fast Grower ist es nicht verwunderlich, dass EPAM aktuell keine Dividende zahlt. Zudem hat sich die Anzahl der Aktien über die letzten Jahre um etwa 3 % pro Jahr erhöht, was natürlich zu einer Verwässerung der Anteile hält. Da es sich hierbei um Mitarbeiterboni handelt und die Aktie in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist, wird auch die Verwässerung in Zukunft abnehmen.

EPAM Systems AlleAktien Qualitätsscore

▲ Im AAQS erreicht EPAM Systems volle 10 von 10 Punkten und zählt damit zu den absoluten Qualitätsunternehmen.

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