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Aktie Analyse

Goldman Sachs Aktie Analyse

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WKN
920332
Symbol
GS
Sektor
Finanzen
Investor Relations
Investor Relations

Goldman Sachs ist ein amerikanisches Unternehmen und die zweitgrößte Investment Bank der Welt. Die US-Bank hat sich im Gegensatz zu vielen anderen US-Banken auf das profitable Investment Banking fokussiert, statt Einkommen durch Zinsen. Goldman Sachs bietet seinen Kunden insbesondere Market Making (das Vermitteln von Wertpapieren zwischen Käufern und Verkäufern, ähnlich einer Börse) und Mergers and Acquisitions (M&A). Hierbei entstehen hohe Provisionen, die relativ unabhängig von der Rendite der Wertpapiere und Unternehmen sind. Goldman Sachs kann so den Börsen-Boom der letzten Jahre perfekt für sich nutzen und steigende Gewinne verzeichnen.

Das Unternehmen wird 1896 vom deutschen Einwanderer Marcus Goldman als M. Goldman & Company in Amerika gegründet. Das Geschäft besteht zunächst darin, Schuldscheine von Tabak- und Diamanthändlern anzukaufen. Diese kauft er mit Abschlag ein und er nimmt das Risiko auf sich, sie bei der Bank einzulösen und dabei das Kapital sowie die Zinsen darauf zu erhalten. Ähnlich wie Dagobert Duck, transportiert er diese in seinem Zylinder. In den Jahren 1882-1885 stößt sein Schwiegersohn Samuel Sachs dazu, welcher später als Erfinder der Aktie in die Geschichte eingeht. Denn er entwickelt das Neuemissionsgeschäft an der Börse an zusätzliche Aktionäre. Aktien im Sinne einer „einfachen Firmenbeteiligung“ gab es schon vorher. 1896 folgt der Schritt an die amerikanische Börse, damals noch mit Aktien in Form von physischen Papieren. 1929 steht das Unternehmen im Rampenlicht des IPO Booms, denn sie bringen viele Unternehmen erfolgreich an die Börse und erarbeiten sich damit einen guten Ruf. Sie gelten de facto als Garant für einen erfolgreichen Börsengang. Im Zuge des schwarzen Donnerstages wird Goldman Sachs Kursmanipulation und Insiderhandel vorgeworfen. Regulierungen der Börse kommen erst später. 2008 sind sie wieder die profitabelsten Banker der Wall Street. Goldman Sachs macht durch den Leerverkauf von Subprime-Anleihen auf Hypotheken 4 Mrd. USD Gewinn. Gleichzeitig gehen viele andere Banken und Geschäftspartner insolvent oder schreiben massive Verluste. Goldman ist eine der einzigen Banken, die durch ihr Geschäftsmodell profitabel bleibt. Heute ist Goldman Sachs eine der 30 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als systemrelevant eingestuft werden und damit umgangssprachlich „too big to fail“ sind. Es handelt sich also um eine der wichtigsten Banken für das globale Finanzsystem.

Geführt wird das Unternehmen von David Solomon, er wollte bereits im Studium bei Goldman Sachs arbeiten, wurde damals aber abgelehnt, er musste sich in mehreren Stationen nach oben arbeiten, bis er 1999 seine Karriere bei GS starten konnte und seit 2018 ist er CEO des Unternehmens. Insgesamt fällt das Fazit zu David M. Solomon als CEO von Goldman Sachs also äußerst positiv aus. Durch die eigene Leistung hat er es geschafft, über viele Jahrzehnte auf der Karriereleiter stetig aufzusteigen. Zusätzlich ist er musikbegeistert, produziert eigene Musik, hatte bereits Auftritte als DJ und namenhaft features mit David Guetta, Kygo, Galantis und weiteren.

Branchenanalyse

Banken verdienen in zwei einfachen Kategorien Geld:

Zinseinkommen: Kreditgeschäft, also das Vergeben von Krediten aller Art. Das umfasst Hypotheken, Firmenkredite und Konsumkredite.

Nicht-Zinseinkommen: Alle anderen Umsätze. Dies wird nochmal untergliedert in Folgende Kategorien.

Market Making: Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren. Entweder durch Vermittlung oder auf eigene Rechnung. Ein Market Maker sorgt dafür, dass die Märkte immer funktionsfähig bleiben, und bietet zu diesem Zweck stets Kauf- und Verkaufskurse für bestimmte Wertpapiere an.

M&A: Beratung, Planung, Finanzierung und Exekution von Mergers (Firmenfusionen) und Acquisitions (Firmenübernahmen). Banken treten als Vermittler und Koordinatoren auf. Sie erzielen Erträge durch das Zusammenbringen von Käufer und Verkäufer. Besonders wichtig sind hierbei ein guter Ruf, ein gutes Netzwerk sowie vorzeigbare Erfolge.

Investment Management: Ganzheitliche Vermögensverwaltung. Kernpunkt des Investment- Managements ist die Verwaltung von Kundengeldern. Das Angebot richtet sich gezielt an Kunden mit Millionenvermögen, die sich nicht selbst mit der Geldanlage auseinandersetzen wollen — oder deren Anlagebedürfnisse besonders komplexe Bewertungen bzw. Analysen erfordern.

Zinseinkommen sind sehr abhängig von den Zinsvorgaben der Notenbanken, dem sog. Leitzins. Das größte Risiko in diesem Geschäft ist der Ausfall der vergebenen Kredite. Alle anderen Einkommensarten einer Bank fallen unter den Bereich „Nicht-Zinseinkommen“. Hier ist Goldman Sachs besonders stark.

Geschäftsmodell

Goldman Sachs ist eine global operierende Bank, die eine breite Reihe an unterschiedlichen Finanzdienstleistungen anbietet. Die vier übergeordneten Geschäftssegmente sind Global Markets, Investment Banking, Consumer & Wealth Management sowie Asset Management.

Global Markets unterteilt sich nochmal in Market Making und Investment Banking. Hier ist GS besonders stark im M&A Geschäft.

Zukünftig wichtige Geschäftsfelder sind Banking-as-a-Service und Transaktionsbanking. Dabei können lizenzierte Banken ihre digitalen Dienste direkt in den Verkaufsprozess anderer Unternehmen integrieren. So kann ein Kunde zum Beispiel in einem Online-Shop seinen Warenkorb direkt mit einem Kredit von Goldman Sachs bezahlen, ohne den Kaufprozess vorher verlassen zu müssen. Transaktionsbanking hat das Ziel Risiken für Kunden beim Austausch von Waren, Währungen oder Wertpapieren zu minimieren. Konkret geht es hierbei um grenzübergreifende Zahlungen, internationale Handelsfinanzierungen sowie Treuhand-, Agentur-, und Verwahrungsdienstleistungen.

Für Goldman ist es zukünftig wichtig, dass sie stärker im Privatkundengeschäft vertreten sind. Dafür haben sie das Unternehmen „Marcus: By Goldman Sachs“ gegründet. Benannt nach dem Gründer bietet dies zunächst gut verzinste Sparkonten und Kleinkredite bis 40.000 USD an. Das Angebot soll zukünftig auch um digitale Girokonten erweitert werden. Zudem ist „Marcus“ im Kreditkartengeschäft tätig und gibt die Apple-Card heraus. Neben dem Privatkundengeschäft sollen über die Plattform jedoch auch weitere Partnerschaften mit Unternehmenskunden aufgebaut werden.

Der eigentliche Erfolg von Goldman Sachs liegt aber nicht in der Geschäftsstruktur, sondern der erfolgreichen Rekrutierung der besten Mitarbeiter. Für Goldman Sachs arbeiten nur die Besten der Besten, so können sie ihren Kunden einen exzellenten Service liefern. Sie sind die attraktivste Bank als Arbeitgeber für BWL-Studenten und auf 2.600 Stellen bewerben sich jährlich 85.000 Menschen.

Goldman Sachs ist sehr gut am Markt positioniert und stellt sich strategisch für die Zukunft richtig auf. Zudem sind sie ein großer Profiteur der aktuellen Marktentwicklungen. Ein weiterer Vorteil ist zudem, dass die Kerngeschäftsfelder nicht so stark disruptionsanfällig sind.

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