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VF Aktie Analyse

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WKN
857621
Symbol
VFC
Sektor
Zyklischer-Konsum
Investor Relations
Investor Relations

Die VF Corporation ist eines der größten Modeunternehmen der Welt. Zum Portfolio gehören Marken wie Timberland, Dickies, The North Face und Vans. Der Umsatz betrug im letzten Jahr fast 10 Mrd. USD. Viele größere Unternehmen gibt es kaum.

Das über 100 Jahre alte Unternehmen, das einst als Handschuhhersteller begann, durchlief bis heute eine anhaltende Erfolgsstory.

Das Unternehmen wird 1899 als Reading Glove and Mitten Manufacturing Company gegründet. Damals ging es noch um die Produktion von Handschuhen aus Seide. Mit gerade mal 11.000 USD Startkapital war es möglich, ein milliardenschweres Unternehmen aufzubauen. In den 1920er Jahren konnte das Unternehmen starkes Wachstum feiern und wurde auch von der Weltwirtschaftskrise nicht aufgehalten. Man stieg in das Geschäft für Damenwäsche ein und nannte das Unternehmen Vanity Fair Silk Mills, Inc.

Später wird daraus die VF Corporation. 1951 folgt der Börsengang, bei dem das Unternehmen etwa 40 Mio. USD einsammelt, was zu heutigen Verhältnissen nicht mehr vorstellbar ist. Mit der Zeit stellt sich das Unternehmen breiter auf und hat seine Zielgruppe erweitert. 1986 wird Wrangler und JanSport gekauft. In den 2000er wurden darüber hinaus Vans, Eastpak und The North Face aufgekauft. Eastpak als bekannte Rucksackmarke und The North Face als insolvenzbedrohtes Outdoor-Kleidungslabel kommen bei VF unter. Auch Napapijri, Kiling und Reef werden Teil des Portfolios. VF geht immer weiter den Weg hin zu Lifestylemarken. 2020 folgt der teuerste Deal des Unternehmens: Für 2,1 Mrd. USD wird die Edel-Streetwear-Marke Supreme gekauft. Heute hat die VF Corporation ein umfangreiches Portfolio aus vielen bekannten Marken. Der jährliche Umsatz beträgt mittlerweile an die 10 Mrd. USD. In jüngster Vergangenheit geriet aber das Wachstum etwas ins Stocken. Die Marken von VF sind sowohl auf einen aktiven Lebensstil ausgerichtet, als auch auf einen nachhaltigen. Damit positionieren sie sich genau richtig für zwei wichtige Trends unserer heutigen Zeit. Der Trend hin zu einem aktiven und nachhaltigen Lebensstil.

Der CEO des Unternehmens ist seit 2017 Steve Rendle. Er begann schon 1999 bei The North Face und musste sich dort hocharbeiten. Als Präsident der Marke machte er dort einen unglaublich guten Job und trug wesentlich zum Gesamtwachstum von VF bei. Er ist eine Führungsperson mit langjähriger Erfahrung und nachweislichem Erfolg. Vor allem, weil Rendle es schon einmal geschafft hat, eine Marke wieder auf Wachstumskurs zu bringen, scheint er der Richtige für die Spitze von VF zu sein. Überzeugt ist er selbst, denn er hält Aktien im Wert von 17 Mio. USD.

Branchenanalyse

VF ist Teil des globalen Schuh- und Kleidungsmarktes. Wie tausende andere Unternehmen designen, entwickeln, produzieren und vertreiben sie Kleidung auf der ganzen Welt. VF belegt in diesem Markt die oberen Ränge. Der Schuh- und Bekleidungsmarkt ist stark fragmentiert. Viele Marktteilnehmer mit wenig Marktanteil kämpfen um das Geld der Kunden. Wer in diesem Markt relevant bleiben will, muss nah am Kunden sein. Bestehende Trends sind zu verstehen und neue zu setzen. Darüber hinaus müssen Vertriebskanäle neu gedacht und Lieferketten dauerhaft verbessert werden. Durch die schnelllebige Mode und günstigen Preise ist der Markt von starkem Wettbewerb geprägt. Weltweit werden 1,8 Billionen USD jährlich für Schuhe und Kleidung ausgegeben, mit steigender Tendenz. Angetrieben wird dies durch den weltweit steigenden Wohlstand, den Aufstieg von Entwicklungsländern und einer immer schnelllebigeren Modewelt.

Durch die Corona-Pandemie hat die Branche sich nachhaltig verändert. Social Shopping wird immer wichtiger und der Einfluss von Influencern bedeutender als die Werbung im Fernsehen. Die Modebranche wurde von der Pandemie mit am meisten herausgefordert. Viele Geschäfte mussten schließen und die Verkaufs- und Marketingkanäle haben sich wie über Nacht verändert. Deshalb ist sie ein guter Test gewesen, um die unternehmerische Qualität in der Branche zu erkennen. Sportbekleidung und Streetwear waren die Gewinner. Denn lässige Kleidung wird Zuhause lieber getragen als das gebügelte Hemd und das enge Sakko. Dieser Trend wird sich zum Teil wieder umkehren, wenn die Büros wieder voller werden, allerdings kleiden wir uns schon seit Jahren immer lässiger und weniger formell.

Geschäftsmodell

Das Geschäft bei VF wird in 3 Segmente aufgeteilt. Jedes Segment steht für eine bestimmte Art von Kleidung. Darin befinden sich wiederum bestimmte Marken, die diesem Kleidungsstil zugehören.

Active. Lifestyle und Aktivität ist das größte Segment von VF. Es macht 45 % des Umsatzes aus. Das Segment beinhaltet Marken, die für einen modischen und aktiven Lebensstil stehen. Ein besonderer Zugang zu diesem Segment war 2020 die Übernahme der Streetwear-Marke Supreme für 2,1 Mrd. USD. Außerdem findet sich in diesem Segment die Marke Vans. Das Active-Segment hat in der Regel eine operative Marge von 23 %.

Outdoor macht 44% des Gesamtumsatzes aus. Dieses Segment beherbergt Marken wie The North Face, Timberland, Smartwool, Icebreaker und Altra. Das Outdoor-Segment hat eine operative Marge von 11 bis 12 %.

Im Segment Work wird 10 % des Umsatzes erwirtschaftet. Hier findet man Arbeitskleidung der Marken Dickies und Timberland PRO. Das Work-Segment kommt in der Regel auf eine operative Marge von 6 bis 12 %.

Seit mehreren Jahren transformiert VF sein Markenportfolio. Man kann sich VF als eine Art Holding für Modemarken vorstellen. Im Laufe der Jahre erfolgte schrittweise eine immer stärkere Orientierung auf Outdoor- und Lifestyle-Marken. 2020 erfolgte dann eine größere strategische Umorientierung, die schon länger geplant war. Viele Marken aus dem Work-Segment wurden verkauft. Zu geringe Margen und zu wenig Wachstumspotential. Des Weiteren erfolgte die bisher größte Übernahme in der Firmengeschichte: Die Streetwear-Marke Supreme wurde für 2,1 Milliarden USD gekauft.

Wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie ist die Steuerung und Optimierung des Markenportfolios. Ziel ist es, organisches und anorganisches Wachstum langfristig zu steigern. Die Expansion nach Asien ist ein wichtiger Bestandteil davon, genau wie die Aufwertung der direkten Vertriebskanäle mit den Kunden. Aktuell stammen 45 % des Umsatzes aus dieser Kategorie. Vor allem die Transformation des Geschäftsmodells hin zu mehr Active- und Outdoorkleidung mit einer Verknüpfung zu Streetwear ist wichtig. Zu dieser Transformation gehört auch das sogenannte Project Pivot. Ein internes Projekt, um Marketing, Vertrieb und Kundenkontakt auf ein neues digitales Level zu heben.

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