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Lexikon

Banken in Deutschland

Das Bankensystem erfüllt wichtige volkswirtschaftliche Funktionen für Privatpersonen und Unternehmen. Der deutsche Banken Sektor lässt sich dabei in verschiedene Kategorien von Banken unterteilen. Ungewöhnlich im internationalen Vergleich ist dabei der niedrige Marktanteil der Privatbanken im Verhältnis zu den öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Kreditinstituten. International bekannte Großbanken aus Deutschland sind beispielsweise die Deutsche Bank und die Commerzbank. Die größten und bekanntesten Investmentbanken weltweit dagegen befinden sich in den USA.

  1. Der deutsche Banken Sektor lässt sich in verschiedene Kategorien von Banken unterteilen.
  2. Die größten und bekanntesten Investmentbanken weltweit befinden sich in den USA.


▲ Wie der Name schon vermuten lässt, umfassen die Geschäftsfelder von privaten Banken das Privatkundengeschäft. Dabei geht es primär um die Beratung von vermögenden Privatkunden, Services im Bereich der Vermögensberatung und die Vermögensverwaltung.

Banken in Deutschland im Überblick – diese Typen von Banken gibt es

Banken lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Die Unterteilung erfolgt in erster Linie nach Eigentümerstruktur, Organisation und dem jeweiligen Tätigkeitsfeld. Dabei kann es aber auch in Einzelfällen zu Überschneidungen mehrerer Kategorien kommen. Eine genossenschaftlich organisierte Bank beispielsweise kann durchaus ebenso auch im Geschäftsfeld als Universalbank tätig sein. Eine private Bank kann zusätzlich zum Privatkundengeschäft auch noch als Spezialbank agieren.

Universalbanken in Deutschland

Unter einer Universalbank versteht man ein Kreditinstitut, das verschiedenste Bankdienstleistungen anbietet. Von aktuell ca. 2000 Banken in Deutschland sind 95 % als Universalbanken einzuordnen. Diese Kategorie umfasst neben Privatbanken auch Genossenschaftsbanken und die Sparkassen.

Geschäftsfelder von Universalbanken

In die Geschäftsfelder von Universalbanken fallen Produkte aus den Bereichen Kredit- und Einlagengeschäfts, Zahlungsverkehrslösungen, Kapitalanlagen und weitere Bankprodukte. Dabei werden sowohl Privat- als auch Geschäftskunden bedient.

Private Banken in Deutschland

Private Banken haben die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft und befinden sich mehrheitlich im privaten Besitz. Zu den wichtigsten privaten Banken in Deutschland zählen die Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank.

Seit der Finanzkrise 2008 gab es bei den Großbanken eine Vielzahl an Veränderungen. Im Zuge der Finanzkrise musste sich der Staat durch den Erwerb von Unternehmensanteilen an der Commerzbank beteiligen, die wiederum die Dresdner Bank übernommen hat. Die Postbank selbst gehört mittlerweile zur Deutschen Bank. Außerdem fanden im Frühjahr 2019 erfolglose Fusionsverhandlungen zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank statt.

Geschäftsfelder von privaten Banken

Wie der Name schon vermuten lässt, umfassen die Geschäftsfelder von privaten Banken das Privatkundengeschäft. Dabei geht es primär um die Beratung von vermögenden Privatkunden, Services im Bereich der Vermögensberatung und die Vermögensverwaltung. Die Banken verdienen durch Kommissionen für ihre Beratungstätigkeit Geld.

Öffentliche Banken in Deutschland

Zum öffentlich-rechtlichen Bankensektor zählen vor allem die Sparkassen und Landesbanken. Die Träger der Sparkassen und Landesbanken sind dabei Gemeinden, Kreise und Länder.

Eine Besonderheit des Sparkassensektors ist die Beschränkung der Geschäftstätigkeit einer Sparkasse auf das Gebiet ihres Trägers, zum Beispiel auf den jeweiligen Landkreis. Neben den regionalen Banken gibt es auch einige zentrale Institute des Sparkassensektors. Die Dekabank Deutsche Girozentrale ist die zentrale Vermögensverwaltung der Sparkassen Finanzgruppe. Unter der Bezeichnung Deka werden hier verschiedene Investmentfonds ausgegeben.

Die Landesbanken (WestLB, Bayerische Landesbank etc.) befinden sich im Besitz der Bundesländer und können gleichzeitg im Besitz von einem oder mehreren Bundesländern sein.

Neben den Sparkassen ist auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Kreditinstitut der öffentlichen Hand. Die KfW befindet sich zu 80 % im Besitz des Bundes und zu 20 % im Besitz der Länder.

Geschäftsfelder von öffentlichen Banken

Sparkassen bieten sowohl Privat- als auch Geschäftskunden Kredite, Konten, Anlagelösungen und Immobilienfinanzierungen an. Landesbanken bieten Leistungen an, die Sparkassen mangels ihrer Größe nicht eigentsändig erbringen können. Dazu zählen beispielsweise grenzüberschreitende Zahlungsverkehre, Wertpapiergeschäfte und das Kreditgeschäft.

Genossenschaftsbanken in Deutschland

Zu den Genossenschaftsbanken in Deutschland gehören die Volks- und Raiffeisenbanken, PSD Banken und sogenannte genossenschaftliche Spezialinstitute. Bei einer Genossenschaftsbank sind Kunden gleichzeitig auch Mitglieder. Sie müssen in den meisten Fällen sogenannte Genossenschaftsanteile zeichnen, bevor sie ein Konto eröffnen oder Verträge bei der Bank abschließen können. Genossenschaftsbanken sind ähnlich wie Sparkassen regional und auf dem Land tätig.

Geschäftsfelder von Genossenschaftsbanken

Die DZ Privatbank beispielsweise ist die genossenschaftliche Privatbank der Volksbanken Raiffeisenbanken. Sie ist auf die Geschäftsfelder Private Banking, Fondsdienstleistungen und Kredite in allen Währungen spezialisiert.

Investmentbanken in Deutschland

Investmentbanken betreiben das Investmentgeschäft einer Bank, also den Handel mit Wertpapieren und die Vermögensverwaltung. Außerdem sind Investmentbanken an Kapitalmaßnahmen von Unternehmen beteiligt, wie zum Beispiel Börsengängen. Die Bezeichnung als Investmentbank stammt aus den USA, wo zwischen Geschäftsbanken und Investmentbanken unterschieden wurde. Die größten Investmentbanken weltweit sind derzeit JPMorgan Chase & Co mit ca. 4,884 Mrd. USD, Goldman Sachs mit 3,992 Mrd. USD und die Bank of America Merrill Lynch mit 3,696 Mrd. USD.

Geschäftsfelder von Investmentbanken

Nicht alle Leistungen einer Investmentbank sind dem Investment Banking zuzuordnen. Die Vermögensverwaltung der Kunden zählt beispiwelsweise zum Asset Management, also dem Management eigener Anlageprodukte und Beratung institutioneller Kunden. Das Private Wealth Management umfasst die private Vermögensberatung wohlhabender Kunden.

An Primärmärkten konzentrieren Investmentbanken sich auf die Emission, also die Ausgabe von Fremd- und Eigenkapital. Auf Sekundärmärkten sind sie beim Handel von Wertpapieren für Kundenberatung und die Ausführung von Aufträgen zuständig. Sie übernehmen dabei die Vermögensverwaltung in Form von Spezialfonds sowie die Anlageberatung. Als „Market Maker“ handeln Investmentbanken mit Wertpapieren wie Aktien und Fonds sowie Gütern wie Devisen, indem sie die An- und Verkaufspreise angeben.

Sie stellen als Market Maker dabei Geld- und Briefkurse für bestimmte Wertpapiere und handeln dabei auf eigenes Risiko. Unternehmen finden außerdem Unterstützung bei der Restrukturierung von bestehenden Fremd- und Eigenkapitalstrukturen.

Spezialbanken in Deutschland

Spezialbanken sind Kreditinstitute, die nur eine einzige oder sehr wenige und sehr spezielle Dienstleistungen anbieten. Zu den Spezialbanken zählen zum Beispiel Pfandbriefbanken und Bausparkassen. Eine Spezialbank bildet mir ihrer Spezialisierung sozusagen das Gegenteil einer Universalbank. Das Spezialbankensystem baut dabei auf einer starken Aufgabenteilung und Spezialisierung auf. Allgemein unterscheidet man zwischen Spezialbanken mit gesetzlichem Auftrag und freiwilligen Spezialinstituten.

Geschäftsfelder von Spezialbanken

Als Spezialbank finanziert beispielsweise der der pbb Konzern gewerbliche Immobilieninvestitionen und Infrastrukturprojekte der öffentlichen Hand. Bausparkassen umfassen meist ausschließlich die Bereiche Bausparen und die Baufinanzierung.

Die größten deutschen Banken nach Bilanzsumme

InstitutBilanzsumme 2019 (in Mio. €)Bilanzsumme 2018 (in Mio. €)
Deutsche Bank AG
1297674
1348137
DZ Bank AG
559379
518733
KfW
506022
485790
Commerzbank AG
463636
462386
Unicredit Bank AG
303598
287334
DB Privat- und Firmenkundenbank AG
287569
276116
(ehemals Postbank)

Landesbank Baden-Württemberg
256630
241197
Bayerische Landesbank
225965
220227
Landesbank Hessen-Thüringen*
207028
162968
ING-Diba AG
176192
171439
NRW.Bank
149235
149083
Norddeutsche Landesbank Girozentrale
139619
154012
Deka Bank Deutsche Girozentrale
97282
100444

Geschäftsjahre 2018 und 2019
Quelle: Statista, Top-100 der deutschen Banken nach der Bilanzsumme in den Geschäftsjahren 2018 und 2019


Aktien deutscher Banken


Bank
ISIN
Deutsche Bank
DE0005140008
Commerzbank
DE000CBK1001
Deutsche Pfandbriefbank
DE0008019001

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