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Lexikon

Deutscher Aktienindex (DAX)

Der DAX ist mit Abstand der wichtigste deutsche Aktienindex und wird auch häufig über die deutschen Grenzen hinweg als Performance Maßstab für die deutsche und europäische Wirtschaft genutzt. Er bildet die deutschen Blue Chip Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung ab.

  1. Der DAX (deutscher Aktienindex) beinhaltet die aktuell 30 wertvollsten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes.
  2. Im September 2021 wird der DAX von 30 auf 40 Werte aufgestockt.
  3. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der Titel im MDAX von 60 auf 50.
  4. Der DAX wurde am 31. Dezember 1987 mit einem Punktestand von 1000 Punkten gestartet.
▲ Offizielles Logo DAX

Was ist ein Aktienindex?

Ein Aktienindex ist ein Finanzmaßstab, der die Wertentwicklung einer Gruppe von Aktien repräsentiert. Er dient dazu, die Gesamtperformance des Aktienmarktes oder eines bestimmten Marktsegments zu messen. Ein Aktienindex wird in der Regel anhand einer gewichteten Durchschnittsberechnung der enthaltenen Aktien erstellt, wobei die Gewichtung entweder nach Marktkapitalisierung, Kurswert oder anderen Kriterien erfolgen kann.

Aktienindizes dienen als Barometer für die allgemeine Stimmung und Entwicklung des Aktienmarktes. Sie ermöglichen es Investoren, die Performance ihrer Portfolios mit dem Marktverlauf zu vergleichen und Trends im Markt zu identifizieren. Zudem dienen sie als Basis für den Handel von derivativen Finanzinstrumenten wie Indexfonds (ETFs) oder Indexoptionen.

Es gibt verschiedene Aktienindizes auf globaler, nationaler und regionaler Ebene, die jeweils verschiedene Märkte oder Branchen repräsentieren. Bekannte Beispiele für Aktienindizes sind der Dow Jones Industrial Average (DJIA) in den USA, der DAX in Deutschland, der Nikkei 225 in Japan und der S&P 500, der den US-amerikanischen Aktienmarkt repräsentiert.

Aktienindizes bieten Investoren eine Möglichkeit, die Performance des Aktienmarktes oder eines bestimmten Marktsegments zu verfolgen und zu analysieren. Sie dienen als wichtige Instrumente für die Portfolioanalyse, die Risikobewertung und die Entscheidungsfindung im Bereich des Aktienhandels.

DAX 30 auf DAX 40

Seit seiner Gründung am 31. Dezember im Jahr 1987 hat der DAX 30 Werte. Nach der filmreifen Pleite des deutschen Zahlungsdienstleisters Wirecard wurden erneut viele Fragen über das Regelwerk der deutschen Börse und die Zusammensetzung des DAX aufgeworfen, sodass sich nach einigem hin und her dazu entschieden wurde die Struktur des DAX ab September 2021 grundlegend zu überarbeiten. Ebenfalls Grund für die Änderung des Regelwerkes war die heftige Kritik am Aufstieg Delivery Hero’s in den DAX, da das Unternehmen trotz hoher Marktkapitalisierung bis dato noch nie einen Gewinn ausweisen konnte, aber nun trotzdem in der obersten Börsenliga Deutschlands mitgespielt hat.

Im Zuge dieser Maßnahmen wird der DAX von ursprünglich 30 auf 40 Werte aufgestockt. Diese werden aus dem MDAX, welcher die mittelgroßen Unternehmen Deutschlands abbildet, in den DAX aufgerückt. Der MDAX bildet folglich anstatt ursprünglich 60 Werte nur noch 50 ab.

Anforderungen an die Unternehmen und Zusammensetzung des DAX 40

Im Rahmen der Neuerungen des DAX 40 werden zusätzliche Regelungen eingeführt, um zukünftig eklatante Pleiten wie Wirecard zu vermeiden. Unternehmen, die dem DAX angehören möchten, müssen nun über einen Zeitraum von zwei aufeinanderfolgenden Jahren ein positives EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) aufweisen. Zudem sind alle Mitglieder verpflichtet, testierte Jahres- und Quartalsberichte fristgerecht zu veröffentlichen. Unternehmen, die Fristen nicht einhalten, werden schneller und automatisch aus dem Index entfernt. Die Zusammensetzung des DAX 40 wird nun zweimal im Jahr überprüft, und zwar im März und September. Dabei wird die Marktkapitalisierung der Aktien im freien Handel als Hauptkriterium verwendet, während die Liquidität keine besondere Berücksichtigung mehr findet. Durch diese neuen Anforderungen sollen die Standards für die Teilnahme am DAX erhöht und die Integrität des Index gestärkt werden.

Varianten des DAX

Der DAX wird sowohl als Kursindex als auch als Performanceindex berechnet. Wenn umgangssprachlich vom DAX die Rede ist, dann ist die Rede vom Performanceindex. Dieser unterscheidet sich vom Kursindex darin, dass nicht nur die Entwicklung der Aktienkurse maßgeblich ist, sondern die ausgeschütteten Dividenden fiktiv wieder angelegt werden. So bildet der DAX Performance-Index die Gesamtrendite der in ihm enthaltenen Aktien ab.

Das DAX Renditedreieck

Das Deutsche Aktieninstitut veröffentlicht jährlich das „DAX-Renditedreieck“. Das DAX-Renditedreieck veranschaulicht die Wertentwicklung auf einer einzigen Grafik. Dort ist zu erkennen, dass bei zunehmender Haltedauer ein Investment in Aktien eine immer stabilere Performance aufweist. So passiert es in fast jedem zweiten Jahr, dass ein Investment nach einem Jahr Haltedauer im Minus liegt. Auf dem Renditendreieck 2020 ist zu erkennen, das die Renditen im DAX abhängig von den Zeiträumen stark schwanken können, aber sich durchaus der Trend abzeichnet, dass man mit einem langfristigen Investment bisher meist eine positive Rendite gemacht hat.

▲ Das Dax-Renditedreieck zeigt die historische Rendite eines DAX-Investments in Abhängigkeit von der Anlagedauer auf. Quelle: Deutsches Aktieninstitut

Daher gilt: Aktienanlagen sind langfristige Anlagen. Kurzfristig ist die Börse unberechenbar, langfristig geht es nach oben.

Die größten Meilensteine für den DAX

Der größte Börsengang in der Geschichte des DAX fand im November 1996 statt und wurde von der Deutschen Telekom durchgeführt. Bei diesem Börsengang wurden insgesamt 713 Millionen Aktien ausgegeben, was einem Wert von umgerechnet 13 Milliarden Euro entsprach. Der ehemalige Staatskonzern verzeichnete eine außerordentlich hohe Nachfrage, die das Angebot um das Fünffache überstieg. Dieser Börsengang war ein bedeutender Meilenstein für die Deutsche Telekom und markierte einen historischen Moment für den deutschen Aktienmarkt.

Ein weiterer bedeutender Börsengang in Deutschland fand im September 2022 statt, als die Porsche AG an die Börse ging. Dieser Börsengang war nach dem Listing der Deutschen Telekom der größte Börsengang in Deutschland. Obwohl keine spezifischen Zahlen oder Details zu diesem Börsengang genannt werden, ist anzumerken, dass Porsche AG mit seinem Börsengang einen bemerkenswerten Beitrag zur Geschichte des deutschen Aktienmarktes geleistet hat.

Woher kommen die Preise für den DAX?

Xetra ist eine elektronische Handelsplattform für Aktien, Fonds, Anleihen, Optionsscheine und Rohstoffkontrakte. Sie wird von der Deutsche-Börse Group betrieben und hat ihren Sitz in Frankfurt, Deutschland. Xetra wurde im Jahr 1997 eingeführt und zählt zu den ersten globalen elektronischen Handelssystemen. Heute stellt Xetra den Großteil aller Aktienhandelsgeschäfte an der Frankfurter Wertpapierbörse dar, wobei mehr als 90 % des Aktienhandels in Deutschland über Xetra abgewickelt werden.
Xetra ist eine vollständig elektronische Handelsplattform, die neben dem Handel auch Listing, Clearing, Abwicklung, Depotverwaltung und Liquiditätsmanagement anbietet. Der Handel auf Xetra findet von Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt. Die auf Xetra gehandelten Preise dienen als Grundlage für die Berechnung des DAX, dem bekanntesten deutschen Aktienindex.
Xetra hat eine hohe Relevanz für den DAX, da er als primärer Handelsplatz für die im DAX enthaltenen Aktien fungiert. Die Kurse, die auf Xetra erzielt werden, beeinflussen direkt die Wertentwicklung des DAX-Index. Der DAX wiederum gilt als wichtiges Barometer für die deutsche Aktienmarkt-Performance und wird von Investoren weltweit als Benchmark für den deutschen Aktienmarkt genutzt. Daher ist Xetra von großer Bedeutung für Anleger und Investoren, die sich mit dem deutschen Aktienmarkt und der deutschen Wirtschaft insgesamt befassen.

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