Skip to content
Lexikon

Dividenden-Aristokraten

Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren eine Dividende zahlen und diese jedes Jahr erhöhen. Fast alle Dividendenaristokraten der Welt stammen aus den USA, lediglich ein paar wenige Unternehmen aus der Eurozone können mithalten. Es handelt sich dabei um Fresenius , Hermès, L’Oréal, Kerry Group , Sofina und Unilever.

  1. Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren eine Dividende zahlen und diese jedes Jahr erhöhen.
  2. Die meisten Dividenden-Aristokraten sind in den USA ansässig.
  3. Dividenden-Aristokraten sind in der Regel bereits große Unternehmen, die kein extremes Wachstum mehr haben.
  4. Statistisch erzielen diese Unternehmen eine höhere Rendite als der Gesamtmarkt.

Was sind Dividenden-Aristokraten

Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren eine Dividende ausschütten und diese zusätzlich Jahr für Jahr erhöht haben. Das ist zunächst mal eine sehr einfache Regel zur Bestimmung eines Aristokraten und gleichzeitig sorgt sie dafür das meist nicht deutlich mehr als 100 solcher Unternehmen gleichzeitig gibt.

Einigen Definitionen zufolge ist eine zweite Regel, dass ein richtiger Dividendenaristokrat ebenfalls Teil des S&P 500 sein muss, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Bezeichnung der „Dividenden-Aristokraten“ ebenfalls aus den USA stammt. Es wäre jedoch schade seinen Blick nicht auch auf diese außergewöhnlichen Dividendenzahler außerhalb der USA zu richten.

Dividenden-Aristokraten erzielen eine Überrendite

Die Begründung für diese starke Performance liegt in der Auswahl der enthaltenen Aktien. Ein Unternehmen, das in der Lage ist, mindestens 25 Jahre eine Dividende zu zahlen und diese auch stets zu erhöhen, weist viele Qualitätsmerkmale auf. Es ist profitabel, wächst kontinuierlich und agiert langfristig. Das Geschäftsmodell hat sich über viele Jahre bewährt, denn Unternehmen die lange keine steigenden Gewinne verzeichnen, können auch nicht auf Dauer die Dividende erhöhen.

Unternehmen, die diese Voraussetzung also erfüllen, haben auch gute Chancen, das Wachstum in Zukunft fortsetzen zu können. Auch ist die Dividende dieser Unternehmen planbar, da sie oft vom Management geglättet wird. In guten Jahren wird die Dividende nicht stark erhöht. Es werden vielmehr Reserven gebildet, um in Zukunft auch bei phasenweise schwächeren Erträgen die Dividendenzahlung zu gewährleisten. Bekannte Dividendenaristokraten sind beispielsweise: McDonald’s, 3M, Johnson&Johnson, Coca-Cola, Procter&Gamble, Pepsi, AT&T und viele mehr.

Bewertung von Dividenden-Aristokraten

Die Voraussetzungen eines Aristokraten zu erfüllen ist dabei gar nicht so einfach, da das Unternehmen mindestens 25 Jahre bestehen bleiben muss. Allein diese Eigenschaft macht es für Start-Ups und andere junge Unternehmen unmöglich in den elitären Kreis der Aristokraten aufzusteigen. Dividenden-Aristokraten zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass deren Geschäftsmodelle sehr robust sind, oftmals über starke Wettbewerbsvorteile (Burggräben) verfügen und auch in einer Rezession genügend Gewinne abwerfen, selbst wenn andere Unternehmen mit Problemen zu kämpfen haben und ihre Dividenden kürzen oder gar streichen müssen.

Um einen Dividenden-Aristokraten tiefgreifender analysieren zu können, lohnt es sich besonders auf die folgenden Kennzahlen der „magischen Vierecks“ zu schauen:

  • Kontinuität
  • Payout
  • Rendite
  • Wachstum

Diese Faktoren stehen für eine nachhaltige Ausschüttungsqualität. Die meisten Unternehmen schneiden schlecht bei der Payout-Quote ab und weisen eine zu hohe Quote aus. Die Regel sagt, dass im Drei-Jahres-Durchschnitt nicht mehr als 75 Prozent der Erträge an Aktionäre ausgeschüttet werden dürfen. Wer zu wenig Wachstum aufweist, wird ebenfalls von der Liste der Aristokraten gestrichen.

Eine kontinuierliche Erhöhung der jährlichen Dividende ist elementar, doch nicht das Einzige, das zählt. Genauso wichtig ist, dass das Unternehmen finanziell nach wie vor gesund ist und auf einer soliden Basis steht. Denn was nützt es, wenn die Aktionäre zwar jedes Jahr höhere Dividenden ausgeschüttet bekommen, die Gewinnlage der Firma aber eine Erhöhung gar nicht zulässt, respektive die Ausschüttung nicht aus dem realisierten Gewinn finanziert werden kann? Dann lebt ein Unternehmen, inklusive seiner Aktionäre, von der Vergangenheit und das ist auf Dauer nicht gesund.

Weitere Faktoren, die bei der Analyse eine Rolle spielen könnten, sind:

  • Dividendenrendite
  • KGV
  • KBV
  • 5-Jahres-Dividendenwachstumsrate
  • Marktkapitalisierung
  • Anzahl der Jahre, in denen die Dividende kontinuierlich erhöht wurde

Vor- und Nachteile

Dividenden-Aristokraten genießen bei den Anlegern ein sehr hohes Vertrauen. Dies liegt besonders an der vergleichsweisen geringen Volatilität und der Stabilität über einen langen Zeitraum. Zusätzlich versorgen diese Unternehmen ihre Aktionäre zudem langfristig mit einer stabilen Dividende, die im besten Fall Regel von einer äußerst gesunden finanziellen Lage des Unternehmens getragen wird und einer stabilen, meist etwas geringeren Kursrendite.

Genau der Punkt der Kursrendite gehört dabei ebenfalls zu den Nachteilen der Dividenden-Aristokraten. Die Unternehmen erwirtschaften möglicherweise geringere Gewinne, als andere Investment-Optionen, sodass man auf lange Sicht mit anderen Aktien mehr Kapitalgewinne verbuchen könnte. Zudem kann es sein, dass durch die dauerhafte Erhöhung der Dividenden Wachstumsmöglichkeiten eingeschränkt oder nicht wahrgenommen werden.

Aristokraten-Hochburg USA

Die mit Abstand meisten Dividenden-Aristokraten stammen seit je her aus den USA. Hier wurde das Konzept der Dividenden-Aristokraten erfunden. Aktuell sind es weit über 60 Unternehmen, zu denen bekannte Größen wie 3M, Archer-Daniels-Midland, Caterpillar, Johnson & Johnson und Procter & Gamble gehören.

Eine Steigerung der Dividenden-Aristokraten, bilden die Dividenden-Könige. Diese verfügen sogar über eine kontinuierliche und stets gestiegene Dividendenausschüttung von über 50 Jahren

Dividendenstrategie mit ETFs

Dividenden-Aristokraten eignen sich hervorragend für die Altersvorsorge oder passives Einkommen. Es lässt sich dabei nicht nur in einzelne Aktien investieren, sondern auch in ETFs. Diese bilden einen ganzen Börsenindex ab, sodass man in eine Reihe unterschiedlicher Unternehmen investiert und das Risiko so besser verteilt wird.

Neben den bekanntesten ETFs auf Indizes wie den S&P 500, den MSCI World oder den MSCI Emerging Markets, gibt es auch solche, die gezielt die Dividenden-Aristokraten abbilden. Im Bereich der Dividenden-Aristokraten-ETFs gibt es bereits eine erstaunliche Vielfalt. So kann man weltweit in Aristokraten, aber auch gezielt in solche aus den USA, Europa oder den Schwellenländern über ETFs investieren. Im Bereich der ETFs auf Dividenden-Aristokraten ist der ETF Anbieter „State Street Global Advisors - SPDR®“ aktuell führend und bietet viele verschiedene ETFs an.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.