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Lexikon

Exchange Traded Products (ETP)

ETP ist die Abkürzung für Exchange Traded Products. Damit sind Finanzprodukte gemeint, welche sich über eine Börse handeln lassen. Beispiele dafür sind ETFs (Aktienfonds) oder ETCs (Rohstoffe und Edelmetalle).

Kernpunkte

  1. Ein ETP zeichnet sich meist durch eine hohe Regulierung aus. Somit wird die Möglichkeit für betrügerische Handlungen deutlich verringert.
  2. Die meisten Investoren besitzen ETFs und profitieren damit von dieser Anlageform.
  3. Das Handeln über eine Börse erhöht die Transparenz und senkt die Kosten.

Außerbörslicher und börslicher Handel

Diese beiden Formen können voneinander unterschieden werden. Im Folgenden werden beide Möglichkeiten kurz erklärt.

Beim börslichen Handel tritt eine Wertpapierbörse als Intermediär auf. Diese bringt Verkäufer und Käufer zusammen. Man kann eine Börse wie den Organisator eines Wochenmarktes begreifen. Dieser schafft einen Raum, an welchem sich Verkäufer und Käufer einfach treffen können. Somit wird der Handel auf einen gewissen Ort (z.B. Marktplatz) und einen Zeitraum (z.B. jeden Sonntagvormittag) konzentriert. Dies senkt die Kosten für alle, da die Verkäufer nicht dauerhaft an ihrem Stand stehen müssen. Der Kunde weiß zudem, dass er in diesem Zeitraum die besten und frischesten Produkte bekommt.

Genau gleich verhält es sich mit einer Börse. Sie schafft einen geregelten und sicheren Raum zum Austausch von Kapital und Wertpapieren.

Wenn man nun als Besucher des Wochenmarktes zum Beispiel eine Tonne Kartoffeln (sehr große Menge) oder ein bestimmtes asiatisches Gewürz (sehr spezifisches Produkt) suchen würde, wird man wahrscheinlich nichts finden. Dann sind die Interessenten gezwungen, dies außerhalb des Wochenmarktes zu erwerben.

Gleich verhält es sich auch mit dem außerbörslichen Handel. Dort sind vor allem Banken und Hedgefonds aktiv. Sie tauschen untereinander riesige Mengen an Kapital. Zudem werden dort sehr komplexe und unregulierte Derivate gehandelt.

Vorteile von ETPs

Wie oben bereits beschrieben, zeichnet sich der Kauf von ETPs durch geringe Gebühren und eine hohe Transparenz aus. Dies macht diese Form besonders für Privatanleger sehr attraktiv.

So muss zum Beispiel zu jedem ETF (Börsengehandelter Aktienfonds) ein standardisiertes Informationsblatt (häufig als Factsheet bezeichnet) beigelegt werden.

Somit sind ETPs die perfekten Produkte für Privatanleger.

Welche ETPs gibt es?

Diese lassen sich in drei große Hauptgruppen einteilen. Sie werden im Folgenden kurz vorgestellt.

ETF

Dies steht für Exchange Traded Funds. Damit sind börsengehandelte Aktienindizes gemeint. Mit diesem Produkt können Anleger sehr einfach in einen bestimmten Index investieren. Es gibt ETFs auf so gut wie jeden Aktienindex. Dieses Produkt zeichnet sich durch sehr geringe Gebühren, hohe Diversifikation und niedrige Einstiegshürden aus.

In den letzten Jahren kam immer mehr der Trend zu Themen-ETFs auf. Diese versuchen ein bestimmtes Thema (z.B. Robotik, Künstliche Intelligenz, Wasserversorgung, etc.) abzubilden. Solche spezifischen ETFs haben im Regelfall höhere Gebühren.

ETC

ETC steht für Exchange Traded Commodities. Damit können Investoren in Rohstoffe und Edelmetalle investieren. Diese Produkte sind deutlich komplexer als ETFs. Trotzdem sind sie noch eine der einfacheren Möglichkeiten, um von der Entwicklung eines Rohstoffes zu profitieren. Zudem haben sie einen großen Unterschied im Vergleich zu ETFs. Bei börsengehandelten Aktienfonds handelt es sich für die Depot-Banken um Sondervermögen. Bei ETCs ist das nicht so. Dies bedeutet, dass bei einer Insolvenz der Bank ETFs geschützt sind, während ETCs davon auch betroffen sein können.

ETN

Die dritte und letzte Gruppe sind Exchange Traded Notes. In diese Kategorie fällt alles, was nicht zu ETC und ETF passt. Beispiele dafür sind Kryptowährungen. Diese Produkte sind häufig deutlich komplexer und ähneln Derivaten.

Was ist für Privatanleger wichtig?

ETPs (besonders ETFs) sind ein sehr gutes Produkt für private Investoren. Die Handelbarkeit über eine Börse sorgt für niedrige Gebühren, eine hohe Transparenz und viel Sicherheit.

Besonders bei noch geringen Summen lohnt sich eine Investition in Einzelaktien nicht. Hier wären dann ETFs auf weltweite Indizes das passende Ersatzprodukt.

Auch fortgeschrittene Privatanleger besitzen häufig zur Ergänzung noch Exchange Traded Funds.

Der Kauf von börsengehandelten Aktienfonds gilt grundsätzlich als sicher. Bei Produkten von großen Banken ist die Sicherheit sehr hoch.

Bei ETCs und ETNs ist der Markt weniger stark vereinfacht. Hier gibt es viele verschiedene Sonderformen und Spezial-Regeln. Interessenten sollten sich vor dem Kauf gründlich über das jeweilige Produkt informieren.

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