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Lexikon

Finanzielle Freiheit mit Aktien und Dividenden

Als finanzielle Freiheit wird ein Status bezeichnet, ab welchem man theoretisch nicht mehr arbeiten muss und trotzdem monatlich genug Geld zur Verfügung hat. Dieses Geld kommt in Form von Dividenden oder Verkäufen aus einem Aktiendepot. Da das gewünschte monatliche Kapital und die Risikobereitschaft individuell unterschiedlich groß sind, ist die Menge an benötigtem Kapital im Depot auch für jeden Menschen unterschiedlich.

Kernpunkte

  1. Um monatlich netto 3000 € aus Dividenden zur Verfügung zu haben, ist ein Depot mit ungefähr 2 Millionen Euro notwendig.
  2. Die monatlichen Auszahlungen steigen im Laufe der Zeit, da die meisten Unternehmen ihre Dividenden auch erhöhen.
  3. Man kann auch einen Teil des Depots jährlich verkaufen, um eine höhere Auszahlung zu bekommen.
  4. Ein eigenes Depot eignet sich sehr gut zur Ergänzung der gesetzlichen Rente im Alter.

Grundlegende Strategie

Das Ziel der finanziellen Freiheit ist, dass man ausschließlich von den Gewinnen und Dividenden aus seinem Depot leben kann. Dadurch hat man die Option in seinem Beruf weniger zu arbeiten, eine längere Pause zu machen oder frühzeitig in Rente zu gehen. Umso länger die Ansparzeit ist, umso länger kann auch der Zinseszins-Effekt wirken. Folglich wird dann das dahinterstehende Depot auch größer sein. Um nun in seinem Depot monatliche Auszahlungen zu bekommen, muss man entweder regelmäßig Aktien verkaufen oder sein Portfolio so gestalten, dass man Dividenden bekommt. Eine Kombination aus beidem ist auch möglich. Studien haben gezeigt, dass man langfristig zwischen 4 % und 5 % pro Jahr aus einem Portfolio mit einem weltweit anlegenden Aktienfond entnehmen kann und dieses trotzdem nicht kleiner wird. Konkret bedeutet dies, dass wenn sie vor 30 Jahren 100.000 € angelegt hätten und sich davon jährlich 4000 € ausgezahlt haben, sie heute trotzdem noch mindestens 100.000 € hätten.

Darstellung an Beispielen

In den folgenden Beispielen wird eine jährliche Rendite von 8 % angenommen (realistische Rendite des Weltmarktes). Es werden Brutto-Ergebnisse berechnet, das heißt Steuern auf Auszahlungen werden in den folgenden Rechnungen nicht abgezogen. Die Ergebnisse sind nicht inflationsbereinigt. Als jährliche Dividendenrendite wird 2 % angenommen. Beide Annahmen zur Rendite sind konservativ getroffen.

Beispiel 1

Anleger A ist 23 Jahre alt und gerade mit seinem Studium fertig. Er möchte bereits mit 53 Jahren die Option haben, nicht mehr arbeiten zu müssen und trotzdem monatlich 3000 € zur Verfügung haben. Dies soll ausschließlich über Dividenden geschehen, da er keine Aktien verkaufen möchte.

Mit Auszahlungen nur in Form von Dividenden benötigt er also mit 53 Jahren ein Depot mit einer Anlagesumme von 1,8 Millionen Euro. Um dieses in den folgenden 30 Jahren zu ersparen, muss Investor A 1270 € pro Monat ansparen. Würde er die 3000 € pro Monat erst mit 60 Jahren zur Verfügung haben wollen, würde eine monatliche Ansparsumme von nur 708 € genügen. Sollte er die 1270 € pro Monat bis zu einem Alter von 60 ansparen, könnte er danach mit 5300 € aus Dividenden pro Monat rechnen.

Beispiel 2

Anleger B ist 50 Jahre alt und möchte ab einem Alter von 67 seine Rente aufbessern. Dazu möchte er nicht nur auf Dividenden angewiesen sein, sondern auch 5 % seines Portfolios jährlich entnehmen. Dadurch steigt der Wert des Portfolios zwar nicht mehr so stark, aber es wird zumindest nicht kleiner. Aktuell hat er bereits 50.000 € angespart und möchte in Zukunft jeden Monat 500 € zusätzlich in Aktien investieren.

In diesem Szenario würde das Portfolio von Investor B in seinem 67. Lebensjahr circa 400.000 € wert sein. Dies bedeutet, dass er monatlich 1670 € entnehmen kann und sein Depot trotzdem nicht kleiner wird. Dies würde seine Rente deutlich aufbessern.

Fazit

Der wichtigste Faktor beim Ansparen eines Depots für die Zukunft ist die Zeit. Umso früher man beginnt, desto länger kann der Zinseszins-Effekt wirken. Die monatlichen Auszahlungen können als Dividenden (größeres Depot benötigt, dieses wächst jedoch weiter) oder als Entnahme aus dem Depot (kleineres Depot benötigt, dieses bleibt konstant) gestaltet werden. Eine Kombination aus beidem ist natürlich auch möglich. Die Zielsetzung kann reichen von "komplett vom Depot leben können" bis "Rente im Alter aufbessern" und muss von jedem individuell gesetzt werden. Auch kleine Ansparsummen können bei einer langen Anspardauer großes bewirken (100 € pro Monat ab der Geburt wären zum Renteneintritt 2,7 Millionen Euro wert). Aufgrund des exponentiellen Wachstums sollte man möglichst früh bereits mit kleinen Beträgen beginnen.

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