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Lexikon

Economies of Scale

Größenvorteile (auch Skaleneffekte oder "economies of scale" genannt) führen unter bestimmten Voraussetzungen dazu, dass Unternehmen mit steigendem Marktanteil und steigender Größe immer wettbewerbsfähiger werden. Größenvorteile lassen sich im weitesten Sinne auf Einsparungen bei der Massenproduktion zurückführen. So ergeben sich Kostenvorteile, die einem Unternehmen durch niedrige oder stetig sinkende Kosten pro hergestelltem Produkt erzielen kann.

  1. Positive Skaleneffekte werden auch Economies of Scale genannt.
  2. Mit größerer Stückzahl werden geringere Kosten für das einzelne Produkt erzielt.
  3. Negative Skaleneffekte (Diseconomies of Scale) beschreiben das Gegenteil von sinkenden Produktionskosten.
▲ Mit der Erfindung der Fließbandproduktion wurden erstmals Größenvorteile in nennenswertem Umfang erzielt.

Beispiele und Arten von Größenvorteilen

Ein Automobilhersteller stellt 100.000 Autos des gleichen Modells her, während die Konkurrenz nur 10.000 Autos des gleichen Modells herstellt. Die Entwicklungskosten sind in beiden Fällen gleich hoch. Das größere Unternehmen kann die Entwicklungskosten jedoch auf 100.000 Autos verteilen. Folglich sinken die Kosten pro hergestelltem Auto. Ebenso können Einsparungen im Einkauf (Mengenrabatt) und in der Produktion (höhere Automatisierung, Einsatz von Robotern wird wirtschaftlich) erzielt werden.

  1. Vorteile aus der Arbeitsteilung: Bei der komplexe Abläufe in einfache, leicht zu wiederholende Tätigkeiten zerlegt werden.
  2. Sinkende Durchschnittskosten: Der Anteil der Fixkosten an Kosten pro Stück sinkt bei höherer Stückzahl. Das betrifft etwa die Kosten für die Entwicklung eines Produkts. Wenn von einem Produkt insgesamt zehn Stück verkauft werden, dann muss jedes Stück nominell 10% der Entwicklungskosten tragen. Wenn dagegen 1000 Stück verkauft werden, trägt jedes Stück nur 0,1% der Entwicklungskosten.
  3. Einsparungen durch die Verwendung größerer Produktionsmittel: z. B. größere Öfen, Tanks und Rohre (doppelter Rohrdurchmesser kostet nur doppelt so viel Material, hat aber die vierfache Querschnittsfläche und damit auch die vierfache Kapazität)
  4. Größere Mengen: Verhalten sich statistisch gleichmäßiger und sind daher besser planbar
  5. Rationalisierungen: Durch den Einsatz automatisierter Produktionsmittel (Industrieroboter)
  6. Normierte Teile: Ermöglichen eine zentralisierte Reservehaltung.
  7. Verbesserte Losgrößenabstimmung: bei aufeinander folgenden Dispositionsstufen
  8. Lernkurveneffekte: Hierbei handelt es sich streng genommen nicht um einen Skaleneffekt, da dieser von der Konstanz der Produktionstechnologie ausgeht, während diese beim Lernkurveneffekt typischerweise Veränderungen erfährt.
  9. Konsolidierung von Betriebsstandorten.

Auswirkungen von Größenvorteilen

Positive Skaleneffekte können in Verbindung mit anderen Faktoren ein „natürliches Monopol“ begründen. Sie werden auch als Grund für Unternehmenskonzentrationen genannt. Bei positiven Skaleneffekten kann ein Unternehmen mit einem Kapitaleinsatz von 2 Mio. EUR mehr produzieren als zwei Unternehmen mit einem Kapitaleinsatz von jeweils 1 Mio. EUR.

Im Wettbewerb setzt sich also das große Unternehmen gegen die beiden kleinen durch. Schreibt man diese Tendenz fort, bleiben in den jeweiligen Wirtschaftszweigen immer weniger, immer größere Firmen übrig, wodurch der Wettbewerb innerhalb der Branchen abgeschwächt wird.

Die größten Anbieter verdienen überdurchschnittlich viel Geld. Daher können diese marktführenden Unternehmen ein besonders lukratives Investment sein. Neben diesem Wettbewerbsvorteile gibt es eine Reihe weiterer Wettbewerbsvorteile, die Unternehmen in die Lage bringen können, besonders hohe Gewinne für ihre Aktionäre zu erzielen und so überdurchschnittlich attraktive Investitionen sein können.

Negative Skaleneffekte: Diseconomies of Scale

Wenn negative Skaleneffekte auftreten nehmen die Produktionskosten pro Produkt mit zunehmender Menge zu. Es handelt es sich dabei also um das Gegenteil zu den Economies of Scale.

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