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Lexikon

KGV-Katastrophe

Bezeichnet einen zu starken Fokus von Privatanlegern auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beim Bewerten von Aktien. Das KGV misst das Verhältnis vom Kurs zum Gewinn und ist damit ein simpler Indikator zur Unternehmensbewertung. Grundsätzlich hilft es dabei zu entscheiden, ob ein Unternehmen über- oder unterbewertet ist. Privatanlegern sind dabei aber oft nicht alle Faktoren bewusst, die das KGV beeinflussen und verlassen sich oft fälschlicherweise auf den Indikator, ohne den Gründen für einen bestimmten KGV-Wert nachzugehen.

So kann es zum Beispiel dazu kommen, dass man eine Aktie als unterbewertet einstuft, obwohl sie eigentlich zu Recht niedrig gepreist ist und sich der Markt, in dem das Unternehmen operiert, in einer Konsolidierungsphase befindet. Auch ist es möglich, dass Unternehmen ihre Einnahmen vollständig ausgeben, um sie in zukünftiges Wachstum zu investieren. Dadurch können sehr hohe Werte für das KGV zu Stande kommen und das Unternehmen erscheint überbewertet, wobei es eigentlich nur zukünftiges Wachstum sichert – etwas wonach der Aktionär sucht.

Kernpunkte

  • Privatanleger überinterpretieren das KGV von Unternehmen oft und treffen daraufhin falsche Entscheidungen
  • Um ein gutes Investment zu tätigen, müssen mehrere Faktoren beachtet werden und Investoren sollten ein Verständnis der Zusammenhänge zwischen Kennzahlen und den Entscheidungen des Unternehmens haben

Beispiele

Ein gutes Beispiel dafür ist Meta (früher Facebook). Mit einem KGV von 1331 im Jahr 2012 hätte das KGV damals eine Überbewertung angedeutet. Meta hat sich aber bislang, Stand 2021, 23-mal im Wert gesteigert und hat somit gewöhnliche Benchmarks wie den S&P500 mehrfach geschlagen. Anfangs wurden alle verfügbaren Ressourcen reinvestiert, um das Geschäft wachsen zu lassen, was die Gewinne gedrückt hat.

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