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Lexikon

Michael Burry (Investor)

Michael Burry ist ein amerikanischer Hedgefonds-Manager. Er wurde durch seine Spekulation auf die Immobilien- und Finanzkrise 2007/08 weltweit bekannt. Der Hollywood-Blockbuster „The Big Short“ aus dem Jahr 2015 kann als Biografie von Burry verstanden werden.

Steckbrief

NameMichael Burry
Geburtstag19.06.1971
Herkunftsland
USA
Firma
Scion Capital
Funktion in Firma
Gründer und Hedgefondsmanager
Geschätztes Vermögen
200-300 Millionen US-Dollar

Der Weg zum Fondsmanager

Burry wuchs in Kalifornien auf und schloss dort auch seine High-School ab. Im Alter von zwei Jahren musste sein linkes Auge aufgrund einer Erkrankung operativ entfernt werden. Seitdem trägt er eine künstliche Prothese, welche jedoch keine Seh-Funktion hat.

Nach Abschluss der Schule studierte Burry Volkswirtschaftslehre und Medizin an der University of California in Los Angeles. Später wechselte er an die Vanderbilt University School of Medicine um dort sein Medizinstudium abzuschließen.

Nach seiner Zeit an der Universität begann Michael Burry eine Facharztausbildung zum Neurologen am sehr renommierten Stanford University Medical Center. Diese brach er jedoch ab, um im November 2000 seinen eigenen Hedgefonds zu gründen.

Obwohl Michael Burry seit über 25 Jahren keinen Kontakt mehr zu Patienten hatte, dürfte er trotzdem noch legal praktizieren. Dies ist ihm möglich, da er regelmäßig medizinische Fortbildungen besuchte und so seine Approbation behielt.

Fondsentwicklung bis zur Immobilienblase 2007

Noch während seines Medizinstudiums und seiner Facharztausbildung veröffentlichte Burry Analysen zu ausgewählten Aktien auf seiner Internetseite. Zudem empfahl er regelmäßig Wertpapiere zum Kauf oder Verkauf. Diese Tipps waren häufig sehr gut. Durch die hohe Qualität seiner Analysen rückte er in die Aufmerksamkeit von bekannten Investoren wie zum Beispiel Joel Greenblatt.

Im November 2000 nutzte Burry sein theoretisches Wissen, um seinen eigenen Hedgefonds zu gründen. Dieser trägt den Namen Scion Capital. Das Startkapital lieh er sich zu größten Teilen von Freunden und Familie aus.

In den Anfangsjahren des eigenen Fonds konzentrierte sich Burry auf Value-Investing. Er kaufte also unterbewertete Aktien mit günstiger Bewertung. Laut eigener Aussage beruhte sein Handeln zu großen Teilen auf der theoretischen Arbeit von Benjamin Graham („Vater, der Fundamentalanalyse“). Ein wichtiger Baustein dieser Strategie war das Leerverkaufen (shorten) von hoch bewerteten Internetfirmen. Durch das Platzen der Dotcom-Blase verdiente er so sehr viel Geld.

Zwischen den Jahren 2000 und 2004 schlug Burrys Fonds den Vergleichsindex SP500 jedes Jahr deutlich. Durch diese Überrendite wurde er immer bekannter und konnte mehr Geld von Investoren einsammeln. Am Ende des Jahres 2004 verwaltete Burry mit Scion Capital über 600 Millionen US-Dollar.

Scion Capital und die Immobilienblase

Bereits im Jahr 2005 prognostizierte Burry ein Platzen der Immobilienblase in Amerika. Er sah, dass bereits bei einer geringen Erhöhung der Zinsen viele Hausbesitzer ihre Raten nicht mehr zurückzahlen können. Dies würde dann in einem Kollaps des gesamten Häusermarktes enden. Er vermutete, dass dieses Ereignis im Jahr 2007 eintreten würde.

Zur damaligen Zeit wurde Burry aufgrund dieser Prognose von vielen Banken und Investoren nicht ernst genommen. In der Wahrnehmung der Fachleute galt der Immobilienmarkt in den USA als vergleichsweise sicher.

Aus diesem Grund musste Burry viele Investmentbanken, darunter auch Goldman Sachs, erst überzeugen, ihm die Finanzprodukte für seine Spekulation zu verkaufen. Er wählte hierfür Credit Default Swaps (Abkürzung: CDS). Mit diesem Produkt profitierte er im Falle eines Ausfalls der Banken.

Als diese Spekulation publik wurde, zogen viele Investoren ihr Geld aus seinem Fonds ab. Zu extrem und riskant erschien den meisten die Analyse von Burry.

Zwischen 2007 und 2008 passierte dann fast genau das, was Michael Burry bereits zwei Jahre früher prognostizierte. Die Spekulation von Scion Capital ging auf und es wurden über 800 Millionen Dollar verdient. 100 Millionen Dollar flossen dabei direkt an Michael Burry persönlich, der Rest war für die Investoren in seinem Fonds.

So erzielte Scion Capital zwischen dem 1.11.2000 und dem 1.06.2008 eine Rendite von circa 490 %. Der Vergleichsindex SP500 schaffte im gleichen Zeitraum lediglich eine Kurssteigerung von 3 %.

Burrys Arbeit nach der Finanzkrise

In den Jahren 2008 und 2009 löste Burry seinen Fonds Scion Capital stückchenweise auf. Er wollte sich mit seinem Vermögen nun auf private Investments fokussieren.

Vier Jahre später eröffnete er seinen Fonds erneut. Dieses Mal unter dem Titel Scion Asset Management. In der Anfangszeit dieses Fonds investierte er primär in Wasser, Gold und Ackerland.

Ab Dezember 2020 baute Burry eine große Short-Position gegen Tesla auf. Er hielt den Kurs von Elon Musk’s Unternehmen für deutlich überbewertet. Im Mai 2021 erreichte diese Position eine Größe von 800.000 Tesla-Aktien. In den darauffolgenden Monaten verdoppelte sich der Kurs des Wertpapiers und Burry musste einen großen Verlust einstecken.

Fazit

Michael Burry ist der Öffentlichkeit vor allem durch seinen Gewinn während der Finanzkrise 2007/08 bekannt. Dieses Geschäft brachte ihm persönlich und seinen Investoren jede Menge Geld ein. Aus diesem Grund hat seine Meinung auch heute noch großes Gewicht.

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