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Lexikon

Pantoffelportfolio

Das Pantoffelportfolio ist eineAnlagestrategie, die sich durch ihre besondere Einfachheit auch für Anfänger und Personen ohne Interesse an Aktien eignet. Sie wurde von der Stiftung Warentest entwickelt. Der Grundaufbau des Portfolios besteht aus einem risikoarmen und einem risikobehafteten Anteil. Diese können je nach persönlicher Risikobereitschaft unterschiedlich gewichtet werden.

Kernpunkte

  1. Das Pantoffelportfolio ermöglicht langfristigen Vermögensaufbau und setzt dabei keinen täglichen Blick in das Portfolio voraus.
  2. Je nach gewählter Variante liegt die historische jährliche Rendite bei einer einmaligen Anlage von vor 30 Jahren zwischen 4,4 % und 5,8 % pro Jahr.
  3. Mit einem zunehmenden Anteil an Aktien steigt die langfristige Rendite, aber auch die Volatilität.
  4. Das Wort Pantoffel im Namen soll die Einfachheit der Strategie zeigen.

Grundlegender Aufbau

Der risikoarme Teil besteht aus Staatsanleihen mit höchster Kreditwürdigkeit (Bonität). Zum Beispiel von Deutschland, Schweiz oder Luxemburg und Geld auf Konten bei sicheren und seriösen Banken. Dieser Teil zeichnet sich durch eine sehr hohe Sicherheit, aber auch durch geringere Renditen aus. Im risikobehafteten Anteil wird das Geld in internationale ETFs investiert. Dazu empfiehlt die Stiftung Warentest zum Beispiel einen ETF auf den MSCI World Index.

Gewichtung der Anteile

Im Standardmodell der Stiftung Warentest sind drei verschiedene Variationen vorgesehen. Die risikoreichste Variation beinhaltet 75 % risikobehaftete ETFs und 25 % als risikoarme Sicherheitsbaustein (kurz: 75/25). Im Gegenteil dazu steht die sicherste Variante mit 25 % in Aktien und 75 % in Tagesgeldkonten und Staatsanleihen hoher Bonität (kurz: 25/75). In der Mitte existiert noch die Variante mit einer gleichmäßigen Verteilung von je 50 % auf die beiden Anteile (kurz: 50/50).

Welche Variante passt zu mir?

Die Auswahl der Gewichtung im Pantoffelportfolio hängt unter anderem von der geplanten Anlagedauer und der persönlichen Risikopräferenz ab. Grundsätzlich gilt, dass umso länger der Anlagehorizont (geplante Dauer der Geldanlage) ist, desto höher kann der risikobehaftete Anteil sein. Die Rendite des Weltmarkts in den einzelnen Jahren schwankt zwar deutlich, langfristig ist sie aber immer größer als die Rendite des risikoarmen Anteils. Für Anleger mit einem kurzen Zeithorizont von nur wenigen Jahren oder mit einer hohen Abneigung gegen kurzfristige Verluste, empfiehlt sich die Variante mit nur 25 % in ETFs.

Rendite der Strategie in der Vergangenheit

Bei einer einmaligen Geldanlage vor 30 Jahren hätte ein Portfolio mit einem Anteil aus 75 % Aktien eine jährliche Rendite von 5,8 % pro Jahr erzielt. Bei der sichersten Variante mit einem risikobehafteten Anteil von 25 % lag die Rendite bei 4,4 % pro Jahr. Die Differenz bei einer Anlage von 10.000 € beträgt 17.878 € nach 30 Jahren (75/25: 54.271,28 €; 25/75: 36.392,76 €). Wenn man die maximalen Jahresverluste in den letzten 30 Jahren betrachtet, schneidet die sicherere 25/75 Variante mit 8 % deutlich besser ab, als die risikoreichere 75/25 Variante mit 30 %.

Aufwand des Pantoffelportfolios

Nach der einmaligen Erstellung des Portfolios besteht der Aufwand nur noch in einem jährlichen Rebalancing der Anteile im Portfolio. Dies hat den Zweck unterschiedliche Renditen in den einzelnen Teilen des Portfolios wieder auszugleichen. Wenn zum Beispiel der risikobehaftete Teil im Laufe eines Jahres stärker gestiegen ist, empfiehlt es sich Geld aus dem ETF herauszunehmen und in die risikoarme Anlage zu investieren. Der Betrag wird dabei so gewählt, dass die ursprüngliche Verteilung wiederhergestellt wird. Um Transaktionskosten und Steuern zu sparen, genügt diese Umverteilung einmal pro Jahr.

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