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Lexikon

Private Equity

Private Equity bezeichnet Kapital, welches zur Beteiligung an Unternehmen benutzt wird. Der Handel erfolgt außerhalb der Börse. Aus diesem Grund ist diese Form von Investitionen nur für vermögendere Privatpersonen oder Firmen geeignet.

Kernpunkte

  1. Wagniskapital (Venture Capital) stellt eine Spezialform des Private Equity dar.
  2. Die Investitionen werden häufig durch Private-Equity-Gesellschaften (PEG) verwaltet.
  3. Meist werden solche Beteiligungen mit Fremdkapital erworben. Dies wird als Leveraged Buy Out bezeichnet.

Was ist Private Equity?

Mit anderen Worten beschreibt Private Equity den Ankauf von Unternehmen. Diese Firmen sind dabei nicht an der Börse handelbar. Wenn ein junger Arzt eine Arztpraxis kauft, handelt es sich dabei also auch um einen Private Equity Buy-out.

Solch eine Beteiligung ist mit hohen Kosten verbunden und damit nur für reiche Privatpersonen oder Firmen geeignet.

Anlagestrategie von Private Equity Investoren

Bei solchen Investitionen hat meist die Sicherheit erste Priorität. Besonders gerne wird in Unternehmen (Fachsprache: targets) investiert, welche kalkulierbare und stabile Gewinne erzielen.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass das target ausreichend finanziert ist. Damit ist gemeint, dass keine großen Neuinvestitionen für zum Beispiel Forschung- und Entwicklung in naher Zukunft getätigt werden müssen.

Zudem sollten die Zielunternehmen für eine Übernahme in Branchen agieren, welche hohe Markteintrittsbarrieren haben. So können Konkurrenten nur schwer in den Markt eindringen.

Verschiedene Formen von Private Equity Investitionen

Da der Begriff Private Equity sehr breit gefasst ist, haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Fachbegriffe für die einzelnen Teilkategorien durchgesetzt. Diese werden im Folgenden nun vorgestellt.

Leveraged Buy Out Private Equity

Bei dieser Methode nimmt der Käufer des Unternehmens für den Kauf einen Kredit bei einer Bank auf. Er finanziert den Erwerb also mit Fremdkapital. Durch den Einsatz von Krediten entsteht ein hoher Hebel für den Investor. Diese Form kommt in der Wirtschaft am häufigsten vor.

Folgendes Beispiel soll diesen Hebel verdeutlichen.

Ein Private Equity Investor hat ein Vermögen von einer Milliarde Euro. Mit diesem möchte er Unternehmensanteile erwerben. Die Beteiligung an Firma X kostet dabei 500 Millionen Euro. Wenn diese Übernahme nun ohne Fremdkapital finanziert wird, hätte der Investor danach nur noch eine halbe Milliarde Euro zur Verfügung. Alternativ könnte er auch einen Kredit in Höhe von 400 Millionen Euro aufnehmen und lediglich 100 Millionen seines eigenen Geldes dazu geben. So blieben 900 Millionen Euro an Restvermögen übrig.

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass durch den Einsatz von Krediten ein Hebel auf das eigene Kapital angelegt werden kann.

Private-Equity-Fonds

Das oben aufgeführte Beispiel verdeutlicht zudem den enormen Kapitalbedarf für diese Investmentstrategien. Da man ja nicht nur in ein Unternehmen investieren möchte (Diversifikation) wird ein sehr hohes Vermögen benötigt. Lediglich die wenigsten Anleger haben dafür genügend Geld.

Abhilfe schafft eine Investition in einen Fonds, welcher dann mit dem Fondsvermögen Private Equity Geschäfte macht.

Der Vorteil ist, dass auch bei geringerem Vermögen eine hohe Diversifikation erreicht werden kann. So führt der Ausfall eines Unternehmens nicht zu einem kompletten Totalverlust.

Der Nachteil dabei ist, dass Investoren in den Fonds im Normalfall keinen Einfluss auf die Auswahl der zu übernehmenden Firmen haben. Diese Entscheidungen liegen beim Fondsmanagement. Zudem müssen hohe Gebühren für die Verwaltung gezahlt werden.

Management-Buy-out

Bei dieser Methode will das Management eines Unternehmens sich stark in die eigene Firma einkaufen. Der Kapitalbedarf ist dabei häufig sehr hoch und deshalb nicht allein von den Führungskräften tragbar. Aus diesem Grund wird dann mit einer Private Equity Firma kooperiert.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass das Management das Unternehmen am besten kennt und somit auch nach der Übernahme den größten Wert schaffen kann. Dadurch können höhere Gewinne für die Manager und für die Geldgeber entstehen.

Was müssen Privatanleger beachten?

Um als einzelner Investor im Private Equity Bereich tätig zu werden, ist ein sehr hohes Vermögen (100 Millionen Euro oder mehr) notwendig. Zudem müssen Analysten und Anwälte angestellt werden, um die Übernahmen zu bewerkstelligen. Dies ist für die meisten privaten Investoren also nicht möglich.

In den letzten Jahren sind immer mehr Fonds auch für Kleinanleger entstanden. Diese verlangen allerdings häufig hohe Gebühren und sind teilweise sehr intransparent.

Der große Vorteil im Private Equity Sektor entsteht durch den Einsatz von Fremdkapital. Dies ist aus Gründen der Bonität nur sehr schwer umsetzbar für private Anleger.

Generell lässt sich festhalten, dass Kleinanleger mit Investitionen in Aktien oder Aktienfonds höhere Renditen bei geringerem Risiko und kleinerem Aufwand erzielen.

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