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Lexikon

Risiken bei Aktien

Das Risiko von Aktien kann auf viele verschiedene Möglichkeiten gemessen werden.

Systematisches und Unsystematisches Risiko bei Aktien

  • Systematisches Risiko ist das Marktrisiko, dem der gesamte Markt ausgesetzt ist. Dieses Risiko ist unvorhersehbar und nicht diversifizierbar.
  • Unsystematisches Risiko ist das idiosynkratische Risiko (idiosyncratic risk), also das Unternehmensspezifische Risiko. Dieses Risiko kann durch Diversifizierung reduziert werden.

Typen von Risiken bei Aktien mit Beispielen

Es gibt eine Vielzahl von Risiken, die einen maßgeblichen Einfluss auf Umsatz und Gewinn eines Unternehmens haben können. Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass bestimmte Risiken bestimmte Sektoren/Firmen besonders treffen.

Was ein negatives Risiko für das eine Unternehmen ist, ist oftmals eine positive Chance für ein weiteres. Hohe Zinsen sind üblicherweise gut für das Bankgeschäft, schlecht für die Immobilienfinanzierung. Neue Regulierungen öffnen Chancen für Regulierungs-, IT- und Beratungsunternehmen.

  • Politisches Risiko: Eine Partei (z.B. in China) verbietet eine Firma oder Produkte
  • Regulatorisches Risiko: Eine neue Regulierung schränkt das Geschäftsmodell ein
  • Steuerrisiko: Die Steuerlast wird drastisch erhöht
  • Marktrisiko: Der gesamte Markt (z.B. DAX) ist einer Rezession ausgesetzt
  • Länderrisiko: Ein einzelnes Land oder ein Wirtschaftsbereich (z.B. DACH) ist einer Rezession ausgesetzt
  • Währungsrisiko (Forex-Risiko): Die Währung der Aktie und des Barvermögens sind nicht gleich, und der Wechselkurs schwankt
  • Zinsrisiko: Die Bundesbank hebt oder senkt die Zinsen
  • Branchenrisiko: Eine gesamte Branche schrumpft (z.B. Druckmedien, Pferdekutschen, Röhrenfernseher, Eisenbahn)
  • Insolvenzrisiko: Die Firma kann ihre Gläubiger nicht mehr bedienen
  • Liquiditätsrisiko: Die Aktie ist nicht mehr (zum gewünschten Preis) handelbar, weil es sehr wenige Aktionäre gibt
  • Supplier-Risk: Die Zulieferer erhöhen die Preise stark oder die Rohmaterialien werden aus Knappheit teurer (z.B. Stahl, Öl, Baumwolle, ...)
  • Reputationsrisiko (Headline-Risk): Durch negative Schlagzeilen (z.B. Datenskandal, unehrliches Verhalten, ...) bricht der Aktienkurs ein
  • Disruption Risk: Die Firma verliert rapide Kunden an ein anderes oder mehrere Startups durch einen verschlafenden Trend
  • Compliance Risk: Die Firma muss Strafzahlungen leisten wegen der verpassten Einhaltung von Compliance-Richtlinien (siehe Banken)

Risiko messen bei Aktien

  1. Standardabweichung (Standard Deviation): Die Standardabweichung (oder auch die Varianz) misst die Schwankung (Volatilität) eines Wertpapieres. Höhere potentielle Schwankungen (in die negative Richtung) drücken aus, dass man zwischenzeitlich mehr Geld durch das Investment verlieren kann
  2. Beta Faktor (Marktkorrelation): Ein Beta Faktor von 1 drückt eine perfekte Korrelation mit dem Markt aus. Ist der Beta Faktor größer als 1 oder kleiner als -1, so schwankt das Wertpapier heftiger als der Markt, und kann als riskanter eingestuft werden
  3. Value-at-Risk (VaR, Totalausfall-Risiko): Die VaR beschreibt den maximalen Verlust innerhalb eines gewissen Zeitraums versehen mit einer Wahrscheinlichkeit, z.B.: Maximal -10% in den kommenden 12 Monaten, weil der innere Wert des Inventars fast dem Aktienkurs (Marktkapitalisierung) entspricht. VaR wird oft mit mehreren Szenarien angegeben.
  4. Conditional Value-at-Risk (CVaR, Bedingtes Totalausfall-Risiko): CVaR beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der das VaR überschritten wird. Beispiel: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 5% (CVaR) wird das VaR (-10% in 12 Monaten) unterschritten

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