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Lexikon

Software as a Service (SaaS)

Software as a Service (SaaS) bezeichnet einen Geschäftsbereich von Software-Unternehmen. Dabei greift der Kunde über das Internet auf die Programme zu. Diese sind also nicht lokal gespeichert und installiert. Größte Anbieter von SaaS sind Firmen wie Salesforce.com und SAP.

Kernpunkte

  1. Besonders für große und komplexe Software ergibt diese Methodik Sinn.
  2. Das Gegenteil ist der Verkauf von traditionellen Softwarelizenzen.
  3. Es existieren viele verschiedene Methoden zur Bepreisung eines solchen Angebotes.

Was ist SaaS genau?

Die Implementierung von Software in ein Unternehmen kann sehr teuer und aufwendig sein. Besonders für kleinere Firmen sind die Kosten von komplexen Programmen häufig nicht zu tragen. In diesem Fall kann sich ein SaaS-Angebot lohnen. Dort wird die jeweilige Software dann nur abonniert. Der Zugriff kann dadurch zum Beispiel über den normalen Webbrowser stattfinden. Dadurch muss sich der Kunde nicht um ausreichend gute Computer oder Server bemühen. Dies wird alles vom Verkäufer übernommen. Im Prinzip kann dann ein Laptop mit Internetverbindung für wenig Geld auf Hightech-Software zurückgreifen.

Vergleich mit dem traditionellen Software-Vertrieb

Die folgende Tabelle soll diese beiden Geschäftsbereiche vergleichend darstellen.

SaaSTraditioneller Lizenz-Vertrieb
Hardware
-wird vom Softwareanbieter zentral gestellt
-eigene Anschaffung notwendig

-Pflege und Reparatur sind Aufgabe des Software-Anwenders

Einmalige Anfangskosten
-im Regelfall nicht vorhanden
-sehr hoch, für Erwerb der Lizenz und Einrichtung der Software durch Experten
Laufende Kosten
-je nach Nutzung, vergleichbar mit Abo-Modell
-regelmäßige Wartung durch Spezialisten

-Ersetzen der Hardware nach wenigen Jahren

Flexibilität
-sehr hoch, Erhöhung oder Kürzung der Umfänge schnell möglich
-eher gering, einmal gekaufte Hardware sollte auch benutzt werden (sonst entsteht großer Verlust)
Sicherheit
-Speicherung der Daten auf Servern des Anbieters

-je nach Anbieter sehr hohe Sicherheit

-nach eigenem Ermessen

-IT-Sicherheit muss selbst organisiert und implementiert werden

Diese Tabelle stellt beide Möglichkeiten, eine Software zu nutzen, gegenüber. Dies lässt sich auch mit dem alltäglichen Beziehen von Strom vergleichen. Die meisten Bürger sind an ein zentrales Stromnetz angeschlossen. Dort wird dann einfach nach verbrauchter Menge bezahlt. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität.

Das traditionelle Software-Lizenz-Geschäft wäre hierbei eine autarke Versorgung mit zum Beispiel einer Solaranlage. Dies kann durchaus langfristig günstiger sein, hat aber auch erhebliche Nachteile im Bereich der Flexibilität. Wird zum Beispiel deutlich mehr Strom benötigt, muss erst ein Solaranlagenbauer kommen und die Anlage erweitern. Eine schnelle Anpassung an den Bedarf ist nicht möglich.

Unterschiedliche Preismodelle

Bei diesem Punkt ist der Kreativität der Käufer und Verkäufer keine Grenzen gesetzt. Besonders bei Großkunden können auch sehr individuelle Modelle ausgehandelt werden.

Im Grundsatz unterscheidet man zwischen einem Abo-Modell (fixe Kosten, so viel Nutzen wie man möchte) oder einer Abrechnung nach tatsächlich genutztem Umfang.

Der Preis wird häufig in der Form „Pro Benutzer und Monat“ angegeben. Welches Modell für ein Unternehmen sinnvoller ist, muss individuell berechnet und entschieden werden.

Vor- und Nachteile für den Servicenehmer

Die folgende Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile des Saas-Konzeptes auf. Dabei wird dies aus der Sicht des Käufers betrachtet.

Vorteile
Nachteile
-geringere Anfangsinvestition (dadurch höherer Cashflow)
-Abhängigkeit von stabiler Internetverbindung
-schnelle Implementierung
-Abhängigkeit vom Servicegeber
-flexible Erweiterung des gebuchten Umfangs
-geringere Anpassungsmöglichkeiten wegen hoher Standardisierung
-kein fester Arbeitsplatz notwendig (z.B. einfaches Arbeiten im Home-Office oder auf Reisen)
-vertrauliche Daten beim Servicegeber gespeichert

Die Tabelle zeigt auf, dass viele verschiedene Punkte bei der Auswahl einer passenden Softwarelösung betrachtet werden müssen. Somit lässt sich auch keine allgemeine Empfehlung abgeben.

Wie können Privatanleger profitieren?

Die Auswahl einer Software für das eigene Unternehmen betrifft die meisten privaten Anleger nicht. Trotzdem kann man sich mit diesem Thema beschäftigen und in Anbieter von SaaS-Lösungen investieren.

Im ERP-Bereich (Software zur Planung von Unternehmensressourcen) sind die Unternehmen Salesforce.com (ISIN: US79466L3024) und SAP (ISIN: DE0007164600) führend. Zudem betreibt Amazon (ISIN: US0231351067) eine schnell wachsende Sparte in diesem Bereich.

Nähere Informationen zu den Unternehmen sind in den AlleAktien-Premiumanalysen und auf Eulerpool zu finden.

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