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Lexikon

Ausschüttungsquote (Payout Ratio)

Die Ausschüttungsquote gibt den Anteil an erwirtschafteten Gewinnen an, der in einem Geschäftsjahr als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird.

  1. Die Ausschüttungsquote bestimmt die Dividende, die an die Aktionäre ausgeschüttet wird.
  2. Geringe Ausschüttungsquoten bzw. gar keine Ausschüttung deuten an, dass das Unternehmen einen Großteil ihrer Gewinne in das weitere Unternehmenswachstum reinvestiert.
  3. Ausschüttungsquoten über 100 % bedeuten, dass das Unternehmen mehr an seine Eigentümer ausschüttet, als es erwirtschaftet – das Unternehmen „lebt aus seiner Substanz“.
▲ Für die meisten Unternehmen haben sich Ausschüttungsquoten von 25-75 % als relativ stabil und sinnvoll herausgestellt.


Die Ausschüttungsquote und ihre Berechnung

Die Ausschüttungsquote ist eine sehr wichtige Kennzahl zur Unternehmensbewertung. Aus ihr lässt sich ablesen, wie nachhaltig die derzeitigen Dividendenzahlungen eines Unternehmens sind. Die Quote errechnet sich dabei wie folgt:

Ausschüttungsquote in %
= Dividende je Aktie / Gewinn je Aktie

Bzw.:

Ausschüttungsquote in %
= Ausschüttungssumme (gesamtes Unternehmen) / Gewinnsumme (gesamtes Unternehmen)

Angenommen ein Unternehmen A erwirtschaftet einen Gewinn von 2,00 EUR pro Aktie und gibt 1,60 EUR pro Aktie als Dividende an seine Aktionäre aus. Es ergibt sich also die Rechnung:

Die Ausschüttungsquote des Unternehmens A liegt in diesem Beispiel bei 80 %.

Ein anderes Unternehmen B schüttet ebenfalls 1,60 EUR an seine Aktionäre aus, erwirtschaftet aber 3,50 EUR an Gewinn je Aktie. Die Ausschüttungsquote liegt folglich bei nur 45,7 %. Wenn man die Quoten der beiden Unternehmen vergleicht, würde man davon sprechen können, dass die Dividende von Unternehmen B nachhaltiger als jene von Unternehmen A ist, da auch bei stärkeren Gewinnrückgängen die Dividende bezahlt werden könnte, ohne dass die Substanz des Unternehmens angegriffen oder die Dividende gekürzt bzw. gestrichen werden muss.

Die optimale Ausschüttungsquote

Leider kann man keinesfalls sagen, dass es eine generelle ideale Ausschüttungsquote für Unternehmen gibt. Fest steht, dass es für die Unternehmen und langfristig auch die Aktionäre meist besser ist, wenn das Unternehmen die erwirtschafteten Gewinne einbehält und in lukrative Erweiterungsprojekte investiert. Es kommt jedoch nahezu bei jedem erfolgreichen Unternehmen der Punkt, an dem keine sinnvollen Erweiterungsprojekte mehr gefunden werden können oder der Gewinn soweit gewachsen ist, dass er nicht mehr komplett reinvestiert werden kann. An diesem Punkt macht es definitiv Sinn, eine Dividende an seine Anteilseigner auszuschütten.

Wie bereits angesprochen, lässt sich keine generelle Aussage zur Höhe der Ausschüttung treffen, da Unternehmen in nicht zyklischen Märkten bspw. eine deutlich höhere Ausschüttungsquote anstreben können, da der Unternehmensgewinn sehr verlässlich ist und nicht stark schwankt. Ein Beispiel hierfür wäre Coca-Cola, deren Getränke unabhängig von der wirtschaftlichen Lage nachgefragt werden. Zudem hat Coca-Cola bereits weltweit verstreute Fabriken und kann überall produzieren bzw. liefern und muss dementsprechend wenig in das weitere Wachstum des Unternehmens investieren. Unternehmen aus zyklischen Branchen hingegen, können die Ausschüttungsquote nicht so hoch ansetzen, da der Gewinn sehr von der wirtschaftlichen Situation abhängig ist und die Gewinne stark schwanken.

Für die meisten Unternehmen haben sich Ausschüttungsquoten von 25-75 % als relativ stabil und sinnvoll herausgestellt, sodass ein Teil des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet und ein anderer Teil in das weitere Wachstum investiert werden kann. Bei Ausschüttungsquoten, die über einen längeren Zeitraum über 100 % liegen, sollte man allerdings aufpassen, da es den Unternehmen nur noch möglich ist, die Dividendenzahlung aus der Unternehmenssubstanz heraus zu bezahlen. So finden sich immer Unternehmen, die sich verschulden, nur um die Dividende auf gewohntem Niveau auszuzahlen.

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