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Lexikon

Emittent

ls Emittent wird der Herausgeber eines Wertpapiers oder einer Anleihe bezeichnet. Somit sind alle an einer Börse notierten Unternehmen auch Emittenten ihrer eigenen Aktien gewesen. Ziel dieser Ausgabe an Wertpapieren ist die Kapitalbeschaffung für den Emittenten.

  1. Neben Unternehmen können auch Staaten als Emittenten tätig werden.
  2. Die Ausgabe von Wertpapieren wird als Emission bezeichnet.
  3. In der Realität sind solche Emissionen sehr komplex und werden deshalb von Investmentbanken in beratender Funktion betreut.

Warum benötigen Unternehmen Kapital?

Damit ein Unternehmen wachsen kann, muss es auch investieren. Diese Investitionen kosten Geld und müssen finanziert werden.

Unter organischem Wachstum versteht man, dass das für das Wachstum benötigte Kapital aus dem laufenden Geschäft kommt. Dies bedeutet, dass der erzielte Gewinn reinvestiert wird.

In vielen Fällen reicht dieses Kapital aber nicht aus. Besonders in der Anfangsphase von Unternehmen treffen hohe Investitionsausgaben auf geringe Gewinne. Um trotzdem wachsen zu können, muss auf eine andere Art und Weise Kapital beschafft werden.

Fremdkapital- und Eigenkapitalerhöhung

Dieses benötigte Geld kann grundsätzlich auf zwei verschiedene Wege eingenommen werden.

Die erste Option ist eine Erhöhung des Fremdkapitals. Unter diese Kategorie fällt die Aufnahme eines Kredites bei einer Bank oder die Emission von Anleihen. Eine Anleihe kann auf verschiedene Art und Weise gestaltet sein. Im Grunde ist es aber immer ein Schuldschein. Ein Investor leiht einem Unternehmen sein Kapital und bekommt später das verliehene Geld und Zinsen zurück. Wann diese Rückzahlungen fällig sind, ist von Anleihe zu Anleihe unterschiedlich geregelt.

Ein Unternehmen kann sich jedoch nur bis zu einem gewissen Grad verschulden. Bei einer sehr großen Schuldenquote verlangen Banken extrem hohe Zinssätze. Dies macht das Aufnehmen eines weiteren Kredites unwirtschaftlich.

Dann kann eine Eigenkapitalerhöhung durch die Ausgabe von Aktien vorgenommen werden. Das Unternehmen verkauft dabei eigene Anteile an fremde Investoren. Der Erlös aus diesem Verkauf geht in das Eigenkapital des Unternehmens ein. Diese erstmalige Aktienausgabe wird als IPO bezeichnet.

Damit gehen auch viele Pflichten einher. Eine Aktiengesellschaft muss zum Beispiel ihre Aktionäre einmal pro Jahr zu einer Hauptversammlung einladen und regelmäßig Bericht über die Unternehmensentwicklung erstatten.

Spätere Aktien-Emission

Auch Unternehmen, welche seit Jahren an der Börse gelistet sind, geben noch Aktien aus. Dies ist ganz normal und in einem gewissen Rahmen als vollkommen unproblematisch zu betrachten.

Häufig werden diese neu geschaffenen Aktien verwendet, um Boni an das Management zu bezahlen.

Bei einer solchen Aktienausgabe verwässern die anderen Aktien. Folgendes Beispiel soll dieses Prinzip erklären.

Ein Unternehmen hat in Summe 100 ausgegebene Aktien. Ein Investor hält eine davon und besitzt somit 1 % des Unternehmens. Wenn das Unternehmen 100.000 € wert ist, ist der Anteil des Beispiel-Investors 1.000 € wert.

Jetzt gibt das Unternehmen 10 weitere Aktien aus. Der Investor besitzt immer noch eine Aktie, diese ist nun aber eine aus 110 gleichgroßen Teilen. Somit beläuft sich der Anteil nur noch auf 0,9 % des Unternehmens. Bei einer gleichbleibenden Bewertung reduziert sich also der Wert der Beteiligung von 1.000 € auf 900 €.

Dieses Phänomen wird als Verwässerung bezeichnet. In der Realität sind die Auswirkungen auf die Anleger jedoch deutlich geringer. Zudem kann das Unternehmen mit dem neu gewonnenen Kapital stärker wachsen. Dies ist wiederum gut für den Investor.

Gründe für den Börsengang

In der realen Welt gibt es zusätzlich einen weiteren großen Grund für einen Börsengang. In der Start-up-Phase eines Unternehmens investieren viele Venture Capital Geber in die noch junge Firma. Dasselbe Prinzip wird von vielen Zuschauern in der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ beobachtet. Dabei verkaufen die Start-ups einen Teil ihres Unternehmens.

Die Anfangs-Investoren wollen später ihre Anteile wieder gewinnbringend veräußern. Der beste Weg dazu ist ein Börsengang.

Aus diesem Grund drängen häufig viele Investoren aus der Anfangszeit eines Start-ups auf einen Börsengang.

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