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Lexikon

Warren Buffett

Warren Buffett ist der wohl bekannteste Investor und Hedgefonds-Manager der Welt. Als CEO von Berkshire Hathaway führt er eines der global erfolgreichsten Beteiligungsunternehmen. Mit einem Privatvermögen von über 85 Milliarden Dollar gehört er zu den reichsten Menschen der Welt. Seine Anlagestrategie basiert besonders auf dem Kauf von Value-Unternehmen.

Steckbrief

NameWarren Buffett
Geburtstag30.08.1930
Herkunftsland
USA
Unternehmen
Berkshire Hathaway
Funktion in Unternehmen
CEO, Gründer
Geschätztes Vermögen
85,6 Milliarden Dollar

Der Weg zum Großinvestor

Warren Buffett war der Sohn des Kongressabgeordneten Howard Buffett. Er wuchs in einer wohlhabenden Familie auf und absolvierte die High-School bereits mit 17 Jahren.

Seine Kindheit war geprägt von unternehmerischem Interesse. Er las mit sieben Jahren das Buch „Tausend Möglichkeiten, um 1.000 Dollar zu verdienen“ und versuchte sich danach in der Umsetzung vieler dieser Ideen. Unter anderem verkaufte er Kaugummis sowie Coca-Cola-Flaschen und vermietete Flipper-Automaten in Friseurläden. Seine Geschäfte wurden im Laufe der Zeit immer umfangreicher. Mit 14 kaufte er zum Beispiel eine 16 ha große Farm und verpachtete diese. Später mit 17 Jahren schaffte er einen alten Rolls-Royce an, setzte diesen instand und vermietete ihn tageweise.

Nach zwei Jahren an der Wharton Business School wechselte Buffett an die University of Nebraska und machte dort ein Jahr später einen Bachelor in Business Administration (deutsch: BWL). Im Jahr 1951 erwarb er einen Master in Wirtschaftswissenschaften an der sehr renommierten Columbia Business School. Dort war der Ökonom Benjamin Graham einer seiner Professoren. Von dessen Ideen über die Fundamentalanalyse von Unternehmen wurde Buffett sehr geprägt.

Nach zwei Jahren Arbeit für Graham gründete Buffett am 01.05.1956 in Omaha seine erste eigene Beteiligungsfirma. Mit dieser investierte er in verschiedene Immobilien und Unternehmen. Das Anfangskapital (100.000 US-Dollar) stammte zu großen Teilen aus der Verwandtschaft.

Im Jahr 1962 investierte Buffett in die Textilfirma „Berkshire Hathaway“ und führte in diesem Investment seine bisherigen Unternehmen und Investments zusammen. Anfangs konzentrierte sich Buffett noch auf das Textilgeschäft. In den 70er-Jahren begann er, Anteile an anderen Unternehmen zu kaufen und so Berkshire Hathaway zu einer Beteiligungsfirma umzubauen.

Anlagestrategie

Buffett investiert größtenteils in sogenannte Value-Unternehmen. Dies bedeutet, dass Unternehmen mit erprobtem Geschäftsmodell und attraktiver Bewertung gekauft werden. Hohe Dividenden sind laut Buffett ein Indiz für ein gutes Value-Unternehmen.

Wichtig für Berkshire ist, dass eine Beteiligung zu einem guten Preis erfolgen muss. Das bedeutet, dass Buffett und sein Team mit einem Kauf solange abwarten, bis der Kurs ein sehr günstiges Niveau erreicht hat. Dies war auch die Strategie hinter dem Erwerb der Textilfirma Berkshire Hathaway. Hier hat Buffett gesehen, dass die Summe der Teile des Unternehmens mehr wert sind als der geforderte Kaufpreis. Mit dieser Methode investiert er heute noch.

Nach Benjamin Grahams Theorie muss diese Strategie streng umgesetzt werden. Buffett sieht dies nicht so eng und macht teilweise Ausnahmen von dieser Regel. Hält er das Management und das Geschäftsmodell für ausgezeichnet und klug, ist er bereit, einen etwas zu hohen Preis für eine Beteiligung zu bezahlen.

Auch mit Investments in Unternehmen, welche aktuell größere Probleme haben, machte Buffett hohe Gewinne. Solange er von dem Betrieb langfristig überzeugt ist, sind für ihn kurzfristige Komplikationen eher gute Einstiegskurse. So kaufte er zum Beispiel 1964 Anteile an American Express, nachdem diese in Skandale verwickelt waren. Auch 2008 investierte er in die angeschlagene Bank Goldman Sachs.

Ein weiteres Kriterium für Buffett ist, dass er das Geschäftsmodell des Unternehmens gut versteht. Er bevorzugt Firmen mit einem simplen und einfach zu verstehenden Konzept.

Bei der Umsetzung seiner Strategie verzichtet Buffett auf Derivate und Fremdkapital. Das Risiko dieser Hebel ist für ihn zu groß.

Durch die enorme Bekanntheit von Buffett hat eine Investition in ein Unternehmen auch immer eine symbolische Wirkung. Viele andere Investoren sehen eine Beteiligung durch Buffett als hohes Gütesiegel an. So verhielt es sich zum Beispiel auch bei seinem Investment in Goldman Sachs in der Finanzkrise 2008. Das dadurch öffentlich vermittelte Vertrauen in die Bank half wahrscheinlich mehr als das investierte Kapital.

Berkshire Hathaway erzielt seit 1964 in etwa eine durchschnittliche Jahresrendite von 20 % und gehört damit zu den erfolgreichsten Investmentfirmen aller Zeiten.

Die wertvollsten aktuellen Beteiligungen sind Apple, Bank of America und Coca-Cola. Mit einem Wert von circa 140 Milliarden Dollar ist Apple die mit Abstand größte Position.

Buffett wird häufig mit der Kritik konfrontiert, dass er den Aufschwung der Tech-Aktien verpasst hat. Diese waren für ihn aber meist zu teuer und passten nicht in seine Anlagestrategie.

Privates

Buffett versprach, 85 % seines Vermögens nach seinem Tod an wohltätige Organisationen und Stiftungen zu spenden. Der Großteil soll dabei an die Bill & Melinda Gates Stiftung seines sehr guten Freundes Bill Gates gehen.

Allgemein ist er für sein genügsames Leben bekannt. Er isst anscheinend viel Fast Food und trinkt täglich zwei Liter Cola. Er ist aktuell zum zweiten Mal verheiratet und hat mehrere Kinder.

Was können wir als Investoren von Buffett lernen?

Buffett selbst spricht von fünf goldenen Regeln für Investoren

  1. Verlieren Sie kein Geld!
  2. Vergessen Sie Regel Nummer eins nicht!
  3. Handeln Sie langfristig!
  4. Kaufen Sie stets nur Qualität!
  5. Achten Sie auf den Preis!

Diese Regeln sind natürlich lediglich als Grundlage zu verstehen. Sie können beliebig erweitert und kritisch hinterfragt werden.

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