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Lexikon

Seth Klarman (Investor)

Seth Klarman ist ein amerikanischer Hedgefonds-Manager. An der Spitze der Baupost Group investiert er in Value-Aktien. Seine Strategie ähnelt dabei der von Warren Buffett und Benjamin Graham. Seit der Gründung des Fonds 1982 erzielte Klarman im Schnitt 20 % Rendite pro Jahr. Klarman hat so gut wie keine öffentlichen Auftritte. Aus diesem Grund ist über sein Privatleben fast nichts bekannt.

Steckbrief

NameSeth Klarman
Geburtstag
21.05.1957
Herkunftsland
USA
Unternehmen
Baupost Group
Funktion in Unternehmen
Gründer und Manager
Geschätztes Vermögen
1,5 Milliarden Dollar

Der Weg zum Fondsmanager

Seth Klarman fiel schon in seiner Kindheit durch sein starkes unternehmerisches Denken und Handeln auf. Im Alter von nur vier Jahren hielt er in der Vorschule bereits einen Vortrag über den Kauf von Aktien. Später versuchte er sich immer wieder in kleinen Geschäftsideen wie dem Handel mit Briefmarkensammlungen oder Schnee schippen.

Seine erste Aktie kaufte er im Alter von 10 Jahren. Es war ein Wertpapier des Unternehmens Johnson & Johnson. Die Idee hinter diesem Investment stammte aus der täglichen Benutzung von Produkten dieser Firma.

Nach Beendigung seiner Schullaufbahn ging Klarman an die Cornell University, um dort Economics (deutsch: Volkswirtschaftslehre) zu studieren. Seinen Abschluss mit Bestnoten erzielte er im Jahr 1979.

Nach 18 Monaten Arbeit ging er an die Harvard Business School, um dort zu studieren. Dieses Studium schloss er im Jahr 1982 ab.

Direkt danach gründete er gemeinsam mit dem Harvard-Professor William J. Poorvu und weiteren Partnern den Investmentfonds Baupost Group.

Entwicklung der Baupost Group

Der Fonds startete mit einem Vermögen von 27 Millionen US-Dollar. Dieses beschaffte vor allem der Professor Poorvu über sein Netzwerk zu Personen aus der Wirtschaft.

Die Baupost Group agiert generell als geschlossener Fonds. Das bedeutet, dass man nicht einfach in ihn investieren kann. Nur wenn es das Management der Baupost Group erlaubt, ist eine Einzahlung in diesen Fonds möglich. Somit ist ein Investment in Klarman und seinen Fonds für Privatanleger faktisch unmöglich.

Besonders in und nach der Finanzkrise hat Klarman durch den Kauf von unterbewerteten Unternehmen sehr viel Geld verdient.

Stand 2016 hat die Baupost Group 31 Milliarden US-Dollar an zu verwaltendem Vermögen.

Anlagestrategie

Klarman ist ein zutiefst überzeugter Value-Investor. Dies bedeutet, dass er versucht, unterbewertete Aktien zu kaufen. Ein Unternehmen gilt als unterbewertet, wenn der Börsenwert geringer als der reale Wert des Konzerns ist. Da die Börse kurzfristig nicht rational ist, gibt es regelmäßig Gelegenheiten, um unterbewertete Aktien zu kaufen.

Besonders geprägt wurde Klarman dabei durch Benjamin Graham („Vater der Fundamentalanalyse“) und Warren Buffett, welcher selbst Value-Investor ist.

Aus Klarmans Studienzeit ist folgendes Zitat von ihm übermittelt: „It turns out that value investing is something that is in your blood. There are people who just don't have the patience and discipline to do it, and there are people who do. So it leads me to think it's genetic.“

Zusammengefasst bedeutet das, dass ein guter Value-Investor vor allem Geduld braucht und aus diesem Grund nicht jeder mit dieser Strategie erfolgreich sein kann.

Klarman hält im Normalfall 30 % bis 50 % des Fondsvermögens als Cash, um bei starken Kursrutschen schnell reagieren und nachkaufen zu können.

Im Gegensatz zu Warren Buffett nutzt Klarman auch gerne Derivate, um an der Entwicklung einer Value-Aktie partizipieren zu können. Klarman glaubt zwar an die Value-Strategie, versucht diese aber durch den Einsatz von Hebelprodukten noch zu verbessern.

Politische Ansichten

Klarman hat sich bis 2016 keiner der beiden amerikanischen Parteien verschrieben. Er unterstütze durch großzügige Spenden Ideen und Kampagnen, welche er für gut befunden hat. Dies war unabhängig davon, von welcher Partei diese stammen.

Mit der Aufstellung von Donald Trump als Spitzenkandidat 2016 für die Republikaner änderte sich das. So sagte er: "Donald Trump is completely unqualified for the highest office in the land.” Seitdem unterstützt er vor allem die Demokraten.

Auch während der Amtszeit äußerste sich Klarman gegen Trump. Klarman sah zwar die Vorteile in der Steuerreduzierung für amerikanische Unternehmen, warnte aber scharf vor den Gefahren durch die „America First“-Haltung.

Mit seiner eigenen Stiftung setzt sich Klarman für demokratiefördernde Projekte, Schutz von Journalisten und LGBT-Rechten ein.

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