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Lexikon

Indexpunkte

Indexpunkte sind die Einheiten von verschiedenen Börsenindizes. Der DAX hat somit zum Beispiel (Stand 2021) einen Wert von circa 16.000 Indexpunkten. Die Berechnung von verschiedenen Indizes ist sehr unterschiedlich. Somit lassen sich Indexpunkte nicht zwischen unterschiedlichen Indizes vergleichen.

Kernpunkte

  1. Der DAX wurde 1987 mit einem Startwert von 1.000 Indexpunkten aufgesetzt.
  2. Jedem Index liegen andere Formeln und Berechnungen zugrunde.
  3. Im Alltag empfiehlt sich eine relative Angabe in Prozent. Dadurch kann man verschiedene Indizes einfacher vergleichen.

Was ist ein Börsenindex?

Ein Index ist eine Kennziffer, welche die Entwicklung einer bestimmten Auswahl von Aktien abbildet. Grundsätzlich kann jeder einen eigenen Index erfinden und berechnen. Die Weltwirtschaft orientiert sich allerdings an wenigen bekannten Indizes.

Mit einem Index kann man die Entwicklung einer Region, einer Volkswirtschaft oder eines bestimmten Sektors abbilden.

Folgender Vergleich verdeutlicht die Anwendung:

Ein Anleger geht jeden Sonntag auf den Markt und kauft dort zehn verschiedene Sorten an Gemüse ein. Er möchte wissen, ob die Preise für seinen Einkauf langfristig steigen oder fallen. Um dies zu ermitteln, hat er zwei Möglichkeiten.

Option 1 wäre, sich den Preis für das Gemüse „Paprika“ anzuschauen. Der Anleger muss dann allerdings voraussetzen, dass der Paprika-Preis repräsentativ für alle Gemüsearten ist. Der Verkäufer der Paprika wird nun gierig und verlangt das Doppelte für sein Gemüse. Diese Verdopplung des Preises gibt allerdings nicht die Preisveränderung der gesamten zehn Artikel an.

Option 2 wäre z.B., den Durchschnittspreis der Artikel zu bilden. Mit dieser Methode lässt sich die Preisentwicklung der zehn Produkte besser untersuchen. Individuelle Änderungen nur eines Artikels fallen so weniger ins Gewicht.

Genau gleich verhält es sich mit Börsenindizes. Es wird eine Sammlung aus vielen Aktien betrachtet. Somit lässt sich die Gesamtentwicklung einfacher darstellen.

Was ist ein Indexpunkt?

Die oben besprochenen Indizes benötigen eine Einheit. In den Nachrichten heißt es zum Beispiel, dass der DAX bei 16.000 steht. Die Einheit dieser Zahl sind die Indexpunkte. Korrekt müsste man also sagen, dass der DAX bei 16.000 Indexpunkten steht.

Der S&P500 (Index für Amerika) steht zum Beispiel bei 4.500 Punkten. Wenn DAX und S&P500 nun beide um 100 Punkte steigen, sind das beim DAX ca. 0,6 % und beim S&P500 ca. 2,2 %. Dieses Beispiel zeigt, dass ein Vergleich von Indexpunkten zwischen verschiedenen Indizes keinen Sinn ergibt. Sinnvoller wäre eine Betrachtung der relativen prozentualen Änderung.

Berühmte Indizes und deren Berechnung

DAX40 (Deutschland)

Der DAX40 (meist nur als DAX bezeichnet) umfasst die 40 größten börsennotierten Unternehmen aus Deutschland. Er wurde für den 31.12.1987 mit 1.000 Indexpunkten normiert.

Die Berechnung erfolgt gewichtet nach der Marktkapitalisierung (entspricht Wert des Unternehmens). Somit hat eine Veränderung von Volkswagen (107 Milliarden Euro) eine deutlich größere Wirkung als eine gleiche Änderung bei HelloFresh (14,5 Milliarden Euro).

Der zweite wichtige Faktor für die Berechnung ist der Anteil an Aktien im Streubesitz. Hier gilt, umso größer dieser Anteil, desto größer das Gewicht im DAX.

S&P500 (USA)

Der S&P500 enthält die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA. Er gilt als der wichtigste Index der Welt. Die Berechnung erfolgt mit Berücksichtigung von Dividendenausschüttungen. Sie geschieht analog zur Kalkulation des DAX. Es gibt allerdings geringe Unterschiede.

Dow Jones (USA)

Der Dow Jones Industrial Average (meist als Dow Jones bezeichnet) wurde bereits 1884 aufgesetzt. Er beinhaltet die 30 größten börsennotierten Unternehmen der USA. Im Vergleich zum S&P500 gilt seine Berechnung als altmodisch. Trotzdem ist er aufgrund seiner Historie ein wichtiger und bedeutender Index.

Der Dow Jones ist ein Kursindex. Das bedeutet, dass der Kurs einer Aktie wichtigstes Kriterium bei der Berechnung ist. In den Jahren nach der Gründung waren nur 12 Wertpapiere im Dow Jones enthalten. Die Kurse dieser Aktien wurden einfach addiert und durch zwölf geteilt. Der Dow Jones war also der Durchschnittskurs der enthaltenen Aktien. Heutzutage ist die Berechnung deutlich komplexer, das Prinzip ist jedoch immer noch das gleiche.

Aufgrund dieser Methode hat die Aktie von UnitedHealth eine doppelt so hohe Gewichtung wie Apple. Dies entspricht nicht der realen Bedeutung dieser Konzerne für die amerikanische Wirtschaft.


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