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Lexikon

Kennzahlen bei Aktien (KPIs bei Aktien)

Was sind die wichtigsten Kennzahlen bei Aktien?

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Die wichtigsten Kennzahlen bei Aktien

Vorneweg sei gesagt, dass die "richtigen" Kennzahlen natürlich vom Unternehmen und der Branche abhängen. Ein Software-Unternehmen wie Facebook hat offensichtlicherweise ganz andere Gewinnmargen als ein Konsumgüterhersteller wie Unilever. Deshalb beschreibe ich (Michael C. Jakob) hier nicht nur, was die Kennzahl definiert, sondern auch, wo und wie man sie korrekt einsetzt.

Aktien KGV einfach erklärt

Das KGV ist definiert als Bruch zwischen aktuellem Aktienkurs (pro Aktie) und dem Gewinn (pro Aktie). Alternativ kann man auch die gesamte Marktkapitalisierung durch den gesamten Unternehmensgewinn teilen. Man erhält das KGV: Wie viele Jahre dauert es, bis der vom Unternehmen erzielte Gewinn den Aktienpreis überschritten hat?

Beispiel KGV

Unternehmen A hat ein KGV von 5. Der Aktienkurs liegt bei 50 EUR, der Gewinn pro Aktie bei 10 EUR. Wenn ich die Aktie nun für 50 EUR kaufe, so dauert es nur 5 Jahre, bis das Unternehmen genau so viel Gewinn erwirtschaftet, wie ich insgesamt bezahlt habe. Der Gewinn steht mir zu 100% als Aktionär zu. Wenn ich davon ausgehen darf, dass das Unternehmen mindestens noch 5 Jahre lang existiert und der Gewinn in den kommenden Jahren nicht sinkt, dann wäre das vermutlich ein sehr guter Deal.

Rendite und KGV

Unternehmen A hat wieder ein KGV von 5. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die Gewinn-Rendite bei 1/5 liegt. Also bei unglaublichen 20%. Ich habe 50 EUR pro Aktie bezahlt und erhalte jedes Jahr 10 EUR Gewinn, der mir als Aktionär zusteht, daher 10/50 = 20%. Bei einem KGV von 10 sind wir bei 1/10 = 10% Gewinn-Rendite.

Das KGV eignet sich für alle Aktien, um schnell abschätzen zu können, welche Gewinn-Rendite uns bei einem Direktinvestment erwarten würde, wenn der Gewinn konstant bleibt. Bei Unternehmen mit sehr geringem KGV unter 5 muss man jedoch häufig sehr genau hinsehen: Meistens gibt es einen Grund, warum das Unternehmen so günstig zu haben ist. Oft ist das Unternehmen massiv überschuldet (kurz vor der Insolvenz), in einer Turnaround-Situation, hohen Geldstrafen ausgesetzt oder rechnet mit starken Umsatz- und Gewinneinbrüchen in den kommenden Jahren.

Wirklich sinnvoll ist das KGV daher nur, wenn man davon ausgehen kann, dass das Unternehmen aktuell kerngesund ist und sich Umsatz- und Gewinn auch in den nächsten 5-10 Jahren wie an Schienen gezogen nach oben entwickeln werden.

Aktien KGVe einfach erklärt

Meine Lieblingskennzahl bei Aktien ist das KGVe. Hier wird der aktuelle Aktienkurs nicht durch den Gewinn des letzten Jahres geteilt, sondern durch den erwarteten Gewinn dieses Jahres. Daher auch der Name: KGVe steht für "KGV, estimated this year".

Beispiel KGVe

Unternehmen A kostet 50 EUR/Aktie, macht aktuell einen Gewinn von 10 EUR. Weil das Management aber besonders effizient arbeitet, erwarte ich für nächstes Jahr einen Gewinn von 12 EUR. Das KGV ist 50/10 = 5. Das aktuelle KGVe ist 50/12 = 4,16. Ich erhalte mein investiertes Geld also fast ein ganzes Jahr früher zurück als bei konstantem Gewinn von 10 EUR jedes Jahr. Die Gewinn-Rendite ist nicht mehr 1/5=20 %, sondern sogar 1/4,16=24 % pro Jahr. Ein massiver Unterschied also, wenn das Unternehmen den Gewinn um 20% (von 10 auf 12 EUR/Aktie) steigern kann.

Bei dem Beispiel ist schnell klar, warum das KGVe so wichtig ist: Wenn sich der Gewinn nur leicht ändern sollte in den kommenden 5 Jahren, dann hat das einen massiven Einfluss auf unsere erwartete Gesamt-Rendite. Die Schwäche des KGV ist es, nur einen sehr kleinen Ausschnitt (1 Jahr) zu betrachten und dann eine Investment-Entscheidung treffen zu müssen. Gerade bei Wachstumsunternehmen wie Amazon, Facebook, Alibaba, Tencent, Netflix... ist deshalb das KGVe die viel bessere Kennzahl. Bei AlleAktien achten wir immer auf KGV und KGVe.

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