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Allianz Aktie Analyse

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WKN
840400
Symbol
ALV
Sektor
Finanzen
Webseite
Allianz
Investor Relations
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Obermatt
Allianz Analyse

Die Allianz ist ein deutsches Versicherungsunternehmen und aktuell der zweitgrößte Versicherer der Welt nach Bilanzsumme. Über 83 Millionen Kunden in mehr als 70 Ländern vertrauen auf die Services der Allianz. Mit ca. 30 % der Umsätze ist Deutschland ein wichtiger Markt, ein Großteil der Umsätze wird jedoch im Ausland erwirtschaftet.

Gegründet wurde die Allianz-Gruppe 1890 als Transport- und Unfallversicherung und stieg in den folgenden Jahrzehnten rasant zu einem Versicherungsriesen auf.
Doch Teil der Allianz-Geschichte sind auch Fehltritte und tiefe Rückschläge. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Allianz finanziell am Boden: Die Finanzanlagen verfielen wertlos, der Immobilienbestand war zerbombt. Kunden konnten nicht mehr ausbezahlt werden – der Super-GAU für jede Versicherung.
Mit dem Wirtschaftswunder fand die Allianz jedoch schnell wieder zur alten Stärke zurück und wurde 1973 schließlich zur größten europäischen Versicherung.
Heute wird die Allianz von dem 54-jährigen Oliver Bäte geführt. Er ist ehemaliger Berater bei McKinsey & Company und konnte dort als Leiter des Versicherungsgeschäfts bereits tiefe Einblicke in die Branche gewinnen, bevor er 2015 Vorstandsvorsitzender der Allianz SE wurde.

Das Allianz-Geschäftsmodell

Die Funktionsweise eines Versicherungsunternehmens ist schnell erklärt. Kunden möchten individuelle Risiken absichern, zahlen dafür eine Versicherungsprämie und werden im Schadensfall von der Versicherung ausbezahlt. Das Versicherungsunternehmen bündelt diese Einzelrisiken und kann so von Diversifikationseffekten profitieren: Die erwarteten Schadensfälle sind sehr gut prognostizierbar. Die Versicherung kann auf diesen Erwartungswert einen passenden Gewinnaufschlag addieren – ein kalkulierbares Geschäft, wenn die Versicherung groß genug ist.

Im Kern verdient die Allianz auf zwei Wege ihr Geld:

  • Combined Ratio unter 100 %: Die Combined Ratio beschreibt das Verhältnis von Schadensauszahlungen (+ Verwaltung u. Vertrieb) zu erhaltenen Versicherungsprämien. Wenn dieser Quotient unter 1 liegt, verdient die Versicherung durch den Versicherungsvertrag Geld. 2020 wies die Allianz in der Division “Schadens- und Unfallversicherung” eine Combined Ratio von 96,3 % auf.
  • Kapitalanlagen: Viele Versicherungsprodukte sehen eine Auszahlung erst in Jahrzehnten nach der ersten Einzahlung vor (z. B. Lebensversicherung). Die Allianz nutzt diese Zeit und das eingezahlte Kapital und lässt es für sich arbeiten. Die erwirtschafteten Kapitalerträge sind wichtiger Bestandteil der Konzerngewinne.

Die Allianz ist in drei Geschäftsbereichen aktiv: der Schadens- und Unfallversicherung, der Lebens- und Gesundheitsversicherung sowie im Asset Management.

Schadens- und Unfallversicherung

Im Bereich Schadens- und Unfallversicherungen vertreibt die Allianz die “klassischen” Versicherungsprodukte: Haftpflicht-, KFZ-, Sachversicherungen etc.
Der Umsatz in dieser Sparte betrug 2020 knapp 60 Mrd. Euro.
Direkte Einnahmequelle sind hier die Versicherungsprämien der Kunden, welche für zusätzliche Zinsgewinne angelegt werden. Kosten entstehen der Allianz im Fallen von Schadensfällen.
Im Geschäftsjahr 2020 steuerte die Sparte Schadens- und Unfallversicherungen mit 2,6 Mrd. Euro rund 30 % des Konzerngewinns bei.

Lebens- und Krankenversicherung

Die Lebens- und Gesundheitsversicherungen werden bei der Allianz getrennt behandelt, da die Versicherungsverträge grundsätzlich langfristiger als bei Schadens- und Unfallversicherungen sind.
Hier verkauft die Allianz unter anderem Risikolebensversicherungen oder private Rentenversicherungen.
Der Umsatz in dieser Sparte betrug 2020 ca. 74 Mrd. Euro.
Verdient wird hier an Verwaltungsgebühren sowie Überrenditen, die nicht an den Kunden ausgeschüttet werden (müssen).
2020 erwirtschaftete dieser Geschäftsbereich mit 3,7 Mrd. Euro rund 45 % des Konzerngewinns.

Asset Management

Unter dem “Asset Management”-Zweig verwaltet die Allianz knapp 2,4 Billionen Euro für Privatpersonen, institutionelle Investoren und die eigenen Tochtergesellschaften – sie zählt damit zu den größten Vermögensverwaltern der Welt. Das Portfolio besteht zu einem Großteil aus Anleihen, ergänzt durch Aktien, Immobilien und andere Finanzprodukte.
Mit einem Gewinn von fast 2 Mrd. Euro steuerte das Asset Management 2020 mit ca. 25 % zum Konzerngewinn bei.

Allianz wirtschaftet (wieder) solide

Die Allianz hat in ihrer Geschichte schmerzhaft erfahren müssen, wie schnell ein solides Unternehmen ins Straucheln geraten kann.
2001 wurde im Rahmen der Transformation zum “Allfinanzkonzern” (Versicherung + Bank) die Dresdner Bank übernommen.
Die Übernahme entpuppte sich als Katastrophe: 2009 wurde die Dresdner Bank mit einem Verlust von über 25 Mrd. Euro an die Commerzbank abgestoßen. Innerhalb von zwei Jahren verringerte sich das Eigenkapital um fast 20 Mrd. Euro.
Die Zeit dieser Experimente ist vorbei. Die Allianz fokussiert sich unter Oliver Bäte jetzt auf ihr Kerngeschäft: das Versichern.

Die Allianz wirtschaftet im Vergleich zur Konkurrenz äußerst solide. Nach SOLVENCY II-Anforderungen müssen zur Sicherung der Solvabilität Eigenmittel von 37 Mrd. Euro vorhanden sein. Mit 95 Mrd. Euro liegt die Allianz weit über diesen Anforderungen – das sorgt nicht nur für Vertrauen bei den Kunden, sondern lässt auch Aktionäre ruhig schlafen. Unerwartete Verluste können so problemlos abgefedert werden.

Allianz AlleAktien Qualitätsscore (AAQS)

Die Versicherungsbranche wächst langsam, aber sie wächst. Seit Jahren kann die Allianz gemittelt sowohl Umsatz als auch operativen Gewinn prozentual einstellig steigern.
Das kalkulierbare Geschäft mit regelmäßigen Kundenbeiträgen machen Allianz zu einem attraktiven Dividendenzahler. Angestrebt wird eine komfortable Ausschüttungsquote 50 % mit regelmäßigen Dividendensteigerungen: seit 2009 ist die Dividende ganz ohne Kürzungen mit 8,9 % pro Jahr gestiegen.
Überschüssiges Kapital wird zudem regelmäßig für anlegerfreundliche Aktienrückkäufe genutzt.

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